Black Wings: Ein heißer Tanz ohne Happy End
LINZ. Starke Black Wings unterlagen Spitzenreiter Salzburg 2:3 nach Penaltyschießen.
„Linzer, Linzer“ skandierten die 4700 Fans nach der Schlusssirene, die Eishockeycracks der Black Wings ernteten aufmunternden und anerkennenden Applaus. Es gibt solche Tage, an denen die Anhängerschaft selbst nach einer Niederlage relativ zufrieden die Keine-Sorgen-EisArena verlässt. Der überlegene Spitzenreiter der Erste Bank Liga, Red Bull Salzburg, hat mit einem 3:2 nach Penaltyschießen den achten Auswärtserfolg en suite gefeiert und die Heimserie des EHC nach drei Siegen in Serie beendet.
„Wir haben Vollgas gegeben“
Die Oberösterreicher, deren heißer Tanz immerhin mit einem Punkt belohnt wurde, rutschten vom vierten auf den siebenten Tabellenplatz ab. Das ist nur eine Momentaufnahme. „Wir haben Vollgas gegeben, leider hat es nicht gereicht“, sagte Wings-Stürmer Alexander Cijan, der von 2014 bis zum Frühjahr 2019 das Trikot der „Roten Bullen“ aus der Mozartstadt getragen hatte. Nachsatz: „Wir kommen dem Ganzen jedes Spiel einen Schritt näher.“
Vor allem im ersten Drittel waren deutliche Fortschritte erkennbar. „Das war vom Niveau her das Beste, was wir in dieser Saison gesehen haben“, stellte Linz-Manager Christian Perthaler fest. Das Gegentor zum 0:1 nach nur elf Sekunden durch Liga-Topscorer Raphael Herburger war so etwas wie ein „Weckruf, den wir gebraucht haben“ gewesen.
Der EHC war giftig, spielte mit aggressivem Forechecking und tat den spielerisch dominanten Salzburgern damit weh. Zumindest phasenweise. Kapitän Brian Lebler stellte mit seinem siebenten Saisontor auf 1:1 (4.), auch auf das 1:2 (31.) von Thomas Raffl, der schon 14 Treffer zu Buche stehen hat, fanden die Linzer eine Antwort. Noch dazu in Unterzahl und zehn Sekunden vor der zweiten Pause. Rick Schofield, der sich am Freitag beim 6:3 gegen Wien leicht verletzt hatte, schloss einen Konter mit unwiderstehlichem Schuss ins rechte Kreuzeck zum 2:2 (40.) ab.
Und auch im Penaltyschießen ließ der Kanadier das Publikum mit der Zunge schnalzen. Der 32-Jährige täuschte seinen Versuch rechts an, machte spontan einen Haken und schob den Puck – vorbei am verdutzten Goalie Jean-Philippe Lamoureux – links unten ins Netz. Weil auf Seiten der Linzer, die ohne den leicht angeschlagenen Mark McNeill angetreten waren, Lebler und Matt Finn scheiterten und die Salzburg-Asse John Hughes und Chad Kolarik trafen, wurde es nichts mit einem Sieg. Das ist verschmerzbar.
Trio im Nationalteam-Einsatz
Die Liga gönnt sich jetzt eine neuntägige Länderspielpause. Bevor es für die Black Wings am Dienstag, dem 12. November (19.15 Uhr), mit dem Heimmatch gegen Znojmo weitergehen wird, rücken David Kickert, Raphael Wolf und Stefan Gaffal ins Nationalteam ein, um sich in Lørenskog – östlich von Oslo – bei den „MECA Hockey Games“ mit Gastgeber Norwegen (am Donnerstag) und Dänemark (Freitag) zu messen.
Gerd Kragl musste wegen seiner Fingerblessur absagen, er wird Ende November auf dem Eis zurückerwartet. „Knapp die Hälfte unserer Mannschaft besteht aus Unter-24-Spielern. Für unsere Jungen ist es wichtig, Erfahrung auf diesem Niveau zu sammeln“, sagte Österreichs Teamchef Roger Bader, der übrigens einen neuen Assistenten hat. Und zwar den Langzeitkapitän und Konditionstrainer der Linzer, Philipp Lukas.
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