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Gefangen in einem Teufelskreis?

Von Markus Prinz und Alexander Zambarloukos, 23. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Gefangen in einem Teufelskreis?
Zwölf Liga-Spiele, acht Niederlagen: Die Black Wings um Kapitän Brian Lebler (Mitte) arbeiten verbissen daran, um sich aus dem Tief zu hieven. Bild: GEPA pictures

Die Black Wings haben die Krise. Es wird mehr als nur Neuzugang Davies brauchen, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen

Seit 2000 gehören die Black Wings ohne Unterbrechung dem Eishockey-Oberhaus an. Einen schlechteren Saisonstart als heuer haben sie in diesen 18 Jahren aber nur einmal erwischt. Das war im Herbst 2006. Damals holte der EHC Liwest Linz (umgerechnet auf die Dreipunkteregel) in den ersten zwölf Runden nur zehn Zähler, aktuell stehen 14 zu Buche. Das ist die Hälfte im Vergleich zur Meistersaison 2011/12.

Noch ist nichts verloren, Bozen hat in der abgelaufenen Spielzeit das Kunststück geschafft, vom letzten Platz zum Titel zu marschieren. So etwas lässt sich aber nicht auf Knopfdruck bestellen. Auch nicht in Linz, wo das teuerste Team in der Klubhistorie den hohen Erwartungen hinterherhinkt.

Es gibt genau zwei Statistiken, in denen der EHC Superwerte aufweist. In Unterzahl sind die Black Wings die Nummer zwei der Liga, in der Gunst des Publikums überlegener Spitzenreiter. Mit einem Schnitt von 4460 Besuchern haben sie knapp 500 mehr als Tabellenführer Wien. Die Linzer Fans sind überaus treu, ihre Geduld ist aber endenwollend.

In diversen Foren ist die Kritik an Trainer Troy Ward, der nach der 2:5-Niederlage in Wien am Sonntag von der "besten Leistung im Monat Oktober" sprach, heftig. Mit dieser Aussage wird sich der Amerikaner, der (noch) Kredit bei den Klubgranden genießt, nicht beliebt machen. Die Fans haben keine Freude mit Durchhalteparolen und Schönrednerei. Sie wollen ehrliches, körperbetontes Hockey sehen – und Typen, mit denen sie sich identifizieren können.

Nach dem "Verlust" der Publikumslieblinge Philipp und Robert Lukas, Patrick Spannring, Kevin Moderer, Fabio Hofer und Erik Kirchschläger fehlt diese Bindung. Das hat vor allem damit zu tun, dass sich noch kein Neuzugang richtig in die Auslage spielen konnte. Vielleicht gelingt das Michael Davies, jenem US-Amerikaner, der zumindest für einen Monat die vakante Stürmerposition des verletzten Jordan Hickmott bekleiden wird. Der 31-Jährige war in den vergangenen vier Saisonen in der deutschen Liga (42 Tore und 83 Assists in 178 Partien) aktiv, er landet heute und soll am Freitag gegen Zagreb debütieren.

"Wir haben Angst vor Strafen"

Es wird aber mehr als einen Mann brauchen, um das Schiff wieder flott zu machen. Im Moment befinden sich die Black Wings in einem Teufelskreis. Linz wollte schneller spielen, wirkt aber teilweise schwerfällig. 13 der 28 Kaderspieler sind 30 oder älter, das muss aber kein Nachteil sein. "Erfahrung ist schon ein wichtiger Faktor in diesem Geschäft", betont Ex-Kapitän und Konditionstrainer Philipp Lukas. Und: "Es ist zu früh, um die Arbeit zu beurteilen. Die Saison dauert noch lange."

Aus der Sicht von Ward sind das bescheidene Powerplay, defensive Schwächen und fehlende Konstanz das Hauptübel. "Das eine füttert aber das andere", sagt Philipp Lukas: "Wenn man defensiv gut spielt, kreiert man mehr Offensive und holt mehr Strafen heraus." Wie gelingt das? Der EHC muss härter (nicht schmutziger) in die Zweikämpfe gehen. "Wir haben Angst vor Strafen und dadurch kein Körperspiel. Aber genau das ist der Schlüssel, um sich da herauszubeißen", betont Linz-Manager Christian Perthaler.

