Olympia-Zeugnis für die Oberösterreicher
Mit dreimal Bronze waren die Sommerspiele in Tokio die medaillenreichsten für Oberösterreich seit 1936. Abgeliefert: Der Großteil des 17-köpfigen Aufgebots präsentierte sich in Fernost in Bestform.
Lukas Weißhaidinger, Diskuswerfen
Von einer 3D-Analyse bis zur Stoßwellentherapie, vom minutiös berechneten Einsatz von Eisbädern bis zur Belieferung mit Fleisch durch ein Steakhouse: Nur aufzuzählen, was Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Trainer Gregor Högler in den vergangenen Jahren alles unternahmen, um noch ein paar Zentimeter mehr herauszuholen, würde schon den Rahmen sprengen. Mit Österreichs erster männlicher Leichtathletik-Medaille hält das Duo nun den verdienten Lohn in Händen. Diese war an Dramatik kaum zu überbieten, reichten dem 29-Jährigen nach dem Fast-Aus in der Qualifikation doch am Ende gerade einmal fünf Zentimeter Vorsprung zu Bronze.
Bettina Plank, Karate
Das erste und bis auf Weiteres einzige Mal bei Olympia – und dann gleich Bronze: Diese Medaille strahlt ob ihrer Einzigartigkeit besonders schön. „Da es mit großer Wahrscheinlichkeit meine einzigen Spiele waren, hat es umso mehr Bedeutung für mich“, bestätigte die 29-Jährige.
Beeindruckend, wie sich die gebürtige Vorarlbergerin, die seit sechs Jahren in Linz lebt und trainiert, selbst aus dem Formtief des Frühjahrs herausgezogen hat. Die mentale Belastung der vergangenen Monate war enorm. Vor nicht einmal zwei Monaten wähnte Plank ihren Traum vom Tokio-Ticket bereits geplatzt – nun hält sie eine Medaille in Händen. Plank: „Es ist so verrückt.“ Sie schaffte es, am Tag X nicht nur abzuliefern, sondern über sich hinauszuwachsen.
Shamil Borchashvili, Judo
Es war bekannt gewesen, dass der 26-Jährige auch große Kaliber auf die Matte legen kann. Neu war allerdings die Fehlerlosigkeit und taktische Reife, mit der der Marchtrenker in Tokio die schon bei Weltmeisterschaften dekorierten Gegner reihenweise überraschte. Vom früheren Flüchtlingskind aus Tschetschenien zum Olympiahelden – mit praktisch einem Ippon wurde Borchashvilis Geschichte hierzulande (zu Recht) zu einem Sinnbild gelungener Integration.
Dabei ist erwähnenswert: Der unbändige Wille der drei Borchashvili-Brüder (Kimran, Wachid), die im Kindesalter Krieg und Flucht kennengelernt hatten, hat in den Jahren merklich auf die Linzer Trainingsgruppe abgefärbt. Bronze kann eine Initialzündung sein.
Susanne Walli, 400-Meter-Sprint
Rang 20 mag per se nicht allzu glanzvoll klingen. Die Linzerin zählt jedoch zu jenen Oberösterreichern, die die Erwartungen am weitesten übertroffen haben.
Hatte vor einem Jahr nicht einmal der eigene Verband an ihr Tokio-Ticket geglaubt, gelang der 25-jährigen Überraschungs-Semifinalistin nun Österreichs beste 400-Meter-Platzierung in der jüngeren Vergangenheit. Auch ein falsch-positiver Corona-Test konnte sie nicht aus der Bahn werfen.
Ana Lehaci, Viktoria Schwarz, Kanu
Angesichts Endrang zwölf wurde der als Ziel ausgegebene Finallauf der besten acht Zweier-Boote doch recht deutlich verpasst. Da das Schnecke-Linz-Duo im Semifinale in 1:39,497 Minuten eine persönliche Bestzeit ablieferte, kann es sich nicht viel vorwerfen. Als Draufgabe schaffte Schwarz (24.) noch ein Einer-Semifinale.
Sofia Polcanova, Liu Jia, Liu Yuan, Tischtennis
Sowohl im Einzel (Polcanova, Liu Jia) als auch im Team (mit Liu Yuan) war für die Oberösterreicherinnen im Achtelfinale Endstation. Liu Jias sechste und letzte Sommerspiele waren von Bandscheibenproblemen bedroht, von welchen sich die 39-Jährige allerdings nicht abschrecken ließ. Alles andere als mit Top-Form war auch Polcanova angereist, die nach zwei Operationen erst Mitte Mai ins Training zurückgekehrt war. Für Liu Yuan hatte ihr Olympia-Debüt mit 35 Jahren etwas Sentimentales.
