"Wenn sich nichts zum Besseren verändert, müssen wir handeln"
LINZ. Eishockey: Black-Wings-Trainer Troy Ward steht heute gegen Salzburg und am Sonntag in Znojmo unter besonderer Beobachtung.
Ist Troy G. Ward, Coach des EHC Liwest Linz, noch zu halten? Für den US-Amerikaner sind die Eishockey-Duelle mit Red Bull Salzburg heute (19.15 Uhr) in der Keine-Sorgen-EisArena und am Sonntag in Znojmo Spiele mit Finalcharakter. Die Zeit des 56-Jährigen bei den Black Wings droht abzulaufen. "An und für sich sind wir treu und reagieren nicht hitzköpfig. Wir schauen lange zu und möchten nicht den Trainer wechseln. Aber wenn sich nichts zum Besseren verändert, müssen wir handeln. Und das kann relativ schnell gehen", sagte Linz-Präsident Peter Freunschlag.
Will heißen: Ward steht unter noch genauerer Beobachtung als zuvor. Es wird nicht nur auf die Resultate ankommen, sondern auch auf die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. Eine Fehlzündung wie zuletzt beim 2:4 in Klagenfurt, wo der EHC nach neun Minuten 0:3 zurücklag, ist strengstens verboten. Die Black Wings müssen gegen den österreichischen Meister aus der Mozartstadt von der ersten Sekunde an Herz, Leidenschaft und kämpferische Qualitäten zur Schau tragen, um sich mit den Fans zu versöhnen. Ward selbst ist beim Anhang schon lange unten durch, das hat nicht nur mit dem enttäuschenden siebenten Tabellenplatz zu tun, sondern mit dem über weite Strecken enttäuschenden Hockey, das der EHC abliefert.
Davies bleibt bis Saisonende
Wenig Tempo und Körper, kaum brauchbare Kombinationen, überschaubarer Zug zum Tor, phasenweise verheerendes Abwehrverhalten, das zugegebenermaßen bei den Stürmern beginnt – der Unterhaltungswert hält sich also schwer in Grenzen.
Richtig gut waren die Linzer in dieser Saison erst einmal. Und zwar in Runde vier am 23. September beim 3:0-Triumph über die "Roten Bullen" in Salzburg. Vielleicht können sich die Black Wings heute an diesem Gegner, der sich am Dienstag eine 2:3-Heimniederlage gegen Innsbruck leistete, aufrichten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Von der Qualität des Kaders sind die "Macher" in Linz unverändert überzeugt, auch wenn noch kein Neuzugang richtig eingeschlagen hat. Außer vielleicht Michael Davies, bei dem der EHC die vorhandene Ausstiegsklausel (nach einem Monat) nicht ziehen wird. Der Stürmer, der beim 5:4 in Villach dreimal traf, bleibt zumindest bis zum Saisonende.
"Alle sind gute Spieler mit großen Referenzen, aber es ist im Moment irgendwo der Hund begraben", sagt Freunschlag. Ward selbst ist ein Kämpfer, der aber die Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts kennt und damit ziemlich pragmatisch umgeht. Den großen Umbruch im Frühling (mit elf Zu- und 16 Abgängen) kommentierte der Trainer damals ziemlich emotionslos: "Spieler kommen, Spieler gehen – das ist in diesem Job ganz normal. Auch ich werde nicht ewig in Linz sein."
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jetzt wirds zeit für an neuen trainer, obwohl ich kein fan von trainerwechseln bin
"Auch ich werde nicht ewig in Linz sein."
Völlig richtig, Herr Ward. Und das kann schnell gehen - je früher, desto besser!
Dieses Eishockey hätten wir unter dem Trainer vom letzten Jahr mit der Mannschaft vom letzten Jahr nämlich nicht gesehen. Die waren um einiges besser!
Ward ist ein Mittelklassetrainer - aber der etwaige neue Wunderwuzi wirds schwer haben - denn das Problem ist nicht nur der Trainer, sondern auch viele der neuen Spieler! Das ist einfach kein Team, was zusammenpasst, und die Frage wird sein, ob mit diesen Leuten überhaupt ein Feuer entfacht werden kann....
Wobei die Kritik an Ward völlig berechtigt ist, der Großteil der Neuen sind Wunschspieler von ihm...
So ist es. Wie auch der Abschied einiger der früheren Leistungsträger, die bei ihm kein Leiberl hatten.
Geh mit Gott, Herr Ward - aber geh!
Ganz richtig, es waren glückliche Siege gegen Nachzügler, mittlerweile ist man selber Nachzügler
Ward ist einer der schwächsten Trainer in der Geschichte von Linz.
Es hätte schon in der Nationalteampause gehandelt werden müssen.
Auch wenn ein paar Siege davor dabei waren. Überzeugt haben sie nie.