Die Black Wings treten auf die Euphoriebremse

"Wir brauchen uns nichts vormachen, das bessere Team hat nicht gewonnen. Wir hatten sehr viel Glück." Black-Wings-Verteidiger Robert Lukas analysierte das 3:2 in der mit 2071 Zuschauern mäßig besuchten Steel-Arena zu Kosice knallhart, während 50 Linzer Fans ihre Helden auf dem Weg zum Bus feierten. Diese Begeisterung war ein Energieschub für die achteinhalbstündige Rückreise, die erst Sonntagmorgen um 7.10 Uhr enden sollte. Ziemlich spät, aber unfallfrei. Das ist das Wichtigste.

Der Blick richtet sich an Tagen wie diesen nicht nur auf die Uhr, sondern auch auf die Tabelle. Die Rechnung in der Champions-Hockey-League-Gruppe M ist nach dem ersten Europacup-Auswärtserfolg seit November 2002 einfach: Punkten die Wings, bei denen Rick Schofield nach abgesessener Sperre zurückkehrt, morgen (19.30 Uhr) in der Keine-Sorgen-EisArena gegen Kosice, wäre der Aufstieg in die Runde der letzten 32 schon vor dem Gastspiel in Bern am 6. September beschlossene Sache.

Den jüngsten Black-Wings-Fan in Kosice tangiert das nicht. Maximilian, keine sieben Wochen alt, hat seine erste Auswärtsfahrt hinter sich und den Großteil trotz Trommelwirbels verschlafen.

Ansonsten hätte er eine Zitterpartie erlebt, oder, Robert Lukas? "Kosice ist ein Super-Tempo gegangen und uns zeitweise um die Ohren gefahren. So etwas habe ich in Österreich noch nicht gesehen."

Auch Manager Christian Perthaler weiß, dass nicht einmal die halbe Miete eingefahren ist: "Wir waren in dieser Gruppe mit Bern und Kosice krasse Außenseiter, jetzt tut sich eine Chance auf." Weil Fabio Hofer (23.), Brian Lebler (40.) mit seinem 1. Pflichtspieltor für Linz seit 29. März 2015 (2:4 in Wien) und Dan DaSilva (51.) trafen.

Zudem entschärfte Goalie Mike Ouzas 37 von 39 Schüssen. Marek Bartanus, mit dem Ouzas 2005/06 in der OHL bei Owen gespielt hatte, überwand den Kanadier nicht. Trotzdem fiel die Begegnung herzlich aus: "Wir haben uns zehn Jahre nicht gesehen. Das Wiedersehen ist speziell – der Sieg auch."