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Es geht bergauf: Weichenstellung für den Eishockey-Nachwuchs

Von Alexander Zambarloukos   20.Mai 2020

Stillstand bedeutet Rückschritt, die Ambition, offensichtliche Problemzonen zu bearbeiten, ist hingegen ein Weg in die richtige Richtung. Wenn man dem seit rund zwei Monaten schwelenden Linzer Eishockey-Konflikt etwas Positives abgewinnen will, dann ist es erstens der Zeitpunkt (Off-Season/spielfreie Phase) und zweitens die Möglichkeit, dort den Hebel anzusetzen, wo es krankt.

In den vergangenen Tagen haben sich die zwischenzeitlich völlig verhärteten Fronten gelockert, das Bekenntnis zum Spitzen-Eishockey in Oberösterreichs Landeshauptstadt scheint größer als zuvor. Sollte es tatsächlich am 18. September mit der höchsten Spielklasse losgehen, dann darf man schon die berechtigte Hoffnung haben, dass ein konkurrenzfähiger Linzer Klub, der mit einem stattlichen Budget ausgestattet ist und noch dazu den Namen „Black Wings“ trägt, das Eis betreten wird.

An Details wird aktuell gefeilt - und zwar hinter den Kulissen. Wasserstandsmeldungen sind jetzt fehl am Platz. Wenn es Lösungen gibt, werden diese auch kommuniziert. Eine davon heute. Der Hilferuf der Nachwuchsabteilung der Black Wings war laut, die Sorge, im Streit auf der Strecke zu bleiben, wurde mit einer Fülle von Unterschriften kundgetan. Was diese „Baustelle“ betrifft, so kann definitiv Entwarnung gegeben werden. Es brechen bessere Zeiten an.

Der neu gegründete Eishockeyverein Linz (EHV) und Oberösterreichs Eishockeyverband (OÖEHV) haben ein vielversprechendes Konzept entwickelt. 

„Wir erwarten uns einen deutlichen Qualitätsschub“

Eckpfeiler sind eine ganzheitliche Struktur in der Ausbildung von jungen Spielern, Individualförderung, eine Offensive in der Talentesichtung und eine zu gründende Akademie des OÖEHV. Letztere wird im wirtschaftlichen Eigentum des OÖEHV stehen, der dort beheimatete Landeskader für alle oberösterreichischen Nachwuchsvereine (Steyr Panthers, EC Wels, Sharks Gmunden, EHV Linz etc.) offen sein.

„Durch diesen zentralen Ansatz gibt es einen Ansprechpartner für die gesamte Eishockey-Nachwuchsarbeit in Oberösterreich und für die Profi-Mannschaft in Linz. Wir erwarten uns davon einen deutlichen Qualitätsschub in der Eishockey-Ausbildung“, sagt OÖEHV-Präsident Christian Ladberg, der sich auch von der Kooperation mit dem EHV Linz viel verspricht.

„Es ist wichtig, dass der Nachwuchs ein Ziel und Vorbilder hat. Das schafft Identifikation und auch Synergien, wenn es hier einen Anschluss an die Profi-Mannschaft gibt.“

Der EHV Linz - so ist es in einer gemeinsamen Presseerklärung formuliert - „hat sich von Anfang an zum Nachwuchs und zum oberösterreichischen Weg bekannt und als Ziel die Gründung einer Eishockey-Akademie formuliert, mit einem Parallelsystem aus hochprofessionellem Eishockey-Training und einer fundierten beruflichen Ausbildung in Kooperation mit Mittelschulen (BORG Honauerstraße, BRG Peuerbachstraße) und Ausbildungsbetrieben“.

Positive Signale aus Politik und Wirtschaft

„Wir haben eine völlig neue Nachwuchskonzeption entwickelt, in der die Talente nicht nur auf sportlicher Ebene begleitet werden, sondern auch in den Bereichen Athletik, Sportpsychologie oder Medienschulung. Wir wissen nicht, wer es am Ende zu den Profis schafft, aber wir möchten allen die bestmöglichen Chancen dazu geben“, erklärt Stefan Gintenreiter, einer von zwei Geschäftsführern des EHV-Linz-Hauptsponsors LIWEST, der bei den Gesprächen mit Politik und Wirtschaft viele positive Signale für das Nachwuchskonzept bekommen hat.

„Es ist allerhöchste Zeit, dass wir in Linz eine echte Eishockey-Akademie auf die Beine stellen, die diesen Namen auch verdient und wie sie andere Vereine schon seit Jahren betreiben. Das geht nicht von heute auf morgen, und hat natürlich auch einen Preis. Aber der EHV Linz bekennt sich zu diesem Konzept und wird sich an der Entwicklung, Strategie und Professionalisierung inhaltlich und finanziell beteiligen“, ergänzte Gintenreiter.

Drei Säulen der Finanzierung

Die Finanzierung der Eishockey-Akademie soll auf drei Säulen aufgebaut sein:

1. Öffentliche Mittel: Förderungen vom Land Oberösterreich und der Stadt Linz.

2. Sponsoren: Durch die Eigenständigkeit der Akademie und die damit verbundene Unabhängigkeit vom Profibetrieb lässt sich der Kreis der Geldgeber erweitern.

3. Profibetrieb: Der EHV Linz wird als Nutznießer dieser neuen Struktur die Akademie auch finanziell unterstützen.

Durch diese Struktur und die damit verbundene optimierte Finanzierung dürften die bis dato zum Teil sehr hohen Ausbildungsbeiträge der Eltern deutlich gesenkt werden.

Kindern soll so der Einstieg in den Eishockeysport mit jährlichen Kosten von unter 500 Euro ermöglicht werden. Klingt sehr gut.

 

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19. April 2024