Aus Schaden sollte man klug werden

Von Alexander Zambarloukos   19.Dezember 2017

"Schande über uns!" Coach Troy Ward war nach dem 3:4 der Black Wings in Graz richtig sauer. Weniger wegen des Endes des Erfolgslaufs (zuvor fünf Siege in Serie) seiner Eishockeycracks, sondern vielmehr über die Art und Weise der Niederlage.

Die Linzer sind – nicht zum ersten Mal – über dumme Strafen gestolpert. Siebenmal in der "Kühlbox", drei Gegentore in Unterzahl – so gewinnt man selten Spiele und sicher keine Meisterschaft.

Der EHC muss disziplinierter in Erscheinung treten – am besten schon heute (19.15 Uhr) in der Keine-Sorgen-EisArena, wo der Gegner neuerlich Graz sein wird. In der "Fairplay"-Wertung der Liga finden sich die Linzer mit 335 Strafminuten in 29 Partien nur auf Rang acht, also im unteren Mittelfeld. Im Schnitt werden 11,6 Strafminuten gegen die Wings ausgesprochen. Der EHC war zwar in dieser Saison im Spiel in Unterzahl schon einmal die Nummer eins, mittlerweile ist er aber auf Position fünf abgerutscht.

Das heißt, dass das sogenannte Penalty Killing nicht mehr optimal funktioniert. Aus Wards Sicht liegt das in der Natur der Sache: "Einen oder zwei weniger auf dem Eis zu haben, ist ermüdend, das kostet Kraft. Wir müssen aber die Last auf alle Schultern verteilen", sagte der Amerikaner.

Die Personaldecke ist aber relativ dünn, die Linzer, die sich auf Stürmersuche befinden, haben in dieser Saison noch nie in Bestbesetzung antreten können. Das wird auch nicht mehr passieren, weil Jake Dowell heute an der Schulter operiert wird und ein knappes halbes Jahr ausfällt.

Darüber hinaus haben sich Patrick Spannring und Stefan Gaffal in Graz leicht verletzt.