Eishockey-Verein Linz gibt fristgerecht Antrag auf Aufnahme in die EBEL ab
Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger versucht sich als Vermittler in der Krise: „Es geht darum, dass es in Linz weiterhin Spitzen-Eishockey gibt“
Es ist viel Porzellan zerbrochen worden in dieser Linzer Eishockey-Krise, die mit einer turbulenten Vorstandssitzung beim EHC LIWEST Black Wings Linz am 16. März ihren Ausgang genommen hat. Die drei Vizepräsidenten Karl Egger, Peter Zauner und Peter Matausch distanzierten sich von Klubchef Peter Freunschlag und sind jetzt beim in der vergangenen Woche aus der Taufe gehobenen „Linzer Eishockey-Verein“ an Bord.
Dieser Klub hat heute fristgerecht einen Antrag auf Aufnahme in die höchste Spielklasse (derzeit noch Erste Bank Eishockeyliga) eingereicht. Nennschluss laut Paragraf 4 der Liga-Statuten ist der 15. April, heute schreiben wir den 14. April. „Dieses Schreiben ist bei uns eingetroffen“, sagte Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger: „Grundlage für die Aufnahme ist die Erfüllung der Vorgabenliste. Diese gilt es jetzt abzuarbeiten.“
Eine Entscheidung über die Aufnahme eines Vereins fällt in einer einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung, denkbar ist der 25. April, wobei in Zeiten der Corona-Pandemie gewisse Dinge (aufgrund eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten) anders laufen können als sonst.
Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich
Für die Aufnahme eines Vereins, der sämtliche Voraussetzungen erfüllt hat, braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Diese muss auch gegeben sein, wenn ein Ausschluss eines Klubs zur Debatte steht.
Der EHC LIWEST Black Wings, dem Freunschlag vorsteht, hat derzeit eine Lizenz für die EBEL-Saison 2020/21. Würden die rivalisierenden Lager stur bleiben und nicht zueinanderfinden, wäre die logische Konsequenz, dass dem EHC LIWEST Black Wings Linz die Lizenz entzogen würde, weil er seit heute ein wesentliches Kriterium nicht erfüllen kann. Der Verein hat ab 1. Mai keine Heimstätte mehr.
Es gibt keine Alternative zur Linz-AG-EisArena
Die heutige Erklärung der Linz AG mit Generaldirektor Erich Haider an der Spitze soll - so hört man aus Kreisen des EHC LIWEST Black Wings Linz - ein heftiger Schlag für Freunschlag gewesen sein. Mit diesem drastischen Schritt hatte er - zumindest so zügig - nicht gerechnet.
Die Linz AG hatte in einer Pressemitteilung erklärt, den am 30. April auslaufenden Pachtvertrag mit dem EHC LIWEST Black Wings Linz nicht zu verlängern. Will heißen: Der EHC muss in den kommenden zwei Wochen die Linz-AG-EisArena räumen.
Es gibt zwar auch andere Eishallen in Oberösterreich, aber keine einzige erfüllt die Kriterien der Erste Bank Eishockeyliga, die eine Kapazität von mindestens 3000 Zuschauern vorschreibt.
Der neue „Eishockey-Verein Linz“, dem die Linz-AG-EisArena zugesprochen werden würde, sitzt also auf dem längeren Ast. Dieser Umstand dürfte Freunschlag, der sich gestern noch als Kämpfer für seine Sache präsentiert hatte, jetzt richtig bewusst geworden sein.
„Es ist eine Herzensangelegenheit“
Weshalb es eine gewisse Hoffnung gibt, dass es vielleicht doch noch zu einer vernünftigen Lösung kommt. Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger, der einen ordentlichen Draht zu beiden Streitparteien hat, bietet sich in der Krise als Vermittler an.
„Es geht darum, dass es in Linz weiterhin Spitzen-Eishockey gibt. Ich plädiere für eine vernünftige Lösung. Ich bin zwar neutral, trotzdem ist es eine Herzensangelegenheit. Denn auch durch meine Adern fließt oberösterreichisches Blut.“ Feichtinger kommt aus Ebensee.
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Wie hoch ist eigentlich ein typisches Jahresbudget eines Vereins in der EBEL?
Da habe ich - im Gegensatz zum Fußball - medial noch nie irgendwelche Zahlen gelesen, auch nicht was Gehälter oder Ablösesummen betrifft.
Da war ich zu schnell mit meiner Frage. 4,4 mio wurden zuletzt angegeben.
https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/black_wings/was-bringt-die-eishockey-zukunft;art107,3113956
Bei Salzburg vermutet man zwischen 5-6 Mio. Die kleinen Vereine bewegen sich zwischen 2,2 - 3,5 Mio.
Danke!
Eigentlich ist das ganze ein gesunder marktwirtschaftlicher Vorgang: Ein Präsident will keine demokratischen Strukturen im Verein, die Sponsoren springen ab.
Was für Immobilienverträge sind hier vorhanden, dass der Vermieter sofort ohne Kündigungsfrist einen Pachtvertrag kündigen kann. Normalerweise sind Immobilienverträge zumindest mit einer Kündigungsfrist von 6 oder 9 Monaten ausgestellt. Die juristische Beratung der Black Wings dürfte nicht die beste sein.
Es geht nicht um eine Kündigung, sondern um die Nichtverlängerung eines bis 30.04.2020 befristeten Pachtvertrags.
Was bringt den Blackwings eine, von mir aus, sechsmonatige, Kündigungsfrist.
Zauberns in der Zeit eine neue Halle her, oder wie stellen sie sich das vor ?
Sechs Monate wer dann so ca. 1 Monat nach Saisonbeginn. Würde den BWL unter Freunschlag natürlich massiv helfen.
Der Pachtvertrag der Eishalle wird jedes Jahr neu aufgesetzt. Für Sportstätten eine allgemeine Vorgangsweise. Daher wird Freunschlag auch in diesem Punkt leer da stehen.
Was für eine Schlangengrube... Aus so viel Unanständigkeit auf allen Seiten kann nichts Gutes entstehen.
Ich hoffe auf folgendes Szenario: Präsident Freunschlag sieht ein, dass er keine Chance mehr hat und tritt zurück. Seine Gmbhs werden aufgelöst und die Black Wings werden vom "neuen Team" übernommen .
Das wird auch passieren, Knackpunkt sind die finanziellen Forderungen von Freunschlag. Wahrscheinlich würde der EVL besser fahren wenn er Freunschlag auf den Schulden sitzen lässt. Freunschlag hat ja hinausposaunt, dass er alleine für die Schulden haftet.
Man wird sehen.
Wird auch so werden. Der neue Vorstand wird sich hüten, die BW zu übernehmen, würden dann ja auch die Schulden usw übernommen.
Man wird diese Sache jetzt ausjudizieren und dann muß auch Freunschlag seine Bücher offenlegen. Das könnte ihm dann wesentlich mehr kosten als der Verlust des Vereines.
So einen windigen Partner der einen binnen 2 Wochen raushaut brauchst fürs Geschäft, na servas.
Windiger Partner? Freunschlag hat nicht begriffen, wer Ober und wer Unter in der Partie ist. Er hielt sich für den König. Nun ist er ein König ohne Land.
Geht ja nur um den Sport, gell.