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Felix Auböck: "Was ist, wenn die Badehose reißt?"

21.Juli 2021

"Was ist, wenn die Badehose reißt oder der Bus zur Halle Verspätung hat?" Die Liste von Felix Auböck, was vor seinem ersten Olympia-Einsatz am Samstag alles schiefgehen könnte, sei recht lang, erklärt der 24-Jährige, der in Tokio über 400, 800 und 1500 Meter Freistil an den Start geht.

Diese Liste hat Österreichs größte Medaillenhoffnung im Olympia-Schwimmbecken mit seinem Mentalcoach ausgearbeitet und ist sie vor den Spielen wieder und wieder durchgegangen. Diese "What-if"-Szenarios ("Was-wenn"), wie sie der Niederösterreicher nennt, sollen ihn vor allen Eventualitäten wappnen: "Damit ich in Stresssituationen nicht verzweifle." Sie reichen von eingangs erwähnten Alltags-Hoppalas bis hin zu tiefsitzenderen Sachen wie einer Schwächephase vor dem Wettkampf oder dem Verpassen eines Finallaufs.

Was er davon hat? Stabilität und Ruhe. Und genau Letztere strahlt er so kurz vor dem bisher wichtigsten Rennen seines Leben auch aus. Auf eine Journalistenfrage, was er im Falle eines Medaillengewinns am Sonntag über 400 Meter Freistil machen werde, lautete seine entwaffnend nüchterne Antwort: "Den 800-Meter-Vorlauf schwimmen."

Doch soweit denke er noch gar nicht, stehe doch der 400-Meter-Vorlauf ganz oben auf der To-do-Liste. Also jene Distanz, über der er zu EM-Silber – Österreichs erster Medaille bei kontinentalen Titelkämpfen seit Lisa Zaiser 2014 – geschwommen war. Obwohl das erst im Mai war, ist das für ihn schon Schnee von gestern. "Die Zeit, die ich bei der EM geschwommen bin, wird hier nicht reichen, um unter die besten fünf zu schwimmen", ist sich Auböck sicher.

Dass er bereits vor fünf Jahren in Rio seine olympische Feuertaufe erlebte, erleichtere ihm, sich nun zu fokussieren. Auch wenn die Familie wegen der Restriktionen nicht nach Japan durfte, ist zumindest Freundin Catie DeLoof mit dabei. Die 24-Jährige qualifizierte sich selbst für die US-Freistilstaffel.

Tief beeindruckt zeigt sich Auböck von den Sportanlagen Tokios: "Die Schwimmhalle ist vermutlich die beste, die ich je gesehen habe. Alles wurde so konstruiert, dass es für die Sportler am angenehmsten ist." Das gilt auch für sein Bett im Olympischen Dorf, was vom ÖOC für den 1,98-Meter-Mann vorsorglich verlängert wurde. "Diesmal habe ich Glück, weil sonst hängen meine Füße immer raus." Aber bestimmt wäre auch das auf seiner "What-if"-Liste gestanden.

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