Black Wings müssen "so spielen, als gäbe es kein Morgen"
BOZEN. Die Eishockeycracks der Liwest Black Wings Linz dürfen sich keine Ausrutscher mehr leisten.
"Wir haben uns eigentlich aufgegeben. Das erste Drittel war peinlich, wir sahen müde und langsam aus. Wir waren einfach nicht gut, das ist enttäuschend und überraschend, denn wir hatten ein gutes Training und gute Gespräche."
Tom Rowe, der Eishockey-Cheftrainer der Black Wings, war nach der 2:3-Niederlage in Bozen geknickt und ratlos. Das ist kein erfreuliches Signal mit Blick auf die letzten drei Spiele des Grunddurchgangs (gegen Graz, in Dornbirn und gegen den KAC).
Die Mannschaft, der neben Verletzungssorgen auch eine Grippewelle (Hunter Fejes etwa spielte in Südtirol trotz Erkrankung) zu schaffen macht, steckt in einer Krise. Von den jüngsten zwölf Liga-Matches wurden acht verloren. Jetzt braucht es aber möglicherweise drei Siege, um den fünften Platz, der zum Einzug in die Pick Round und ins Viertelfinale berechtigt, zu verteidigen.
"Es herrscht schon jetzt Play-off-Atmosphäre. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass wir in Bozen bereit dafür waren", sagte Rowe, der hofft, dass Dan DaSilva und Stefan Gaffal am Sonntag im Heimspiel gegen Graz (17.30 Uhr) ins Team zurückkehren. Auf Matt Finn muss der 63-Jährige definitiv verzichten. Der Verteidiger wurde nach einem Cross-Check für zwei Partien gesperrt. Die Nerven liegen blank.
Die Versagensangst ist offensichtlich, die mentale Fähigkeit, den Kampf anzunehmen, aktuell stark anzuzweifeln. "Bozen wollte es einfach mehr", urteilte Goalie David Kickert, der die Linzer mit einer herausragenden Leistung im Match gehalten hatte. "Wir müssen die nächsten Partien so spielen, als gäbe es kein Morgen."
"Nicht auf die Tabelle schauen"
Erschwerend kommt hinzu, dass die Konkurrenten Druck ausüben. Villach deklassierte Dornbirn 6:1, Graz gewann bei Spitzenreiter Salzburg 3:2. Für Christian Perthaler ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. "Die Spieler brauchen nicht auf die Tabelle zu schauen. Sie müssen nur alles geben. Wir haben gegen Wien und Salzburg gezeigt, dass wir es können. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben", erläuterte der Linz-Manager, der der Mannschaft am Freitag Mut zusprechen wird.
Gestern und heute bekamen die Cracks frei, um abseits des Eises auf andere Gedanken zu kommen und zu regenerieren. Damit sie am Sonntag mit jener Energie starten, die in Bozen fehlte.
Was tut sich hinter den Liga-Kulissen? Nach dem angekündigten Ausstieg von ServusTV könnte der ORF – ähnlich wie beim Basketball – als Fernsehpartner (zu Sky) ins Boot geholt werden.
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