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Mit Glücksbringer und Kampfgeist zu Bronze

Von Reinhold Pühringer   06.August 2021

"Es ist so verrückt." Bettina Plank schien gestern schlagfertiger mit ihren Extremitäten als verbal, was verständlich war. Mit Olympia-Bronze feierte die 29-Jährige gestern in Tokio nämlich nicht nur den größten Erfolg ihrer Karriere, sondern auch den größten in Österreichs Karate-Geschichte. Als die Karate-do-Wels-Athletin als Pool-Zweite in das Halbfinale gegen die spätere Olympiasiegerin Iwet Goranowa einzog, war ihr eine Medaille bereits sicher. Wegen der knappen Tabellensituation im Pool hatte sie sich mehrfach auf den Monitoren vergewissert, ob sie tatsächlich aufgestiegen war. Als sie es endlich glauben konnte, war die Freude groß: "Mein Trainer und ich sind uns vor Freude weinend in den Armen gelegen." Allerdings nur kurz, schließlich galt es, sich für das Semifinale noch einmal zu sammeln.

Plank war die einzige angestammte 50-Kilogramm-Kämpferin, die in der olympischen Klasse bis 55 eine Medaille holte. "Das war mein Tag, ich bin über mich hinausgewachsen", sagte Plank. Sie sei von ihrer Leistung selbst überrascht gewesen.

Eine Portion Selbstvertrauen gaben ihr die anderen österreichischen Erfolge: "Als ich gesehen habe, wie andere Athleten Medaillen gewonnen haben, habe ich mir gedacht: Verdammt, es geht ja wirklich."

Die Fahne funktionierte

"Für mich war schon nach dem ersten Kampf klar, dass es eine Medaille werden kann", sagte Generalsekretär Ewald Roth. Diesen hatte Plank zwar gegen Ex-Weltmeisterin Miho Miyahara 2:6 verloren, doch die Spritzigkeit, mit der die gebürtige Vorarlbergerin auftrat, zeugte von einer guten Form.

Den Feinschliff von dieser hatte sich Plank im Vorbereitungs-Camp in der japanischen Partnerstadt Kameoka geholt. Deren Bürgermeister Takahiro Katsuragawa hatte den Medaillenwunsch schon auf eine von ihm selbst bemalte Fahne niedergeschrieben. Die war im Budokan als Glücksbringer mit in Roths Rucksack und erfüllte ihre Funktion. "Ich habe im Minutentakt Handy-Nachrichten von den Leuten aus Kameoka bekommen, die haben sich voll mit uns mitgefreut", sagte Roth.

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