ÖSV-Biathleten reisen mit einer Medaille von den Spielen ab
Die XXIII. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind für die Biathleten seit der Herren-Staffel vom Freitagabend (Ortszeit) Geschichte. Österreichs Quartett Julian und Tobias Eberhard, Bronzegewinner Dominik Landertinger und Geburtstagskind Simon Eder schauten als Vierte durch die Finger. Am Ende bilanzierte man aber doch zufrieden und blickt ehrgeizig in die restliche Saison.
Die XXIII. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind für die Biathleten seit der Herren-Staffel vom Freitagabend (Ortszeit) Geschichte. Österreichs Quartett Julian und Tobias Eberhard, Bronzegewinner Dominik Landertinger und Geburtstagskind Simon Eder schauten als Vierte durch die Finger. Am Ende bilanzierte man aber doch zufrieden und blickt ehrgeizig in die restliche Saison.
Julian Eberhard war vielleicht der größte Pechvogel dieser Spiele im ÖOC-Team. Vierter im Sprint (0,7 Sek. hinter Bronze), Sechster im Massenstart, als er mit dem letzten Schuss wohl Bronze aus der Hand gab, und zum Abschluss in der Staffel beim Stehendschießen vom Winde verweht. Es sollte wohl nicht sein für den 31-jährigen Saalfeldener, der bisher drei Weltcupsiege (alle im Sprint) zu Buche stehen hat und im Vorjahr mit der Staffel bei der Heim-WM Bronze geholt hatte.
"Ja, es schaut so aus. Es tut mir heute extrem leid für die anderen, weil wir hätten die Chance gehabt", sagte Eberhard. Der starke Wind hat ihm den Schuss-Rhythmus genommen. "Das war zu wenig, um wirklich um die Medaillen eingreifen zu können."
Seine Gesamtbilanz trotz dreimal knapp verpasster Medaille: "Grundsätzlich waren meine Einzelrennen sehr gut. Ich habe das Ziel geschafft, dass ich in Topform hierherkomme. Ich habe gute Lauf- und Schussleistungen gezeigt, es tut mir heute einfach leid, dass wir es als Mannschaft nicht durchgebracht haben. Wir sind ganz klar an dem einen Schießen gescheitert", bedauerte er nochmals seine Freitag-Performance. Zu gerne hätte er mit Bruder Tobias gemeinsam beim Olympia-Debüt die Medaille geholt. "Natürlich war es schön, aber schöner wäre es mit einer Medaille gewesen", sagte Julian zum gemeinsamen Olympia-Auftritt mit dem Bruder.
Für die restliche Weltcupsaison in Kontiolahti, Oslo und Tjumen hat er noch einiges vor. "Ich werde jetzt eine Woche zuhause Kräfte sammeln. Dann glaube ich, dass ich schon auf die Leistungen, die ich hier gezeigt habe, aufbauen kann. Ich haben in den letzten Jahren immer ein bis zwei Weltcupsiege gehabt und ich erhoffe mir jetzt auch noch einmal eine perfekte Leistung und dass ich vielleicht heuer noch einmal ganz oben stehen kann."
Für Peking 2022 wollte sich Eberhard nicht festlegen. "Es ist vielleicht ein gutes Zeichen, wenn man von Jahr zu Jahr schaut. Da werden sich schon noch ein paar gute Jahre ausgehen."
Dominik Landertinger, der mit seiner Bronzemedaille im Einzel Druck aus dem Team genommen hatte, ist mit dem Südkorea-Trip happy. "Es war super eigentlich. Ich habe mehr herausgeholt, als ich mir im Endeffekt erwartet habe. Mit der Medaille bin ich natürlich überglücklich." Auch er möchte im Weltcup noch bestätigen, was ihm in Pyeongchang gelungen ist. "Ja, ich habe schon noch ein großes Ziel: die letzten drei Weltcupstationen g'scheit laufen und vielleicht irgendwo einen Podestplatz machen."
Cheftrainer Reinhard Gösweiner war mit der "mannschaftlich starken" Performance seines Teams in Südkorea zufrieden. Im Vergleich zum Saisonverlauf sei man zu den Spielen in Topform gekommen. "Wir haben gewusst, dass es schwer sein wird, eine Medaille zu machen: Natürlich ist es bitter, wenn du zweimal Vierter wirst." Er hofft, dass sein Team in der kurzen Pause mit neuer Energie in die letzten drei Stationen startet.
Gösweiners Vertrag läuft mit Saisonende aus, ob er weitermacht, darüber habe er sich noch "nicht wirklich große Gedanken" gemacht.