Gold ist reserviert, Silber eine feine Option
ALPENSIA. Österreichs Kombinierer-Team greift heute an.
"Am Dienstag hätte es mir bald die ,Haxen‘ ausgezogen, ich habe so einen schnellen Ski gehabt, das war ein Wahnsinn." Bernhard Grubers Zuversicht ist trotz der eher enttäuschenden Ergebnisse (20. und 21.) in den Einzelbewerben der Nordischen Kombinierer ungebrochen. Seinen Sturz beim Springen hat der Ex-Weltmeister, der seit 2010 schon neun Medaillen bei Großereignissen gewonnen hat, abgehakt. Im heutigen Teambewerb will der 35-jährige Gasteiner mit seinen rot-weiß-roten Kollegen Lukas Klapfer, Mario Seidl und Willi Denifl nach Edelmetall greifen.
Das ist zumindest statistisch realistisch. 2014 in Sotschi sprang Olympia-Bronze heraus – allerdings noch mit dem jetzigen ORF-Experten Mario Stecher und dem aktuellen Springer-Trainer der Kombinierer, Christoph Bieler.
2006 und 2010 hatte es mit tatkräftiger Unterstützung des unvergleichlichen Felix Gottwald, der bis heute mit drei Goldenen, einer Silbernen und drei Bronzenen Österreichs erfolgreichster Olympia-Teilnehmer ist, Mannschafts-Triumphe gegeben.
Jetzt werden die Karten neu gemischt. Deutschland kommt nach dem Dreifachsieg auf der Großschanze an der Favoritenrolle nicht vorbei, das steht außer Frage. "Das war eine Machtdemonstration, da brauchen wir nicht zu diskutieren", betont Gruber.
Dahinter tummeln sich Norwegen, Japan, Frankreich und eben die Österreicher, denen Silber zuzutrauen ist. Erst recht nach Klapfers Bronzemedaille von der Normalschanze.
Letzte Chance für Denifl
"Es wird eine enge Kiste, aber wir werden natürlich fighten", verspricht ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen. Seine Schützlinge ziehen voll mit. Denn es steht viel auf dem Spiel. Zum Beispiel für den mittlerweile 37-jährigen Tiroler Denifl, für den es die letzte Chance auf Olympisches Edelmetall ist. Letzteres fehlt auch noch dem Youngster im Team, Mario Seidl. Aber der Salzburger ist erst 25 und hat noch einige Möglichkeiten vor sich.
Trotzdem gilt es schon jetzt die Gunst der Stunde zu nützen. "Marios Langlauf am Dienstag hat mich beeindruckt", sagte der Eisenerzer Kapfer: "Jetzt haben wir vier Leute, die relativ gut in Form sind." (alex)