Ein Spektakel mit weinendem Auge

„Wir haben ein feines Spiel gemacht, ein paar Manöver des Gegners haben es leider zu unseren Ungunsten entschieden.“ Troy G. Ward, Eishockeytrainer der Black Wings, war nach dem Spektakel im letzten Match vor dem Heiligen Abend um Fassung bemüht. Seine Mannschaft schlitterte trotz ansprechender Leistung in die vierte Niederlage in Serie, mehr als ein Punkt sprang beim 4:5 nach Penaltyschießen gegen die Graz 99ers nicht heraus.

Fehervar und Znojmo im Nacken

Das ist frustrierend, der sechste Platz, der ein Play-off-Ticket garantiert, wackelt. Die Verfolger befinden sich in Lauerposition. Fehervar (8:1 gegen Innsbruck) liegt nur noch zwei Punkte hinter dem EHC, Znojmo (4:2 in Salzburg) vier. Und die Aufgaben für die Linzer werden nicht einfacher. Am Mittwoch (17.30 Uhr, OÖN-Liveticker auf nachrichten.at) gastieren sie bei Spitzenreiter Vienna Capitals, der gestern 2:1 in Klagenfurt gewann. Die Wiener haben in den ersten beiden Saisonduellen mit den Black Wings fünf von sechs möglichen Punkten (3:2 n. P., 5:2) erobert und ihre jüngsten sechs Heimpartien für sich entschieden.
„Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch gegen die Vienna Capitals gewinnen können. Es ist natürlich möglich“, glaubt Linz-Stürmer Andreas Kristler.

Das Team des Kärntners hatte sich gestern gegen Graz schon auf der Siegerstraße gewähnt. Goalie Mike Ouzas & Co. zeigten sich vom zweimaligen Rückstand im ersten Drittel (0:1, 1:2) unbeeindruckt und liefen in schillernden Weihnachtstrikots mit Girlanden, Kugeln und Sternchen phasenweise zu Hochform auf.
Die Linzer agierten druckvoll und diszipliniert (nur eine Zweiminutenstrafe), sie gewannen viele Bullys und trumpften in Überzahl auf. Dank insgesamt drei Toren im Powerplay zogen sie auf 4:2 davon. Doch am Ende waren selbst die Saisontreffer 17 und 18 von Brian Lebler zu wenig.

Grazer Torhüter im Fokus

Graz fand einen Weg, sich in die Verlängerung zu retten. Ein Doppelschlag binnen 83 Sekunden (51., 52.) zum 4:4 hauchte den 99ers die zweite Luft ein, die Steirer durften sich auf ihre Torhüter stützen. Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit rettete Robin Rahm, der „Terminator“ Arnold Schwarzenegger auf seinem Helm trägt, in extremis gegen Lebler und Bracken Kearns.

In der Verlängerung räumte der angeschlagene Schwede seinen Platz für Thomas Höneckl, der von 0 auf 100 durchstarten musste und im Penaltyschießen zum Stolperstein für die Linzer werden sollte. Linz scheiterte mit allen vier Versuchen, auf Seiten der Grazer traf Curtis Hamilton. Aus und vorbei. Sehr zum Leidwesen der 4865 Fans, denen die Schockstarre in die Glieder schoss. Die Vorstellung macht trotzdem Mut.

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