Aktualisiert: Die Reaktionen der Black-Wings-Familie auf die Führungskrise
LINZ. Der Linzer Eishockey-Bundesligist erlebt als Verein derzeit die schlimmste Krise der jüngsten zehn Jahre. Immer mehr Sponsoren und Beteiligte meldeten sich in den vergangenen Tagen zu Wort. Auch Eltern von Nachwuchsspielern sind besorgt. Die OÖNachrichten geben einen Überblick:
Die Black Wings stehen vor wichtigen richtungsweisenden Wochen und Monaten. Die Führung - sei es mit einem neuen Manager oder gar einem neuen Präsidenten - wird sich verändern müssen. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel, der mit der Zeit immer weiter aktualisiert wird, einen Überblick über die Reaktionen geben:
Am Montag verfasste Präsident Peter Freunschlag einen Offenen Brief an die Fans und ein E-Mail an die Sponsoren. Er warb darin für ein neuen Konzept, in dem der Verein durch Experten (ehemalige Spieler) geführt wird. Im Schreiben an Gönner und Geldgeber hofft der Präsident, dass "unserer Sponsoren in alter Manier in vollem Umfang erhalten bleiben". Freunschlag wisse aber, dass es die Corona-Krise für die Wirtschaftsbetriebe nicht einfach mache.
Heftige Reaktion der "OÖ Versicherung"
Eine erste Antwort kam noch am Montagvormittag vom Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Josef Stockinger. Darin stand, dass der Präsident nicht die Corona-Krise mit der existenziellen Krise der Black Wings vermischen solle. "Die Zeit der One-Man-Show ist vorbei." Er sehe Manager Christian Perthaler als Motivator und Bindeglied zum Verein und rät Freunschlag, vom selbstgefällig hohen Ross herunterzusteigen.
"Nicht um jeden Preis"
Am Montag meldete sich auch Freunschlag bei den OÖN und gab ein 40-minütiges Interview, in dem er aufklärte, warum er das Letztwort im Verein haben müsse - weil er der Einzige sei, der hafte.
Am Dienstag begründete Jacky Wedam vom VIP-Gastro-Team der Black Wings seinen Rückzug. "Einmal Linzer, immer Linzer - aber nicht um jeden Preis", schrieb er. Er und sein "Biergartl KG"-Team wollen nicht mehr mit Herrn Freunschlag zusammenarbeiten: "Er redet mit niemandem, fragt niemanden, aber entscheidet über die Köpfe hinweg."
Sponsor steigt (vorübergehend) aus
Am Mittwoch folgten zwei Reaktionen von Sponsoren. Mit Christoph Hauser nahm der Prokurist von Steiner & Praschl, einem Premiumpartner der Black Wings, Stellung zum am Montag ausgeschickten Mail des Präsidenten. Er schrieb, es sei unverständlich, dass Freunschlag diese angekündigten Strukturänderungen vornehmen wolle, zumal man in seinem Team weder wirtschaftlichen Background noch die nötige Erfahrung sehe. Die Black Wings bräuchten Köpfe wie die derzeitigen Vizepräsidenten und den Manager mit seinem gesamten Team.
Und die Corona-Krise sei nicht die Ausrede, dass mehrere Sponsoren diesen Weg nicht mitgehen würden. Abschließend forderte Hauser: "Verlassen Sie nicht nur das hohe Ross, sondern machen Sie den Weg frei!"
Ebenfalls am Mittwoch kam die Antwort der Firma Holter, Exklusivpartner der Black Wings, an Freunschlag, die den OÖN ebenfalls vorliegt. In letzter Zeit seien die Unstimmigkeiten im Verein immer spürbarer geworden, weshalb der sich automatisch verlängernde Sponsorvertrag gekündigt wurde und von weiteren Entwicklungen abhängig gemacht wird.
"Es ist mit unverständlich, wie man ein seit vielen Jahren erfolgreiches Gerüst in einem Handstreich vom Tisch fegen kann, alle Erfolgsfaktoren aufs Spiel setzt und dadurch die Zukunft des Vereins riskiert", schreibt Geschäftsführer Michael Holter, der einen personellen Neustart an der Spitze des Vereins fordert.
