Die Lage eskaliert: Black Wings vor Totalschaden
Alle gegen einen: Nach einem Disput mit Boss Peter Freunschlag traten alle drei Vizepräsidenten zurück
Die Corona-Epidemie hält die Welt in Atem, bei den Black Wings ist von Solidarität und Zusammenhalt aber wenig zu spüren. Oberösterreichs Eishockey-Top-Klub schlittert in eine die Existenz des Vereins bedrohende Krise. Die jüngste Vorstandssitzung lief wegen des Streitfalls Christian Perthaler (Manager, Anm.) aus dem Ruder – mit der Konsequenz, dass die bisherigen Vizepräsidenten Karl Egger („KE KELIT“), Peter Zauner („MOLIN“) und Peter Matausch („CBC-X“) zurücktraten.
Es sickerte durch, dass Zauner und Matausch vor hatten, ihre Sponsortätigkeit einzustellen, Egger wollte den Vertrag erfüllen. Ungeliebter Gegenspieler des Trios ist Klubchef und Immobilienunternehmer Peter Freunschlag, der jetzt allein mit einem Scherbenhaufen dasteht. Der Mühlviertler machte von seinem in den Statuten verankerten Recht Gebrauch, die drei Vizepräsidenten zu überstimmen. Sein Votum als Boss zählt doppelt, außerdem hat er ein weiteres Stimmrecht als Kassier des Vereins – und bei Gleichstand (im konkreten Fall 3:3) die Letztentscheidung. Freunschlag wollte Perthaler (seit 2001 beim EHC Linz), der in dieser hitzigen Gesprächsrunde zugegen war, rausekeln.
Freunschlag fühlte sich übergangen
Noch ist Perthaler im Amt. Dem 51-jährigen Wahl-Wilheringer war folgendes Angebot unterbreitet worden: Der langjährige Kapitän und Architekt der Meistermannschaft 2012 hätte für die Sponsorenbetreuung zuständig sein sollen und die von ihm angestrebte Vertragsverlängerung mit Trainer Tom Rowe zugesagt bekommen. Perthaler lehnte diese Variante ohne Kompetenzen in sportlichen Agenden ab – in diesem Bereich wurde Gregor Baumgartner (Meisterspieler 2011/12 und zuletzt Sky-Experte) von Freunschlag favorisiert. Gerüchten zufolge soll Baumgartner auch schon einen Vertrag unterschrieben haben.
Nach Perthalers (erwartetem) Nein zu dieser für ihn abgespeckten Variante wurde es emotional. Freunschlag reagierte auf das anschließend von den Vizepräsidenten tendenziell mit Akzeptanz kommentierte Modell, alles beim Alten zu lassen und Perthaler weiterhin mit umfassenden Kompetenzen auszustatten, empört. Seiner Ansicht nach war er dem Verein mit der Version „Perthaler light“ ausreichend entgegengekommen.
Der Sturz in die Bedeutungslosigkeit?
Ein Wort ergab das andere. Freunschlag dampfte ab. Die Konsequenzen scheinen oder wollen ihm noch nicht bewusst sein. Er wird und kann den Laden nicht alleine schupfen. Etliche Sponsoren hatten schon zuvor angekündigt, dass sie einen Perthaler-Abgang nicht akzeptieren werden. Den Black Wings droht ein (finanzieller) Crash – möglicherweise mit Nebengeräuschen vor Gericht. Und im Extremfall der Sturz in die Bedeutungslosigkeit.
Die finanzielle Lage war schon nach dem jähen Abbruch der Meisterschaft (wegen der Corona-Krise) angespannt gewesen, weil von Freunschlag fix einkalkulierte Einnahmen wegfielen. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen – ohne Vizepräsidenten, einem Manager (mit Ablaufdatum?), ohne Trainer und mit einer Mannschaft, die noch keine ist. Nur sieben Spieler (Kapitän Lebler, Umicevic, Kristler, Gaffal, Kragl, Matzka, Mocher) stehen für die kommende Saison unter Vertrag.
