Vettels Vorfreude auf eine neue Ära
MUGELLO. Ausgerechnet vor dem 1000. Grand Prix von Ferrari wurde der Wechsel des deutschen Vierfach-Weltmeisters zu Aston Martin publik – Perez steht ohne Rennstall da.
Sebastian Vettel setzt seine Formel-1-Karriere nach der Ausmusterung bei Ferrari im neuen englischen Aston-Martin-Team fort. Der vierfache Weltmeister (2010 bis 2013) aus Deutschland unterschrieb beim designierten Nachfolge-Rennstall von Racing Point einen Vertrag über das Jahr 2021 hinaus. Per Presseaussendung wurden die monatelangen Spekulationen um die sportliche Zukunft des 33-Jährigen beendet.
Vettel erhält künftig das Cockpit von Sergio Perez. Der Mexikaner hatte bereits am Mittwochabend – trotz eines über den Jahreswechsel hinaus laufenden Vertrages – seinen Abschied zum Saisonende verkündet. Aktuell ist der 30-Jährige aus Guadalajara ohne Cockpit für 2021.
Vettel kann darauf keine Rücksicht nehmen. "Es ist ein neues Abenteuer für mich mit einem wahrhaft legendären Autobauer", sagte der Routinier. Statt seine Laufbahn frühzeitig zu beenden, geht es für ihn nach sechs Jahren bei Ferrari doch noch in der Motorsport-Königsklasse weiter.
Vettel muss die Scuderia Ende 2020 ohne den ersehnten WM-Titel verlassen. Vergeblich versuchte er seinem Kindheitsidol Michael Schumacher nachzueifern und gab seinen Wechsel nun ausgerechnet vor Ferraris 1000. Grand Prix am Sonntag in Mugello (15.10 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky) offiziell bekannt.
An Rücktritt gedacht
Vettels Noch-Arbeitgeber zeigte sich von den neuen Entwicklungen erfreut. "Glücklich zu wissen, dass du auch nächstes Jahr dabei bist", lautete das Ferrari-Statement: "Lass uns das beenden, indem wir unser Bestes geben."
Gerüchte über eine Verbindung Vettels zu Aston Martin hatte es schon länger gegeben. Jetzt wird Vettel die Nummer eins im Rennstall aus Silverstone. "Ich kann mir keinen Besseren vorstellen, der uns auf dem Weg in diese neue Ära helfen könnte", sagte Teamchef Otmar Szafnauer.
Ferrari hatte Mitte Mai verkündet, dass Vettel ab dem kommenden Jahr vom Spanier Carlos Sainz Junior ersetzt wird. Seitdem führte der 53-fache Grand-Prix-Gewinner, der seit fast einem Jahr auf ein Erfolgserlebnis wartet, Gespräche über ein mögliches neues Engagement.
Auch ein frühzeitiger Rücktritt war immer wieder ein Thema gewesen. Vettel gestand, dass er sich darüber "viele Gedanken" gemacht hat. "Was ich jetzt entschieden habe, ist das Beste für mich. Ich freue mich darauf, das zu beweisen", sagte jener Mann, der zuletzt mit Ferrari nicht konkurrenzfähig gewesen war. Das soll sich in Zukunft ändern.
"Ich will an der Spitze des Feldes und nicht am Ende fahren", betonte Vettel, den ein "aufregendes Projekt" erwartet: "Es ist ein Team, das wächst. Andere müssen schrumpfen, was ihre Größe betrifft", sagte der Deutsche vor dem Hintergrund der kommenden Budget-Obergrenze.
Seine außergewöhnliche Formel-1-Laufbahn hatte Vettel 2007 als Ersatzfahrer im BMW-Sauber begonnen.
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