4:1! Black Wings plötzlich auf Tuchfühlung zur Spitze
LINZ. Die Linzer sind richtig in Fahrt gekommen, das 4:1 (2:0, 1:1, 1:0) am Sonntagabend gegen Liga-Champion Bozen war nicht nur der fünfte Sieg in Folge, sondern auch der siebente in Serie vor heimischem Publikum.
Unglaublich, wie schnell sich das Blatt im Eishockey wenden kann. Bis 21. Oktober rissen die Black Wings einen Rückstand von 21 Punkten auf den damaligen Spitzenreiter Vienna Capitals auf, 43 Tage später beträgt die Differenz zu Platz eins (KAC) nur noch fünf Zähler.
Trainer Troy G. Ward, der in dieser Saison schon mehrmals kurz vor dem Rauswurf stand, zahlt das Vertrauen in seine Person mit Erfolgserlebnissen zurück. Der US-Amerikaner hatte nach dem Umbruch im Sommer mit elf Neuzugängen und 16 Abgängen „um Geduld gebeten“ – den Skeptikern und Kritikern dauerte der Entwicklungsprozess aber viel zu lange. „Es gibt immer noch genügend Dinge, die zu verbessern sind. Aber mit Selbstvertrauen lässt sich viel bewegen“, weiß Ward.
Von den jüngsten 13 Matches hat der EHC zehn gewonnen – und dabei scheinbar unbeeindruckt Verletzungsproblemen getrotzt. Am Sonntag gegen die „Füchse“ aus Südtirol fehlten mit Dragan Umicevic, Bracken Kearns, Stefan Gaffal und Valentin Leiler gleich vier Mann, der erst 20-jährige Stürmer Adrian Rosenberger kam zu seinem zweiten Einsatz in der Erste Bank Liga.
Linz spielte (abgesehen von der einen oder anderen überflüssigen Strafe) äußerst clever – defensiv kompakt, viele Schüsse blockend, zielstrebig und zügig nach vorne orientiert. Die Strapazen der jüngeren Vergangenheit mit fünf Matches binnen zehn Tagen prallen an der Mannschaft ab. Das Gerücht, dass die Perchtengruppe aus Windischgarsten („Tantalus-Pass“) den Cracks Beine gemacht hätte, ist unbestätigt.
Premierentor von Brucker
Brian Lebler braucht keine Antreiber von außen, der Kapitän ist in Hochform und am Sonntag in der Keine-Sorgen-EisArena der „Dosenöffner“ gegen Bozen gewesen. Mit seinem 15. Saisontor zum 1:0 (11.) schob sich der 30-Jährige in die Top Ten der EBEL-Scorerwertung. Für Marco Brucker hingegen war das 2:0 (18.) sein Premierentreffer für die Black Wings im professionellen Bereich.
„Ich war schon oft knapp dran. Schön, dass es jetzt geklappt hat“, freute sich der 28-Jährige, der im Sommer vom KAC in seine Linzer Heimat zurückgekehrt war. Das 3:0 (29.) ging auf das Konto von Andreas Kristler – im Powerplay nach überragender Vorarbeit von Kevin Kapstad. Rick Schofield setzte in doppelter Überzahl den Schlusspunkt – 4:1 (56.). Fein.
Black Wings Linz - HCB Südtirol 4:1 (2:0,1:1,1:0).
Keine-Sorgen-EisArena Linz, 4.700.
Tore: Lebler (11.), Brucker (18.), Kristler (29./PP), Schofield (56./PP) bzw. Insam (34./PP).
Strafminuten: 6 bzw. 10.
KAC - HC TWK Innsbruck 5:1 (0:0,3:0,2:1).
Stadthalle Klagenfurt, 3.112.
Tore: Liivik (24./SH), Wahl (30/PP, 32./PP), Petersen (50.), Neal (59./PP) bzw. Lavoie (52./PP).
Strafminuten: 14 bzw. 18.
Dornbirner EC - KHL Medvescak Zagreb 6:4 (3:3,2:0,1:1).
Messestadion Dornbirn, 1.760.
Tore: Reid (5.), Parks (8.), O'Donnell (17./PP, 27./PP), Dupont (33./PP), Timmins (60./EN) bzw. Svensson (10.), Sylvestre (11., 13./PP, 45.).
Strafminuten: 10 bzw. 12.
VSV - Vienna Capitals 3:7 (0:1,1:4,2:2).
Stadthalle Villach, 2.262.
Tore: Fraser (30./PP), Goumas (47.), Schlacher (52./PP) bzw. Clark (6.), Tessier (25./PP), De Sousa (27./PP, 48./PP), Holzapfel (33./PP), Schneider (39.), Rotter (55.).
Strafminuten: 16 bzw. 12.
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