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Freunschlag muss die Black Wings aus der Hand geben

Von Alexander Zambarloukos   27.März 2020

Es sind turbulente Zeiten für die Black Wings, deren Präsident Peter Freunschlag nach seinem Alleingang in der jüngsten Vorstandssitzung ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist. Der Plan des 54-jährigen Unternehmers, den bei Sponsoren geschätzten Manager Christian Perthaler zu degradieren und von sportlichen Kompetenzen zu entbinden, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Auch das Konzept "Black Wings neu", mit dem er ankündigte, den Verein zu öffnen und zu demokratisieren, wird wohl im Papierkorb landen.

Mittlerweile zeichnet sich deutlich ab, dass Freunschlag seinen Sessel räumen muss, um die Black Wings wieder in ruhigere Gewässer zu bringen. Hinter den Kulissen läuft ein Rettungsplan, während gleichzeitig massiver Druck von Seiten potenter Geldgeber ausgeübt wird. Freunschlags Abgang ist alternativlos, es liegt an ihm, nachzugeben und sich eine mögliche "goldene Brücke", die ihn in die Position des Ehrenpräsidenten (ohne Mitspracherecht) hieven könnte, nicht zu zerstören. Freunschlags Verdienste (er ist seit 2005 im Vorstand und seit 2008 an der Spitze des Klubs) sind unbestritten, doch die Zeiten haben sich geändert.

Der Gegenwind vieler Sponsoren und auch vieler Fans wird immer frostiger. Nachdem sich die Premiumpartner "Oberösterreichische Versicherung" und "Steiner & Praschl" von Freunschlag distanziert und das Ende der Zusammenarbeit angedroht hatten, kündigte mit der Firma "Holter" ein sogenannter Exklusivpartner den Sponsorvertrag auf. Wie die OÖNachrichten erfuhren, machen jetzt auch die ganz großen Geldgeber des EHC mobil.

Man hört von einem eingeschriebenen Brief, in dem die Säulen des Vereins, Linz AG und Namens- und Hauptsponsor LIWEST, Freunschlag zum Handeln auffordern. Dabei soll es nicht nur darum gehen, alles offenzulegen, sondern auch seinen persönlichen geordneten Rückzug anzutreten.

Im OÖN-Interview am Montag hatte Freunschlag zumindest angekündigt, kein Sesselkleber sein zu wollen. Er sagte: "Weil ich hafte, muss ich das Letztwort haben. Aber ich bin der Erste, der eine geordnete Übergabe macht, wenn jemand kommt, der mich entlastet." Daran soll es nicht scheitern.

Hinter den Kulissen läuft die Neuaufstellung des EHC Linz, das Team um die bisherigen Vizepräsidenten Karl Egger (KE KELIT), Peter Zauner (MOLIN), Peter Matausch (CBC-X) und Perthaler dürfte am längeren Ast sitzen. Auch was den Zuspruch des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz betrifft, hört man.

Auch über eine neue Führungskraft wird bereits diskutiert. Karl Egger sagte vor kurzem zu den OÖN, dass er "als Präsident nicht zur Verfügung" stehe, aber garantieren könne, "jemanden aus der Wirtschaft zu finden, der mit Herzblut bei der Sache ist". Laut OÖN-Informationen steht seine Schwester Kristine "Tina" Egger, ebenfalls Geschäftsführerin bei KE KELIT, als "Integrationsfigur" ganz hoch im Kurs. Sie hat eine gewinnende Art und fiebert bei den Spielen unnachahmlich mit.

Es ist einiges in Bewegung – keineswegs zum Nachteil des EHC, dessen Image stark beschädigt wurde. Zeit, dass Ruhe einkehrt.

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24. April 2024