Beginnt Olympia mit einem rot-weiß-roten Feiertag?
PARIS. Schon am ersten Wochenende in Paris könnte es für Österreich eine Medaille geben. Die größte Chance hat ein Damen-Duo.
Vor drei Jahren war Österreich ein Bilderbuchstart in die Olympischen Spiele von Tokio gelungen, als Anna Kiesenhofer mit Überraschungs-Gold im Straßenrennen jeglichen Druck vom rot-weiß-roten Team genommen hat. Ein Blick auf das Auftaktwochenende der Spiele in Paris verrät, dass Ähnliches auch diesmal möglich ist. Dahin lohnt es sich am ersten Wochenende zu schauen:
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Radsport: Die vielleicht größten Chancen auf eine rasche Medaille hat Österreich im heute um 14.30 Uhr (in ORF 1) beginnenden Rad-Zeitfahren der Damen. Das ÖOC schickt mit Anna Kiesenhofer und der WM-Dritten Christina Schweinberger gleich zwei Frauen mit Podest-Ambitionen an den Start. Erstere hat sich diesmal gezielt auf den Kampf gegen die Uhr vorbereitet. "Die Voraussetzungen sind jedenfalls sehr gut", sagt die 33-Jährige.
Der weitgehend flache Kurs mit 150 Höhenmetern von der Esplanade des Invalides über 32,4 km zum Ziel am Pont Alexandre III sagt ihr großteils zu. "In Summe passt es für mich gut. Es ist ein bisschen technisch, ein paar weniger Kurven wären gut, und auf das Kopfsteinpflaster (Anm.: 300 Meter) könnte ich auch verzichten." Das Rennen werde eine Herausforderung, weil man auch auf den Bodenbelag achten müsse. Das Wetter gilt als Unsicherheitsfaktor, es könnte nass werden. "Ich liebe Hitze. 35 Grad und trocken würde mir mehr liegen", sagt Kiesenhofer, die noch am richtigen Reifenbelag tüftelt.
Regelrecht begeistert ist Schweinberger vom Kurs im Herzen von Paris. Beim Training hat sie wie einige andere auf dem Pont Alexandre III das Handy zum Filmen gezückt. "Es ist Wahnsinn. Ich glaube, das ist einmal im Leben, dass man das so machen kann", sagte die 27-jährige Tirolerin.
Als Außenseiter geht Felix Großschartner heute (16.30 Uhr) in sein Zeitfahren. "Es ist unrealistisch, dass ich sage, ich will auf eine Medaille fahren, aber ich denke schon, dass ich gut mitfahren kann", sagte der Marchtrenker, dem ein selektiverer Kurs lieber wäre.
Besser sieht es im Mountainbike-Bewerb aus, wo U23-Europameisterin Laura Stigger stark einzuschätzen ist. Die Tirolerin geht genau wie Mona Mitterwallner am Sonntag (14.10) auf die Spitzenplätze im Cross-Country los.
Schwimmen: Vor drei Jahren hatte Felix Auböck nach Platz vier in Tokio bittere Tränen vergossen. Das soll sich diesmal ändern. Der Niederösterreicher gilt nach seinem fulminanten EM-Titel in Belgrad, wo er die Konkurrenz um 4,2 Sekunden distanziert hatte, als aussichtsreichster österreichischer Beckenschwimmer bei den Spielen in Paris. Seine größte Medaillenchance hat er gleich am allerersten Tag über 400 Meter Freistil (Vorläufe ab 11; Finale um 20.42 Uhr). Die Stimmung beim 27-Jährigen ist ausgezeichnet. "Ich bin in einer Position, in der ich mich auf den Wettkampf freuen kann und nicht Angst habe, wie das jetzt werden wird." Den Feinschliff habe sich Auböck zuletzt bei einem Trainingslager im spanischen Calella geholt. "Wir haben geschaut, dass ich gleich vom ersten Meter an in der richtigen Kraulfrequenz bin, damit ich da keine Zeit verliere." Dies solle helfen, seine Zeit von der EM in Belgrad noch einmal zu unterbieten. Zur Einordnung: Besagte 3:43,24 Minuten sind nur noch 3,07 Sekunden vom Weltrekord des Deutschen Paul Biedermann aus dem Jahr 2009 entfernt.
