Walkner bei Rallye Dakar schwer gestürzt und ausgeschieden
HOFUF. Matthias Walkner ist am Samstag auf der vorletzten Etappe der diesjährigen Rallye Dakar schwer gestürzt und dürfte dabei eine Rückenverletzung erlitten haben.
Der 36-Jährige übersah bei Kilometer 55 nach eigenen Angaben eine Abrisskante und sprang in einen Gegenhang. "Ich habe sofort gemerkt, dass irgendwas im Rücken nachgibt und bin dann auch gestürzt. Es war ein Stich im unteren Rückenbereich", erklärte der Kuchler, für den das Rennen damit vorbei ist.
Der KTM-Pilot, der von seinem argentinischen Markenkollegen Kevin Benavides erstversorgt wurde, wurde mit einem Hubschrauber ausgeflogen. Der Salzburger musste jedoch am Flughafen von Khalfan vier Stunden auf den Weitertransport in das Krankenhaus von Dammam warten. Im Spital warteten bereits KTM-Teamarzt Rainer Hochgatterer sowie sein Betreuer Thomas Haider auf Walkner.
Nach ersten Angaben ging es ihm den Umständen entsprechend gut. "Ich kann aktuell alles bewegen und spüre auch alles, lediglich ein leicht unterschiedliches Gespür in beiden Beinen und ein leichtes Kribbeln im Rückenbereich", berichtete Walkner, der im Gesamtklassement der Dakar auf Rang neun gelegen war.
Der Tagessieg auf der 675 km langen Etappe mit 154 Wertungskilometern ging am Ende an Ersthelfer Benavides, der zwar 23 Minuten an Walkners Unfallstelle verlor, diese Zeit wurde ihm aber wieder gutgeschrieben. "Es ist immer ein schwieriger Tag, wenn du siehst, dass jemand gestürzt ist. Und es ist noch schlimmer, wenn es dein Teamkollege ist", erklärte der 34-Jährige. "Ich blieb bei Matthias, bis Hilfe kam. Obwohl er Schmerzen hatte, sagte er mir, ich solle weiterfahren. Ich habe für den Rest der Etappe hart gepusht, aber es ist schwierig, sich zu konzentrieren, wenn man so etwas sieht."
Der Argentinier rückte in der Gesamtwertung auf Rang zwei vor und startet mit nur zwölf Sekunden Rückstand in die Schlussetappe auf den führenden KTM-Fahrer Toby Price aus Australien. Sie gehen am Sonntag als letzte ins Rennen. Price peilt seinen dritten Dakar-Titel an, für Benavides wäre es der zweite. Der US-Amerikaner Skyler Howes (Husqvarna) liegt als Dritter auch nur eineinhalb Minuten zurück.
Bei den Autos hat Sebastien Loeb unterdessen seinen sechsten Etappenerfolg in Serie geliefert, ein Novum bei der Rallye Dakar. Insgesamt hält der Franzose bereits bei sieben Tagessiegen bei der 2023er-Ausgabe. Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, dürfte Loeb am Sonntag als Zweiter ins Ziel kommen, da der führende Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah weiter mehr als 81 Minuten Vorsprung hat.