Bozens "Füchse" erteilten den Black Wings eine Lektion
Eishockey-Viertelfinale: Die Linzer verloren vor 4216 Fans 1:5 und Stürmer Emilio Romig durch Ausschluss
"Das wird eine lange Serie", hatte Rasmus Tirronen, der Einser-Torhüter der Steinbach Black Wings Linz, prophezeit. Der Finne sollte Recht behalten, denn nach der 1:5-(0:1, 0:3, 1:1)-Heimniederlage der Linzer gegen den HC Bozen steht das Play-off-Viertelfinalduell 2:2, am Freitag (19.45 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) geht es in der Südtiroler Palaonda weiter.
"Wir müssen das schnell abhaken und den Blick nach vorne richten", sagte Coach Philipp Lukas nach einem gebrauchten Abend, an dem dem EHC Mitte des zweiten Drittels aus unverständlichen Gründen komplett das Ruder entglitten war.
So eine abgebrühte Truppe wie der Grunddurchgangs-Champion nützt so etwas natürlich gnadenlos aus, letztlich erteilten die "Füchse" aus Italien den Black Wings eine Lektion.
Das ist bitter, zumal alles angerichtet war für einen Eishockey-Leckerbissen der Superlative. Die 4000-Zuschauer-Schallmauer fiel zum ersten Mal seit 6. März 2020, damals hatten die Linzer ein ausverkauftes Haus mit 4865 Augenzeugen gegen den KAC gemeldet. Diesmal verwandelten 4216 Fans die Arena an der Unteren Donaulände in einen "Hexenkessel", der Bozen auf dem Weg zum Rebreak in der Serie durchaus beeindruckte.
Die 1:0-Führung nach dem ersten Drittel war ziemlich schmeichelhaft – nicht nur deshalb, weil der Versuch von Domenico Albergo nach exakt 120 Sekunden von Tirronen unglücklich über die eigene Linie bugsiert wurde.
Die Black Wings waren wie die Feuerwehr aus der Kabine gekommen, sie dominierten den ersten Abschnitt mit beherztem, aggressivem Kombinationsspiel den ersten Abschnitt, hatten Top-Möglichkeiten durch Julian Pusnik (6., 13.), Stefan Gaffal (10.) und Graham Knott, der in der 18. Minute allein auf Bozen-Keeper Sam Harvey zufuhr. Torjubel Fehlanzeige.
Linz-Stürmer verlor die Nerven
Auch der Beginn der zweiten Periode gehörte den Oberösterreichern, die ganz nah am Ausgleich dran zu sein schienen. Doch mit einer zünftigen Schlägerei (ja, die Emotionen waren groß) und einem ziemlich missglückten Powerplay schien die Partie zu kippen (29.). Linz leistete sich in der neutralen Zone und an der gegnerischen blauen Linie zu viele Fehler, Bozen bestrafte das eiskalt.
Dustin Gazley (32.) und Christian Thomas (33.) erhöhten binnen 62 Sekunden auf 0:3. Mit Gazleys 0:4 (38.) und einem Frust-Stockschlag nach der zweiten Sirene – Emilio Romig, der eine Sperre zu erwarten hat, zog Ryan Culkin das Spielgerät über das Haupt – war die Partie entschieden.
Das Linzer Publikum feuerte sein Team selbst beim Stand von 0:5 (48.) unermüdlich an – und wurde zumindest mit einem Teilerfolg belohnt. Marc-Andre Dorion traf zum 1:5 (51./pp2).
Salzburg im Semifinale
Salzburg hat die erste Hürde schon übersprungen. Der Titelverteidiger gewann in Szekesfehervar 6:1 und die Serie mit 4:0. Die Black Wings brauchen noch zwei Erfolge, Gleiches gilt freilich auch für Gegner Bozen. Ebenfalls komplett offen ist die Begegnung Vienna Capitals gegen Innsbruck. Die "Haie" aus Tirol triumphierten in Wien 2:1 nach Verlängerung, damit steht es nach insgesamt vier Auswärtserfolgen 2:2. Der KAC führt nach einem 3:1-Heimsieg über den Villacher SV 3:1 im Kärntner Derby.
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