Ladehemmung in Innsbruck

Von Alexander Zambarloukos   07.Oktober 2017

Innsbruck war für die Black Wings keine Reise wert. Obwohl die Linzer Eishockeycracks das Geschehen lange Zeit offen hielten, schlitterten sie in eine 0:4-Niederlage. Schon heute geht’s weiter – und zwar 407 Kilometer im Bus nach Zagreb, wo am Sonntag (17.45 Uhr) ein echtes Spitzenspiel steigt. Zumindest, wenn es nach den Zuschauerzahlen geht.

Im Dom Sportova duellieren sich die beiden Fan-Magneten der noch jungen Saison. Die kroatischen „Bären“, die sich von 2013 bis Frühling 2017 in der zweitstärksten Liga der Welt, der KHL, versucht hatten, lockten im Schnitt 5060 Besucher zu ihren bisherigen EBEL-Heimspielen. Gestern beim 5:1 gegen Rekordmeister KAC waren es 4923. Unmittelbar dahinter lauern im Beliebtheits-Ranking die Black Wings, die es im Schnitt auf 4550 Fans brachten.

„Zagreb ist eine echte Bereicherung für die EBEL – und stark im Kommen“, betont Linz-Manager Christian Perthaler. Der morgige Kontrahent nahm den Startplatz von Ljubljana ein, die Slowenen hatten sich finanziell übernommen und waren sportlich nicht konkurrenzfähig gewesen. Kein Wunder, dass sich phasenweise nicht einmal mehr 300 Zuschauer in die Hala Tivoli verirrten.

Zagreb, das mit 2,5 Millionen Euro budgetiert, ist ein stimmungsvolles Kontrastprogramm. Das Team des erst 32-jährigen Trainers Connor Cameron wurde umgekrempelt, zehn Kroaten, vier Kanadier, vier Slowenen, drei Finnen, zwei Tschechen, zwei Amerikaner, ein Slowake, ein Norweger und ein Schwede mussten sich erst finden. Die Reisestrapazen halten sich jetzt jedenfalls in Grenzen. Zu KHL-Zeiten flog Zagreb bis Wladiwostok, das 8300 Kilometer und acht Zeitzonen entfernt ist.

Für die Black Wings ist es übrigens der erste Auftritt in Zagreb seit 27. Jänner 2013. Damals gewann der EHC 5:4 nach Verlängerung. Auf ein Neues?