Die Black Wings feierten ein Schützenfest
Knapp 48 Stunden nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg über die Vienna Capitals gewannen die Linzer Eishockeycracks das Torfestival gegen Fehérvár 8:4
Die 4773 Zuschauer wurden allerdings auf eine Geduldsprobe gestellt. Das Match hatte mit rund einer Viertelstunde Verspätung begonnen, weil beim Aufwärmen eine Scheibe zu Bruch gegangen war. Im Match selbst zeigten sich die Black Wings treffsicherer. So schüttelt man die Verunsicherung, die die logische Folge von vielen Gegentoren und vergebenen Vorsprüngen war, ab. Vielleicht braucht es auch eine gewisse Drucksituation und einen Coach (Tom Rowe), der hin und wieder auf den Tisch haut, sich dabei aber selbst nicht der Kritik entzieht.
Der US-Amerikaner ist schon ein grader Michl, seine Mannschaft scheint nach der Krise die Kurve gekratzt zu haben. „Natürlich macht man sich Sorgen, wenn die Ergebnisse nicht passen. Es ist schön, dass das Team eine Reaktion gezeigt hat“, freut sich Manager Christian Perthaler.
Fejes ist ein Volltreffer
Es war ein ausgesprochen unterhaltsamer Abend in der Keine-Sorgen-EisArena, der EHC versprühte Spielfreude und gab von Beginn an den Ton an. Wer sonst als Hunter Fejes sollte den Torreigen eröffnen. Der Stürmer aus Alaska hat voll eingeschlagen und dem bedauernswerten Marek Kalus, der wegen eines Kreuzbandrisses die Saison beenden musste, die Show gestohlen. Der 25-jährige Neuzugang erzielte in der 6. Minute das 1:0, beim 2:0 von Dan DaSilva (9.) nur 145 Sekunden später wurde Fejes ein Assistpunkt gutgeschrieben. Das 8:4 (52.) besorgte er wieder selbst. Es war Hunters achtes Saison-Goal und sein vierter Doppelpack.
„Es ist großartig, hier in Linz zu sein. Ich liebe die Atmosphäre“, betonte der US-Amerikaner. Diesmal machte sich nach Fehérvárs Anschlusstor zum 1:2 (12.) im Powerplay kein Zitterhändchen breit. Die Linzer spielten mutig und frech von der Leber weg: Rick Schofield erhöhte auf 3:1 (14.), Dragan Umicevic auf 4:1 (30.), Matt Finn auf 5:1 (37.) und wieder DaSilva auf 6:1 (38.). Völlig losgelöst. Die Offensivqualität ist schon beeindruckend.
Der neue Torhüter weilt schon in Linz
Klar, dass das auch einem gewissen Jeff Glass gefällt. Der 34-jährige Kanadier wurde als zweiter starker Torhüter geholt. Er soll die etatmäßige Nummer eins der Black Wings, David Kickert, entlasten. Glass war in dieser Saison vereinslos, hat sich aber in einer Collegemannschaft fit gehalten. Der Routinier weist eine beeindruckende Vita vor: Der ehemalige Junioren-Weltmeister spielte in den besten Ligen der Welt, also in der NHL und auch in der KHL.
Das Engagement des Mannes aus Calgary belastet das Punktekonto der Black Wings. Ein aktueller Kaderspieler (Mark McNeill?) müsste (vorübergehend) weichen. „Wie die personelle Zusammenstellung aussehen wird, wird sich im Laufe der nächsten Tage unter Berücksichtigung der Leistungen entscheiden“, hieß es in einer Presseaussendung der Black Wings.
19-Jähriger feierte sein Debüt
Auch der Kampf ums Leiberl dürfte den Cracks, die sich im dritten Drittel die eine oder andere Leichtsinnigkeit leisteten, Flügel verliehen haben. Fehérvár musste dafür büßen. Die Linzer, für die Josh Roach das 7:2 (45.) beisteuerte und bei denen der 19-jährige Stürmer Matthias Neubauer sein Debüt in der Erste Bank Liga feierte, schoben sich vor dem Gastspiel in Villach am Dienstag (19.15 Uhr, im OÖN-Liveticker auf nachrichten.at) auf Rang drei vor. Die Pick Round der Top Fünf ist aktuell um vier Punkte abgesichert.
Der VSV verlor das Kärntner Derby beim KAC 0:3, die Vienna Capitals besiegten Znojmo 2:1, Tabellenführer Salzburg deklassierte Innsbruck auswärts 8:2.
Die Linzer U20 blickt zurück auf ihren Weg zur Goldmedaille
Black Wings fixierten Goalie-Gespann für kommende Saison
Christian Ladberg: Warum ein silberner Pokal für seine U20 nicht gereicht hat
Nationalteam übersiedelt mit vier Black Wings nach Linz
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.