Gold für Segler Vadlau/Mähr in 470er-Klasse
PARIS/MARSEILLE. Lara Vadlau/Lukas Mähr haben sich am Donnerstag bei den olympischen Segelbewerben vor Marseille die Goldmedaille nicht mehr nehmen lassen.
Das 470er-Duo kam im Medal Race der besten zehn an die siebente Stelle und beendete die Regatta mit 38 Punkten vor den Japanern Keiju Okada/Miho Yoshioka (41) und den Schweden Anton Dahlberg/Lovisa Karlsson (47). Für das ÖOC war es die zweite Medaille bei den Sommerspielen in Frankreich nach Judo-Bronze durch Michaela Polleres.
"Es ist unbeschreiblich"
"Wir können es beide noch nicht glauben, es ist so unfassbar. Wir haben gedacht, dass wir eine Medaille holen können, wenn wir gut segeln. Aber dass wir jetzt Olympiasieger sind, ist unbeschreiblich", sagte Steuerfrau Vadlau in einer ersten Reaktion im ORF. "Es ist ein unfassbarer Traum, der in Erfüllung geht", meinte Mähr. "Man muss nur eine Regatta gewinnen und das ist die Zielregatta. Das ist uns phänomenal gelungen."
Nach Sekunden der Ungläubigkeit, in der sie auch auf die Bestätigung des Punktestandes warteten, feierte das Austro-Duo auf traditionelle Weise. Sie brachten ihre Jolle zum Kentern, stellten sich auf den umgedrehten weißen Rumpf und schwenkten die rot-weiß-rote Fahne.
Danach erzählte der Vorschoter aus dem Bregenzerwald vom "brutalen Aufwand", den das Duo betrieben habe. "Wir haben so viel vorbereitet, die letzten drei Monate waren wir fast täglich am Wasser - wann immer es gegangen ist, auch hier in Marseille. Wir haben versucht, uns in all diesen unterschiedlichen Bedingungen wohlzufühlen und anscheinend ist uns das gut gelungen", sagte Mähr.
Für den heimischen Segelsport bedeutete es die erste Medaille bei Sommerspielen seit Bronze durch Thomas Zajac/Tanja Frank im Nacra 17 im Jahr 2016 in Rio de Janeiro.
Es war der erste Titelgewinn seit 2004 in Athen, als Roman Hagara/Hans Peter Steinacher im Tornado ihr zweites Gold einheimsten. Hagara ist als Leiter der Technologieabteilung im OeSV in Marseille mit dabei. Insgesamt hält der Verband bei nun neun Medaillen im Zeichen der Fünf Ringe.
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Nervenstärke bewiesen
Vadlau/Mähr bewiesen während der ganzen Regatta nach einem Fehlstart in der ersten Wettfahrt Nervenstärke. Nicht nur am Wasser in Aktion, sondern auch aufgrund der vielen windbedingten Verschiebungen.
Ausgerechnet im Medal Race klappte es zunächst nicht nach Wunsch, Vadlau/Mähr waren an der ersten Boje nur Letzte, hatten sich an der zweiten auf Platz neun vorgearbeitet und wählten im Gegensatz zu den direkten Konkurrenten um die Medaillen zunächst die andere Seite, machten Platz für Platz gut. Bei Markierung drei lag das rot-weiß-rote Duo bereits an der sechsten Stelle und damit auf dem Goldrang. Auch der siebente reichte letztlich noch. "We have gold or not", brüllte Vadlau ungläubig, ehe sie Mähr in die Arme fiel.
"Große Freude nach herben Enttäuschungen"
Der ÖOC-Oberste reagierte erleichtert auf das Ende der Medaillenflaute bei den diesjährigen Spielen. "Für uns als Olympisches Komitee ist es eine große Freude, gerade nach den herben Enttäuschungen, die wir in den letzten Tagen gesehen haben. So ist es im Sport. Man kann nicht immer nur Gold-, Silber- und Bronzemedaillen erwarten", sagte Karl Stoss. "Das heute ist ein ganz großer Erfolg, der uns hoffentlich Schub für die letzten Tage gibt."
"Die Spanier haben ihnen ordentlich zugesetzt, deshalb der bescheidene Start. Da waren alle Medaillen kurzfristig schon weg", rekapitulierte Christoph Sieber, der Sportdirektor im ÖOC. "Bei diesem Leichtwind, was jetzt nicht ihr 'Favorite' ist, dann sich wieder peu à peu so zurückzukämpfen, die Nerven zu behalten, war eine unglaubliche Leistung."
Matthias Schmid, Sportdirektor im Segelverband, betonte die Gefahr bei Leichtwind. "Das ist ein worst-case-Szenario, so wenig Wind, da kann so viel Blödsinn passieren. Aber sie haben es wieder bewiesen, sie sind ruhig geblieben und haben gemacht, was notwendig ist. Abseits von der ersten Wettfahrt, dem Frühstart, sind sie danach wirklich ruhig gefahren, haben einfach jeden Moment genutzt und das ist das verdiente Ergebnis daraus."
Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.8.2024 um 13.50 Uhr aktualisiert.
Gratulation, war großartig!
Österreich, eine echte Seefahrernation!
Ja richtig! Bei diesen vielen Seen, die wir haben, und den zigtausenden Seglern, die diesen Sport gerne ausüben, kann man das tatsächlich behaupten!
Gratulation für diese tolle Leistung ! Noch dazu, wo es ja kein einzelnes Rennen war, sondern eine Konkurrenz mit mehreren Wettfahrten.
Gratuliere!
Zum Glück hat ihnen LR Achleitner nicht die Hand geschüttelt wie dem Weißhaidinger, sonst wär’s da auch schief gelaufen!
wann begreifen diese politiker endlich, dass ihr mediengeiles auftreten nur mehr peinlich ist.
aber Sascha gab allen das Händchen
Anstatt den Gewinnern der Goldmedaillie zu gratulieren müssen einige (wieder einmal) mit dämlichen Meldungen glänzen.
Ihr seid echt nicht zu beneiden.
Ich verstehe ebenfalls nicht, warum FPÖ-Wähler den österreichischen Medaillengewinnern nicht ganz einfach nur herzlich gratulieren und sich mit ihnen freuen können. Hass und Neid sind bei denen offensichtlich genetisch bedingt.
Herzlichen Glückwunsch danke war schön euch zuzusehen