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Wo Formel-1-Fans in der ersten Startreihe stehen

Von Roland Vielhaber, 30. Juni 2018, 00:04 Uhr
Wo Formel-1-Fans in der ersten Startreihe stehen
Kurt Bös (rechts) und die große Fan-Abordnung aus Steyr Bild: viel

SPIELBERG. OÖN-Lokalaugenschein: Die Motorsport-Party in Spielberg findet auch auf den Campingplätzen statt.

Kurt Bös ist einer, der Benzin im Blut haben muss. "Ich war bei Rennen auf der ganzen Welt. Das ist mein 113. Grand Prix", erzählt er und dass er es gar nicht erwarten kann, wenn am Sonntag die Stars in der Königsklasse des Motorsports um den Großen Preis von Österreich fahren. Seit Mittwoch hat der Steyrer wie Hunderte andere Oberösterreicher sein Wohnmobil auf einem der unzähligen Campingplätze rund um den Red-Bull-Ring geparkt. Weil das hier der beste Platz ist. Weil hier die Fans quasi in der ersten Startreihe stehen, wenn die Motoren der PS-starken Boliden aufheulen.

Es ist aber nicht nur Benzingeruch, der in der Luft liegt. Vielmehr wird hier auf den riesigen Campingplätzen allerorts gegrillt – und das eine oder andere Bier getrunken. Die Stimmung ist ausgelassen. Vor allem bei den Holländern. So sind alleine 4500 Niederländer in das Murtal gereist, um ihr Idol, Red-Bull-Fahrer Max Verstappen, zu bewundern. Der holländische Reiseveranstalter "Sportstadion" hat im "Verstappen-Village" 800 Zelte (alle in der Farbe Orange) aufgebaut, zudem gibt es nicht weniger als 1000 Stellplätze für Wohnwagen und 50 komfortable Container-Häuschen.

Kurt Bös hat sein Wohnmobil ein paar hundert Meter weiter stehen. "Seit der Zeit von Jochen Rindt bin ich mit der Formel 1 unterwegs", erzählt er. Nur einmal hat er einen Grand Prix von Österreich versäumt: "1984 war es, da hat Niki Lauda gewonnen." Macht nichts. Seine Begeisterung für den Motorsport ist ansteckend. Sofia, Rene und Sascha Steinkellner, alle aus Steyr, begleiten ihn. Für Sascha ist es der erste Grand Prix, er bekam die Reise zu seinem 40. Geburtstag geschenkt. Auch das Enkerl von Kurt Bös, Cristiano (6), ist erstmals bei einem Formel-1-Rennen dabei. Das favorisierte Team von Bös: "Red Bull gewinnt." Frau Steinkellner setzt daraufhin ein Ferrari-Kapperl auf.

Einen Steinwurf entfernt treffen wir Claudia Wiese aus St. Florian vor einem Campingbus, an dem ein kleines Party-Zelt "angebaut" worden ist. Ihre Freunde Sven Erdenkäufer, ein Wahl-Alkovener, und der Nürnberger Giuseppe Buontempo sind noch nicht ganz ausgeschlafen. Alle drei sind Formel-1-erprobte Camper, waren schon in den vergangenen Jahren am Ring.

Das gehört dazu

"Morgen kommen noch mehr Freunde", erzählt die junge Frau den OÖNachrichten. Und dass sie im VW-Campingbus schlafen darf, die Männer dagegen machen es sich auf aufgestellten Liegen so gemütlich wie nur möglich.

Aber ob um gemütlich oder ungemütlich – den Freunden geht es nicht nur um die Formel 1 und den möglichen Sieger am Sonntag. Es geht naturgemäß ums Dabeisein. Ums Feiern. Das gehört zu dieser Motorsportparty dazu.

Am Sonntag, vielleicht erst am Montag geht es zurück in die Heimat. Nach Oberösterreich.

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