Victoria Max-Theurer, Dressurreiten
Bitter verliefen ihre fünften Spiele für Victoria Max-Theurer. Wegen eines eitrigen Backenzahns ihres Pferds „Abegglen“ musste die 35-Jährige kurzfristig ihren Start zurückziehen. „Man kann nicht einfach ein Ersatzteil tauschen“, sagte die Dressurreiterin. Damit fielen auch Florian Bacher und Christian Schumach um eine Finalchance mit Österreichs Team um, wofür eine gut reitende Max-Theurer notwendig gewesen wäre.
Sargis Martirosjan, Gewichtheben
Dass er nervenstark ist, stellte Sargis Martirosjan einmal mehr unter Beweis. Der Stemmer des SK Vöest Linz wäre im Superschwergewicht um ein Haar ohne Wertung geblieben. Dann riss er 180 Kilo im dritten Versuch. Legte im Stoßen 201 Kilo nach und holte am Ende im Zweikampf Rang zehn. Der 34-Jährige will auch 2022 weiter international mitheben. Und Paris 2024 hat er ebenfalls noch nicht abgeschrieben.
Sabrina Filzmoser, Judo
Selbst ein gerissenes Kreuzband und ein Bandscheibenvorfall konnten die 41-Jährige nicht von ihrem letzten Karriereziel abbringen, sich ein viertes Mal für Olympia zu qualifizieren. Nach ihrer Niederlage wurde sie in Tokio von der internationalen Judo-Familie mit Standing Ovations verabschiedet. Sogar Japans Trainer Kosei Inoue – eine Allzeitgröße dieser Sportart – fragte um ein Selfie mit ihr. Ihr Wille inspiriert.
Lea Siegl, Vielseitigkeitsreiten
Als jüngste Reiterin im Olympia-Feld schaffte die 22-Jährige nicht nur den Finaleinzug, sondern holte als 15. die beste Vielseitigkeitsplatzierung in Österreichs Geschichte. Das war eine Überraschung auf ganzer Linie – schließlich war schon mit dem Tokio-Ticket nicht zu rechnen gewesen. Das war erst der Anfang, ging es für Siegl in Japan in erster Linie darum, Erfahrung für Paris 2024 zu sammeln.
Bernhard Reitshammer, Simon Bucher, Schwimmen
Reitshammer (re.) konnte bei seinem Olympia-Debüt über 100 Meter Brust (30.) und 100 Rücken (35.) nicht zeigen, was er sich vorgenommen hatte. Die Einstellung seiner Bestzeit über 200 Meter Lagen (32.) war versöhnlich, reichte leider nicht zum anvisierten Semifinale. Für den 21-Jährigen Bucher (37.) ging es in Tokio um Erfahrung.
Ivona Dadic und Verena Mayr, Siebenkampf
Die Ränge acht (Dadic) und elf (Mayr) wirkten wie ein Beleg für die These, dass es für das Duo besser gewesen wäre, hätten die Spiele vor einem Jahr stattgefunden. Verletzungen und Blessuren ließen sie heuer kaum auf Touren kommen. Da „Hätt-i-war-i“ nichts bringt, bissen sie die Zähne zusammen. Während die WM-Dritte Mayr knapp vor einer Tokio-Absage stand, fehlte Dadic nur etwas Form, um in Medaillennähe zu kommen. Letztlich war es mehr Sorgenkampf als Siebenkampf.
Geschmäcker sind verschieden aber für mich sind Sportlerinnen wie Susanne Walli und Ivona Dadic weit aus attraktiver als Alica Schmidt.
https://www.msn.com/de-at/sport/nachrichten/kein-olympia-einsatz-aber-instagram-profil-explodiert/ar-AAMYQRW?ocid=msedgntp
Die sind auch voll nett . Eine Dadic ist sich nicht zu gut vor einem 100m Lauf einem U16 Mädel das im Lauf vor ihr ist die Startmaschine zu richten ...die Walli war glaub ich selber überrascht was sie eigentlich drauf hat.... aber generell das Level was die jetzt leisten ist gewaltig.....ich hab mir mal die Leistungen von unserer besten 7 Kämpferin vor 15 Jahren angeschaut ...das laufen springen und werfen heute 16 jährige..
langfristig kommen da mit einer Krainer und einem Lasch sehr bald junge nach...
Kreiner