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Im Sog des Schicksals

Von Reinhold Pühringer, 21. Juli 2021, 00:04 Uhr
Im Sog des Schicksals
Simon Bucher im Becken Bild: GEPA

TOKIO. Simon Bucher lebt in Tokio jenen Traum, den sein verstorbener japanischer Großvater immer hatte.

Im "Haifischbecken" des internationalen Schwimmsports ist Simon Bucher noch nicht der große Hecht. Dennoch zählt der 21-Jährige zu den wenigen österreichischen Olympiasportlern, die japanische Fans haben. Genauer gesagt sind es in seinem Fall Verwandte. Bucher mag zwar – unüberhörbar – in Tirol geboren und aufgewachsen sein und seit Herbst in Linz leben, nichtsdestoweniger hat er japanische Wurzeln. "Mein Opa stammt aus Tokio", beginnt Bucher von besagtem Tadahiro Kajima zu erzählen, der einst von Japan nach Tirol gezogen war. "Es war immer sein Traum, dass jemand aus der Familie Profi-Sportler wird", schildert das Enkerl. Doch weder sein Sohn noch die Leichtathletik-affine Tochter vermochten diesen Wunsch zu erfüllen.

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Letztere – Simons Mutter Katherina – war es jedoch, die nach dem Tod Tadahiros vor zwei Jahren ihrem Sohn den notwendigen Anstoß gab, es ernsthaft als Spitzenschwimmer zu probieren. Das Talent Simons war unübersehbar, allerdings hatte seine Karriere einen unglücklichen Knick erfahren: 2018 brach er sich zehn Tage vor dem Abflug zu den Olympischen Jugendspielen bei einer Autogrammstunde beim "Tag des Sports" in Wien den Knöchel. Es war die bitterste Stunde einer jungen Karriere.

Da es in Tirol nach wie vor kein 50-Meter-Becken gibt, wagte er den Schritt nach Linz. Dort konnte er seine Bestzeit über 100 Meter Delfin in knapp neun Monaten um erstaunliche 2,6 Sekunden auf 51,80 verbessern. Damit ist Bucher nicht nur schneller als Dinko Jukic bei dessen österreichischen Rekord, dies sicherte ihm auch das Ticket für die Spiele in der Heimat seines Opas. "Vor dem Rennen hat er mir gesagt, dass er genau 300 Trainings bei mir gemacht hat", schildert Landestrainer Marco Wolf.

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Auf "vorgeschwommener" Bahn

Der Weg von Tirol nach Linz wurde Bucher quasi "vorgeschwommen": Vier engere Landsleute haben schon vor ihm ihre Trainingszelte auf der Gugl aufgeschlagen. Einer von ihnen ist ebenfalls in Tokio mit dabei: Bernhard Reitshammer. Der 27-Jährige hat sich mit 100 Meter Rücken, 100 Meter Brust sowie seiner Spezialstrecke, 200 Meter Lagen, gleich über drei Strecken qualifiziert. Sein Ziel ist ein Semifinal-Einzug, also ein Platz unter den besten 16.

Für olympische Ziele nimmt Reitshammer sogar Schmerzen in Kauf. Das beschränkt sich nicht nur auf jene im Training. So wird ihm Schwimmkollege Alexander Knabl ein Tattoo stechen dürfen. Das war im Falle eines Tokio-Tickets so ausgemacht, wie Reitshammer der "Tiroler Tageszeitung" erklärte: "Aber nur einen Ring, den gelben, den sieht man nicht so."

Der Lehramtstudent lebt schon seit fünf Jahren in Linz. Heimweh habe er nur noch selten – viel eher Fernweh. Genauer gesagt nach Tokio.

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Reinhold Pühringer
Redakteur Sport
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