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Gericht hob Sperren von 28 Russen auf

Von OÖN, 02. Februar 2018, 00:04 Uhr
Gericht hob Sperren von 28 Russen auf
Verlierer und Gewinner: Thomas Bach und Wladimir Putin Bild: Reuters

PYEONGCHANG / LAUSANNE. Doping: Der Internationale Sportgerichtshof erklärte den Olympia-Bann gegen 28 russische Sportler aus Mangel an Beweisen für nichtig. Das IOC will sie dennoch aussperren.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hob gestern die lebenslangen Olympia-Sperren gegen 28 russische Wintersportler auf. Elf weitere bleiben für die in sieben Tagen beginnenden Winterspiele in Pyeongchang ausgeschlossen, ihre lebenslangen Sperren für Olympia sind aber ebenfalls ungültig. Der CAS betonte, dass diese nicht "unschuldig" seien, die Beweislage für Sanktionen allerdings nicht ausreiche.

Das Internationale Olympische Comité (IOC) hatte nach Olympia 2014 in Sotschi insgesamt 43 russische Sportler von künftigen Spielen ausgeschlossen, weil diese von staatlich organisiertem Doping profitiert haben sollen. 39 waren vor den CAS gezogen, um dagegen anzukämpfen.

Das gestrige CAS-Urteil löste ein mittleres Beben in der internationalen Sportwelt aus, wobei es für die bevorstehenden Winterspiele womöglich gar keine Auswirkung haben könnte. Denn in Pyeongchang sollen die 28 nun freigesprochenen Athleten nicht an den Start gehen dürfen, zumindest wenn es nach dem IOC geht. Dieses will nämlich nur jene Russen teilnehmen lassen, die in das Privileg einer IOC-Einladung gekommen sind. Auf der vor einer Woche veröffentlichten Einladungsliste stehen 169 russische Wintersportler, die unter neutraler Flagge antreten werden.

Sotschi-Medaillen zählen wieder

Langlauf-Olympiasieger Alexander Legkow, Skeleton-Olympiasieger Alexander Tretjakow und Rodler Albert Demtschenko – nun Trainer Russlands – gehören unter anderem zu jenen Athleten, deren Sperren der CAS nun aufgehoben hat. Gleichzeitig gelten auch die insgesamt elf aberkannten Medaillen von Sotschi nun wieder. Russland erlangt mit elf Gold-, elf Silber- sowie neun Bronzemedaillen den ersten Platz im Medaillenspiegel zurück. Die Reaktionen auf das Urteil fallen naturgemäß unterschiedlich aus. "Das bestätigt unsere Position, wonach die überwältigende Mehrheit unserer Athleten sauber ist", sagte Kremlchef Wladimir Putin.

Man wolle sich in der noch verbleibenden Zeit dafür einsetzen, dass die fraglichen 28 Sportler auch in Südkorea starten dürfen. Das IOC nahm das Urteil "mit Bedauern" zur Kenntnis: "Das CAS verlangte eine noch höhere Schwelle für das erforderliche Beweisniveau." Daraus werden "schwerwiegende Auswirkungen" auf den künftigen Anti-Doping-Kampf befürchtet. Eine Beschwerde an das Schweizer Bundesgericht werde überlegt.

"Dies bestärkt die Betrüger"

Grundlage der IOC-Beschlüsse in dieser Causa waren die Aussagen von Juri Rodschenkow, dem ehemaligen Direktor des Moskauer Anti-Doping-Labors, und die Berichte von Chef-Ermittler Richard McLaren für die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gewesen. Rodschenkow hatte nach seiner Flucht in die USA das Betrugssystem bei Olympia in Sotschi enthüllt. McLaren sammelte weitere Beweise über ein groß angelegtes und staatlich gelenktes Dopingprogramm. Eine vom IOC eingesetzte Disziplinarkommission hatte die Beweislast noch als erdrückend eingestuft.

Rodschenkow hatte Putin in seinen Aussagen eine Mitwisserschaft unterstellt. Jim Walden, Anwalt des Whistleblowers, meinte nun: "Diese Entscheidung des CAS bestärkt allein die Betrüger, macht sauberen Athleten das Siegen schwerer und bedeutet einen weiteren unrechtmäßigen Erfolg für das korrupte russische Doping-System im Allgemeinen und Putin im Besonderen."

IOC-Präsident Thomas Bach, für den das Urteil eine Niederlage ist, meldete sich nicht zu Wort.

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