Das weitere Vorgehen hänge weniger von den Auswirkungen der Coronakrise ab, sondern davon, ob das "vage Konzept" realisiert werde.
Am Donnerstag erfuhren die OÖN von einem eingeschriebenen Brief der mächtigen Säulen im Klub: Linz AG und Haupt- und Namenssponsor LIWEST fordern Freunschlag auf, alles offen zu legen und seinen Rückzug anzutreten. Zeigt er sich kooperativ, würden seine unbestrittenen Verdienste für den Verein (Freunschlag ist seit 2005 im Vorstand, seit 2008 Chef) auch entsprechend gewürdigt werden. Und zwar mit einer Ernennung zum Ehrenpräsidenten (ohne Mitspracherecht).
Als neue Vereinschefin ist eine "Integrationsperson" erstrebenswert. Laut OÖN-Informationen könnte Kristine "Tina" Egger, an der Seite von Bruder Karl Egger Geschäftsführerin bei KE KELIT, in diese Rolle schlüpfen.
Wer ist eigentlich Vereinsmitglied?
Am Donnerstag erreichte uns das E-Mail eines verwunderten Vaters, dessen Sohn zwar für die Black Wings spielt (U11), aber nicht als Mitglieder im Verein eingetragen sei. Ebenso seien die Trainer keine Mitglieder. "Unsere Kinder dürfen nur die Dressen tragen. Meiner Meinung nach einzigartig im Sport/Vereinswesen". Das wirft die Frage auf, wer denn eigentlich Vereinsmitglied ist, und wer nicht.
Am Freitag wandte sich ein weiterer Vater per E-Mail an die OÖN: "Mein Sohn spielt in der U16. Meines Wissens sind wir keine Vereinsmitglieder, da wir für unsere Kinder Ausbildungskosten bezahlen. Im konkreten Fall sind das 700 Euro plus 30, wenn ein Spieler-Trikot benötigt wird. Weitere Kosten sind anteilige Kosten für Übernachtung, Verpflegung, Reisekosten. Ihr Artikel hat mich darüber nachdenken lassen, wie es möglich ist, dass ein Spieler überhaupt an Meisterschaften teilnehmen kann, wenn er nicht in einem Verein gemeldet ist."
Der Artikel wird an dieser Stelle verlängert, sobald es neue Reaktionen gibt.
Sieben Black Wings ins erste Nationalteam-Camp einberufen
Kapitän Brian Lebler bleibt bei den Black Wings zwei weitere Jahre an Bord
10 Jahre Meistertitel: Als in Linz einer goldenen Generation der Durchbruch gelang
Black Wings verlängern mit zwei Stürmern
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Nachwuchsspieler werden im Hockeydatasystem des Eishockeyverbandes als “Spieler” angemeldet. Dadurch werden sie den Black Wings zugeordnet und werden spielberechtigt. Da ist es nicht Voraussetzung auch Vereinsmitglied zu sein.
Europaweit drittklassiges Eishockey ist mir so was von egal. Wenn die sich zerfleischen geht mir das am Allerwertesten aber so was von vorbei.
Deine Meinung kannst du dir aber auch sonst wohin stecken.
Wem's ned interessiert, gut; aber abwertende Kommentare sind entbehrlich.
Ihren Kommentar können Sie sich sparen, wenn Sie es nicht interessiert, dann lesen Sie es halt nicht. Wir sind genug Fans, da brauchen wir Leute wie Sie nicht.
Anscheinend lesen Sie aber auch die Artikel, welche nicht Ihren Interessen entsprechen...... ?......? Schon lange keinen Sport getrieben?
An Neptun
Mir geht ein viertklassiger Kommentar ebenfalls am Allerwertesten vorbei
Aber Hauptsache einen Kommentar dazu schreiben... Leute gibt's, das glaubt man nicht...
Neptun, versuch‘s mal mit der anderen Hand. Vielleicht klappt‘s dann besser mit der Entspannung!