Positive Signale von Seiten der Liga, wonach ein Hauptsponsor ante portas und auch ein relativ lukrativer TV-Vertrag mit dem ORF vor dem Abschluss stehe, wirken aktuell nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
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vielleicht hilft es noch...
https://secure.avaaz.org/de/community_petitions/ehc_black_wings_linz_30_christian_perthaler/?emssYCpb&utm_source=sharetools&utm_medium=email&utm_campaign=petition-888807-30_christian_perthaler&utm_term=ssYCpb%2Bde
Aktuell spielt das, denke ich, nicht wirklich eine Rolle...
eh, aber zu 1000 corona artikel 5 andere artikel passt schon, denkens nicht?
@bambam
Wenn du lieber ausschließlich Corona-Sensationsnachrichten lesen willst, dann solltet du zum Fellner-Blattl wechseln.
Bekomm' das tagtäglich mit - soll heißen - ich hab keine Zeit und auch kein Interesse, Corona-Sensationsnachrichten zu lesen...
Man muss sehen wie sich alles entwickelt, wenn der ORF Joker verzockt wurde...
Peter Freunschlag hat als Präsident sicher seine Verdienste - das ist ist nicht zu bestreiten. Aber seit zwei Jahren mischt er sich ständig in sportliche Belange ein, was ein vernünftiger Präsident nicht macht. AUSSER: er hat so viel Geld, dass er die Spieler reihenweise einkauft und Meister wird - das schein nicht der Falls zu sein.
Christian Perthaler ist für die Sponsoren ein TopAnsprechpartner - unbestritten. Die Meisterschaft heuer war durchwachsen. Leider wissen wir nicht, wie es ausgegangen wäre. Aber die Wings hatten zumindest Fahrt aufgenommen.
Tom Rowe ist ein hart arbeitender Coach. Rob Daum war lange genug da und hat auch nur eine Meisterschaft geholt. Mal was Neues hat also nicht geschadet.
Langer Rede kurzer Sinn - die Vizes tragen bei weitem den grössten Teil an Geld bei. Die sollen den Karl Egger zum Präsident machen - so er das will - ansonsten die Tina (his sister) als Präsidentin nehmen.
Perthaler bleibt sportlicher Head und formt mit Rowe 'The next season'!!!
Kann sich noch jemand an einen Präsidenten Reichl beim LASK erinnern.....? Die Entwicklung kommt mir irgendwie bekannt vor. Empfehlung: Anruf bei Siegmund Gruber......
Obmann und Kassier in einer Person, keine Vizepräsis mehr vorhanden, Sponsoren wollen nicht mehr, da ist Neuanfang angesagt!
Neuer Präsident, neue und natürlich auch alte Sponsoren,.
Ein gut situiertes Unternehmen würde gerne helfen, aber mit Typen wie dem dzt. Präsidenten fehlt das Vertrauen!
Das der Perthaler auch einmal etwas abgibt und frischer Wind ins Management kommt wäre durchaus positiv..
Das wird alles noch spannend, aber hoffentlich bald entschieden!
Vorweg: Wir alle kennen die Nuancen, um die‘s hier geht, nicht. Wer gegen wen, warum und weshalb? Insofern sind alle Kommentare Spekulationen.
Für alle, deren Erinnerung trüb ist: Peter Freunschlag hat den Verein nach dem Finanzcrash durch Willi Wetzl übernommen. Freunschlag hat, wie andere auch, anfänglich eigenes Geld in den Club gesteckt. Jahrelang waren die Finanzen kein Thema mehr. Fans konzentrierten sich aufs Sportliche (So soll’s auch sein), die Vereinsmeierei, die ebenso wichtig ist wie das Eishockey selbst, rückte in den Hintergrund. Und in dieser Situation poppt der Streit auf.
Ich selbst habe Christian Perthaler kritisiert - wegen offensichtlicher Fehleinkäufe. Wir hatten öfters echte Nieten im Kader. Dafür ist/war Perthi verantwortlich.
