Beim Sturm auf die Festung ist kein Platz für Ego-Trips

Von Alexander Zambarloukos   21.September 2017

Beim 2:3 nach Verlängerung in Znojmo war das dritte Drittel dürftig, beim 4:1 gegen Bozen das zweite, beim 3:2 in Graz das erste und beim jüngsten 5:6 gegen Villach wieder das dritte ...

Heute (19.15 Uhr, im OÖN-Liveticker auf nachrichten.at) dürfen sich die Eishockeycracks der Black Wings im Eissportzentrum Kagran keinen Hänger leisten, sonst wird es gegen Meister Vienna Capitals nichts zu erben geben. Die Wiener haben einen sensationellen Lauf und seit 19. Februar eine blütenweiße Weste in der Liga. Sollten sie heute gewinnen, würden sie mit 18 Siegen in Folge den alleinigen Meisterschaftsrekord innehaben. Aktuell teilen sich Rafael Rotter & Co. die Bestmarke mit Rekord-Champion KAC (beide 17 Erfolge).

Wien ist ein heißes Pflaster und in der jüngeren Vergangenheit eine uneinnehmbare Festung gewesen. Das bis dato letzte Gäste-Team, das dort als Sieger vom Eis gefahren ist, war Znojmo (3:2 n.V.). Das Datum? Der 15. Jänner 2017. Lang, lang ist’s her.

Wiedersehen mit dem "Ex"

"Natürlich sind die Caps das stärkste Team, aber eine Chance hat man immer", betont Linz-Manager Christian Perthaler. Die Wings beschäftigt weniger der morgige Gegner als der heftige Rückfall gegen Villach am Sonntag. Die Oberösterreicher hatten eine 4:2-Führung aus der Hand gegeben und damit den Ärger von Coach Troy Ward auf sich gezogen. Der US-Amerikaner vermisste letztlich den Teamgedanken: "Es waren viele gute Sachen dabei, aber wir haben den Vorsprung nicht verwaltet. Es geht darum, für die Mannschaft zu spielen und nicht für sich selbst."

Dieses Credo beherzigen die Capitals seit Monaten, die Mannschaft hat sich nach dem Titel nur punktuell verändert. Mit Verteidiger Kyle Klubertanz kam im Sommer ein Amerikaner, der im Finish der abgelaufenen Saison noch bei den Black Wings am Puck gewesen war. "Natürlich kenne ich viele Linzer Spieler, aber das spielt heute keine Rolle", sagt Klubertanz. Die Defensive um Star-Keeper Jean-Philippe Lamoureux ist extrem stabil, in den bisherigen vier EBEL-Matches kassierte Wien nur drei Tore.

Die Wings bangen noch um den Einsatz ihres aktuellen Topscorers. Dan DaSilva, der drei Tore und vier Assists zu Buche stehen hat, laboriert an einer Knöchelprellung.

 

Wiener Rekordserie

Die Vienna Capitals haben in der Eishockeyliga seit 19. Februar (2:4 in Klagenfurt) saisonübergreifend 17 Matches gewonnen und damit den Rekord des KAC eingestellt. Ein Blick auf die Serie des Meisters:


17 Spiele, 17 Siege, 74:30 Tore