Als erster oberösterreichischer Schwimmer springt heute Bernhard Reitshammer (ab 11.00) über 100 m Brust ins Wasser. Ein Halbfinaleinzug des ASV-Linz-Athleten, der das A-Limit für die Spiele verpasst hatte, wäre ein Erfolg.
Wildwasser-Slalom: Nach Platz acht in London 2012 und fünf in Rio 2016 nimmt Corinna Kuhnle einen dritten Anlauf auf eine Olympia-Medaille. "Aller guten Dinge sind drei", sagt die Kajak-Spezialistin, die eine schwierige Zeit hinter sich hat. "Ich hatte vor zweieinhalb Jahren Komplikationen nach einer Corona-Infektion", sagte die frühere Weltmeisterin. "Das hat eine recht lange trainingsfreie Zeit mit sich gebracht." Es sei extrem schwierig und anstrengend gewesen, physisch zurückzukommen, wieder ins Training einzusteigen. So wollte sie nach den Europaspielen 2023 eigentlich ihre Karriere beenden. "Ich hab das schon abgeschlossen gehabt. Dann aber haben sich neue Türen geöffnet", verwies Kuhnle auf Neo-Coach Mark Delaney. Die 1:1-Betreuung durch den Briten schlug bei Kuhnle voll an. "Ohne Mark wäre ich nicht mehr aktive Sportlerin", sagt die 37-Jährige, die nun in Paris ihre ganze Routine in die Waagschale wirft. "Wenn ich die Erfahrungen von heute damals gehabt hätte, hätte ich schon mehr erreicht bei Olympischen Spielen." Heute beginnt ab 15.50 Uhr die Qualifikation.
Für mehrere Oberösterreicher bildet das erste Wochenende den Auftakt ihres Olympia-Turniers. Eine Herkules-Aufgabe wartet gleich auf Collins Filimon: Der Badminton-Spieler der Askö Traun bekommt es in seinem ersten Gruppenspiel am Sonntag (19.30) mit dem dänischen Weltranglisten-Vierten Anders Antonsen zu tun. Laut Trainer Peter Zauner ist sein Schützling aufgrund dessen Athletik ein unangenehmer Gegner. Der gebürtige Rumäne Filimon, der vor einem Monat die österreichische Staatsbürgerschaft bekam, will sich angriffslustig präsentieren.
Tischtennis-Europameisterin Sofia Polcanova ist in ihrem Auftaktspiel am Sonntag (21 Uhr) gegen die Mexikanerin Arantxa Cossio, die bei Bundesligist Kufstein engagiert ist, klare Favoritin.
Nach dem bitteren Olympia-Aus von Lea Siegl ist Harald Ambros der einzige österreichische Vielseitigkeitsreiter im Bewerb. Der Feldkirchner startet heute (9.30 Uhr) mit der Dressur, ehe am Sonntag (10.30 Uhr) der Geländeritt folgen wird.
traue mir zu sagen das es keine goldene für ö gibt bei diesen spielen.die sommersportarten wo ö die allerbesten Athleten hat wie z.b.vorstiegsklettern und mountainbike downhill die sind leider nicht olympisch .trotzdem alles gute den motivierten sportlern
Pferde oder andere Tiere bei einer Olympiade antreten zu lassen entspricht nicht dem olympischen Gedanken!!!
Meinen Sie jetzt die Gedanken aus dem griechischen Griechenland oder jene des Barons de Coubertin? Wenn Sie beide genauer betrachten, werden Sie feststellen, dass diese nur so von "politischer Unkorrektheiten" wimmeln.
Und noch eine kurze Frage: Warum sollen Pferde und andere Tiere die nächsten vier Jahre nicht antreten dürfen und dann bei den nächsten Olympischen Spielen wieder?
Generell haben Tiere bei Olympiaden nichts verloren!!!
Der olympische Gedanke bezieht sich nur auf das menschliche Messen!!!