Dass zuletzt Freunschlag immer mehr in sportliche Belange eingriff, ist sein Recht, aber auch nicht immer geschickt.
Alle - Freunschlag, Perthaler - haben riesige Verdienste um den Verein erworben. Aber eben auch Fehler gemacht.
Zur Erinnerung der Finanzcrash passierte nicht in der Ära Wetzl sondern in jener von Steinmayr.
Wetzl war anschließend der Erste, der aufräumen durfte, Freunschlag hat anschließend einen einigermaßen sanierten Verein übernommen.
Nichtsdestotrotz, natürlich gab es auch Verdienste seitens Freunschlag und Fehler eines Christian Perthaler, aber so ein Vorgehen wie von Freunschlag aktuell kann nicht gutgeheißen werden.
Steinmayr war der erste Crash, den zweiten haben Freunschlag, Egger und Co. abgefangen. Frag mal, wieviel (privates) Geld der Vorstand am Anfang reingebuttert hat. Willi Wetzl hatte Glück, dass Freunschlag gekommen ist. Sonst hätt‘s ihn ordentlich eingfressen.
Die Verdienste des Präsidenten sind unbestreitbar, nur trotzdem geht man so nicht vor in einem Amt. Das einem Manager bei Einkäufen auch eine Fehlentscheidung passieren kann, liegt in der Natur der Sache. Über den gesamten Zeitraum der Amtszeit von Christian Perthaler lief es weitaus überwiegend sehr gut. Das Sportliche ist bei ihm sehr gut aufgehoben und seine Art, seine Menschlichkeit, spielt bei vielen Sponsoren eine ganz große Rolle.
Wie lange muss ich als LiWeSt-Kunde hier noch zwangsweise mitsponsern?
Ganz einfach: Liwest kündigen
So viel Geld für so wenig Leistung! Ist besser wenn die bwl ganz aufhören.
Da kennt sich aber jemand besonders gut aus...
Da hat der Gaul nach hinten ausgeschlagen.
Ich bin weder Eishackler noch Vereinsmeier, darum nehme ich an, daß der Herr Präsident Alleinsponsor werden will. Zynismus Ende.
Es ist eindeutig für mich als Fan, so darf ein Präsident niemals agieren. Christian Perthaler ist der Dreh- und Angelpunkt für sehr wichtige und viele Teile des Vereins. Sein Einsatz stehts großartig. Ein umsichtiger Präsident würde das erkennen und würde ansonsten niemals die Lage so eskalieren lassen. Zeit, die Augen zu öffnen und den gewaltigen Fehler zu erkennen.
Gerade der LASK sollte hier Vorbild sein - in jeglicher Hinsicht....das hatte man dort auch schon mal...
stimmt genau, Egomanen als Präsidenten die nicht erkennen dass sie dem Verein Schaden gibt es genug und der Vergleich zum Reichel hinkt kein bischen, als der weg war ging's bergauf.
Jetzt kann daher nur die Frage lauten wie kriegt man den Freunschlag raus aus den BW ? Antworten bitte !
Gibt es irgendwo "Freunde der Black Wings"?
Muss Perthaler gehen, dann wird die über weite Strecken gute Arbeit der letzten 12 Jahre in kurzer Zeit zerstört.
Der “Herr Präsident“ sollte eigentlich seinerseits die Konsequenzen ziehen und umgehend sein Amt zur Verfügung stellen.
Was die Black Wings sicher nicht brauchen ist ein selbstherrlicher Alleinherrscher...
Danke das der Artikel nicht hinter einer Paywall ist ! Ist er doch sehr interessant für alle Fans.
Das Konstrukt des Vereins das einer alle anderen überstimmen kann finde ich. Fragwürdig. Falls das nochmals gut ausgeht hoffe ich das Sie die Statuten derart ändern das dies niemals wieder passieren kann, weil grundsätzlich empfinde ich das jetzt mal als pure Frechheit, das einer alle anderen blockiert. Somit ist der Wahnsinnige ja auch nicht abwählbar.