Kommen und Gehen bei den Black Wings

Von Alexander Zambarloukos   12.Jänner 2018

"Er ist jung, hungrig, bringt Tempo und technische Fähigkeiten mit." Das sagt Black-Wings-Manager Christian Perthaler über den 25-jährigen US-Amerikaner Mark Naclerio, der schon heute (19.15 Uhr) im Eishockey-Heimspiel gegen Villach mit hoher Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal das Trikot des EHC Liwest Linz mit der "67" überstreifen wird. Und das, obwohl der Mittelstürmer, der den an der Schulter operierten Jake Dowell ersetzen soll, gestern eine Schrecksekunde zu überstehen hatte. Als Naclerio mit seiner Lebensgefährtin – aus New York via Oslo kommend – mit halbstündiger Verspätung um 12.55 Uhr in München gelandet war (Flug-Nr. SK4759), hatte er seine Schläger vermisst. Die waren bei der Gepäckausgabe hängen geblieben, tauchten aber bald wieder auf.

Abgeschlossenes Studium

Naclerio, 1,83 Meter großer und 84 Kilogramm schwerer Absolvent eines Wirtschaftsstudiums an der Brown University in Providence, war zuletzt in der East Coast Hockey League (bei den Reading Royals) aktiv und brachte es in 76 Partien auf 61 Scorerpunkte (24 Tore, 37 Assists).

Naclerio, der aus Milford in Connecticut stammt, freut sich auf sein erstes Europa-Engagement: "Ich will das Maximum erreichen." Also mit den Wings den dritten Titel nach 2003 und 2012 erobern.

Aufgrund der Punkteregelung in der EBEL (Kaderbewertung mit maximal 60 Zählern) fordert das Engagement von Naclerio, der einen Vertrag bis Saisonende unterschrieb, allerdings Opfer. Die Linzer, bei denen die zuletzt angeschlagenen Cracks Philipp Lukas, Patrick Spannring (er verlor 7 kg), Stefan Gaffal (alle krank) und Sébastien Piché (Gehirnerschütterung) ins Line-up zurückkehren, müssen sich (vorübergehend) von zwei Österreichern trennen.

Verteidiger Bernhard Fechtig wechselt leihweise zu den Graz 99ers, kann aber jederzeit zurückbeordert werden, wenn es die Personalsituation erfordert. Darüber hinaus fällt David Franz aus dem Kader. Mögliches Ziel: Zell am See.

Speziell ist die Situation auch für den nach Villach verliehenen Defender Gerd Kragl. Der 20-Jährige tritt heute in der Keine-Sorgen-EisArena gegen seinen eigenen Verein, den EHC Liwest Linz, an. "Hoffentlich schießt er uns kein Tor", sagte Perthaler mit einem Augenzwinkern.

Die "Adler" aus Kärnten, bei denen mit Markus Peintner ein ehemaliger Wings-Spieler das Trainerzepter schwingt, stecken zwar nach drei Niederlagen in Folge als Tabellen-Vorletzte tief in der Krise, sie sind aber die Einzigen, gegen die die Oberösterreicher in dieser Saison noch nicht gewonnen haben. Zu Hause verloren die Linzer 5:6, auswärts 1:5.

Knapp 22 Stunden nach der VSV-Partie bestreitet der EHC sein nächstes Heimspiel, morgen (17.30 Uhr) kommt Dornbirn an die Untere Donaulände. Die Vorarlberger müssen sich nicht nur auf einen Schuss-, sondern auch auf einen Plüschtier-Hagel einstellen. Die Wings rufen zum 4. Mal in der Klubgeschichte den "Teddy Bear Toss" aus. Will heißen: Sobald die Linzer ihr erstes Tor schießen, fliegen von den Fans mitgebrachte Bären & Co auf das Eis. Die gesammelten Exemplare gehen an hilfsbedürftige Kinder. Ein feiner Zug!