Es gibt noch mehr Baustellen. Die Wings verlieren viele Bullys (Scheibeneinwürfe), kommen viel zu selten mit Tempo ins Angriffsdrittel. Daran wird gearbeitet. Ward ist kein Sturkopf, sondern durchaus kompromissbereit. Auf Wunsch der Spieler wurde das Training intensiviert, darüber hinaus ist der Coach von seinem System ("Scheibe tief") abgegangen und lässt – wie gegen die Capitals bereits phasenweise ersichtlich – wieder mehr kombinieren.

Dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt, ist absurd. Ansonsten wäre sie in Wien wohl zweistellig untergegangen.

 

Die Highlights der Partie in Wien:

 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 24.10.2018 13:00

Der Saisonstart war nicht zufriedenstellend, keine Frage.

Alle haben sich aufgrund des zusammengestellten Kaders und den hoch gesteckten Zielen mehr erwartet, ganz sicher.

Der Trainer trägt dafür die Hauptverantwortung, zweifellos.

Ein Lob an die OÖN für die (einigermaßen) objektive Berichterstattung, denn was derzeit kein Mensch braucht sind die unqualifizierten Kommentare der Pseudo-Journaille Leblhuber und seinen mittlerweile genau so grottenschlecht schreibenden Lakaien.

Ständig liest man von "Erfolglos-Trainer" und "Pleitensammler" Ward, wie man hört waren Vertreter der krone noch nie bei einem Training, geschweige denn gab es Anfragen für Interviews.

Vielmehr ist es der Neid der Pseudo-Sport-Publizisten des Kleinformates auf die OÖN ob der Medienpartnerschaft mit den Black Wings...

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striezel98 (54 Kommentare)
am 23.10.2018 16:54

Ward und z.T. der Präse haben entschieden. Da Pertl ist am wenigsten Schuld. Jetzt holt Ward Spieler für sein System und ändert dieses dann. Aha.
Kein Speed (wir wollen schneller werden), kein Plan. Ich hoffe, das ändert sich bald.

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Fuchsi (121 Kommentare)
am 23.10.2018 12:43

Es fehlen eindeutig richtige Führungsspieler.
Phil und Bobby Lukas gehen so dermaßen ab.

Es braucht jemanden, der in der Kabine laut wird, den Spielern sagt, dass sie sich den Arsch aufreissen sollen, der die Mitspieler motiviert und einheizt. So eine Mentalität fehlt. Man merkt kaum einen geschlossenen Kampfgeist. Sich für den anderen opfern zu wollen, die Leidenschaft, ... das alles fehlt und deswegen läuft es enorm unrund.

Auch wenn es nicht so läuft gibt es nicht einmal Fights oder irgendwas um ein Zeichen zu setzen. Da spürt man die enorme Ratlosigkeit der Mannschaft.

Sie auf den Kaderumbruch rauszureden ist mittlerweile nurmehr lächerlich, denn mittlerweile sind die Jungs schon sehr lange gemeinsam am Eis!!

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Fuchsi (121 Kommentare)
am 23.10.2018 11:03

Es fehlen eindeutig richtige Führungsspieler.
Phil und Bobby Lukas gehen so dermaßen ab.

Es braucht jemanden, der in der Kabine laut wird, den Spielern sagt, dass sie sich den Arsch aufreissen sollen, der die Mitspieler motiviert und einheizt. So eine Mentalität fehlt. Man merkt kaum einen geschlossenen Kampfgeist. Sich für den anderen opfern zu wollen, die Leidenschaft, ... das alles fehlt und deswegen läuft es enorm unrund.

Auch wenn es nicht so läuft gibt es nicht einmal Fights oder irgendwas um ein Zeichen zu setzen. Da spürt man die enorme Ratlosigkeit der Mannschaft.

Sie auf den Kaderumbruch rauszureden ist mittlerweile nurmehr lächerlich, denn mittlerweile sind die Jungs schon sehr lange gemeinsam am Eis!!

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.10.2018 10:01

Das sind nicht mehr die Wings. Nicht von den Spielern her, nicht von den Spielen und Ergebnissen her.

Es war ein Fehler Ward zu holen.

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sumpfdotterblume (3.158 Kommentare)
am 23.10.2018 10:05

Die Krux liegt in der Personalpolitik. Und dafür ist nicht Troy Ward zuständig, sondern der Sportdirektor. Der heißt Christian Perthaler.

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experion (298 Kommentare)
am 23.10.2018 10:31

ahm doch, gerade die legionäre wurden explizit von ward ausgesucht und geholt, damit sie in "sein system" passen.
Das System erkennt man halt nicht...

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Upsi (90 Kommentare)
am 23.10.2018 16:19

Das System ist einfach geheim. Security by obscurity zwinkern

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