Ob sich die Polizistin aufhalten lässt?

Von czm   27.November 2012

„Momentan tut mir gar nichts weh“, sagt Andrea Limbacher – was selbstverständlich sein sollte, ist für die Skicrosserin vom Wolfgangsee ein Novum. Erstmals kam ihr in der Vorbereitung nichts in die Quere, was perfekte Voraussetzungen sind für den Start in die neue Weltcup-Saison am 7. Dezember in Nakiska (Kanada). Die Oberösterreicherin will ihren zweiten Weltcupsieg landen – und nimmt das Wort „Gesamt-Weltcup“ in den Mund. „Ich muss mir ja Ziele setzen, sonst wird’s langweilig“, merkt die 23-Jährige frech an.

Im Mai wurden Limbacher die Schrauben aus dem gebrochenenen Daumen entfernt, „jetzt bin ich voll saniert“. Den letzten Schliff holt sie sich in Sölden, wo das ÖSV-Team zur Zeit mit den Deutschen und Russen trainiert. Am Sonntag beginnt die Reise nach Übersee.

„Ich bin guter Dinge. Doch die Dichte wird von Jahr zu Jahr größer. Es kommen immer mehr Leute und Alpine darauf, dass Skicross echt lässig ist“, sagt Limbacher, die sich mit dem Linzer Bernhard Schimpl einen privaten Konditionstrainer zur Seite holte. Das Lager wechselte im Mai die Großramingerin Christina Staudinger: Vergangenen Winter blieb die 25-Jährige bei sieben Einsätzen im alpinen Ski-Weltcup punktelos. Bei den Skicrossern stieg Staudinger ins Europacup-Team ein.

Einziger Wermutstropfen für Limbacher: Der Heim-Weltcup in St. Johann in Tirol wurde heuer aus Kostengründen gestrichen. Umso mehr Freude hat sie damit, seit Jänner als Polizistin ausgebildet zu werden. „Das ist perfekt für mich. Ich bin froh, so einen Rückhalt zu haben.“ Schneller als die Polizei erlaubt will Limbacher nur auf den Pisten unterwegs sein. „Ich will ja nicht lügen: Ja, ich habe schon einen Strafzettel wegen Schnellfahrens erhalten, aber wer hat den nicht? Jetzt will ich aber mit gutem Beispiel vorangehen.“ (czm)