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Vettel hat das Siegen nicht verlernt

23.September 2019

SINGAPUR. Sebastian Vettel streckte seine Fäuste in den Nachthimmel von Singapur: Erleichterung beim Deutschen, der gestern erstmals seit 392 Tagen wieder ein Formel-1-Rennen gewann. "Die letzten Wochen waren nicht einfach", gestand der 32-Jährige nach der Zieldurchfahrt. Er habe sogar etliche Briefe mit Aufmunterungen und Ratschlägen bekommen. "Ich soll einfach weiter an mich glauben", sei darin gestanden. Etwas, das der Ferrari-Pilot nie aufgehört hatte zu tun.

Der Jubel Vettels war allerdings kein überschwänglicher. Wohl, weil neben ihm sein Teamkollege Charles Leclerc als Zweiter auf dem Podest stand. Der erste Ferrari-Doppelsieg seit dem Ungarn-GP 2017 wäre für sich zwar ein perfekter Anlass für Ekstase in Rot gewesen, jedoch hatte sein Zustandekommen dicke Luft bei der "Scuderia" verursacht.

Leclerc von Taktik irritiert

Leclerc – nach zuletzt zwei Siegen am Stück der Mann der Stunde – kontrollierte das Rennen in Singapur zunächst von der Spitze weg. Der Monegasse bremste das Feld weitgehend ein, damit für den an zweiter Stelle lauernden Lewis Hamilton kein früher Boxenstopp möglich war, da er sonst im Verkehr festgesteckt wäre. Als sich eine Lücke im Mittelfeld auftat, stoppte allerdings nicht Hamilton, sondern der an dritter Stelle liegende Vettel. Leclerc wurde eine Runde später an die Box geholt. Dies sowie eine bärenstarke erste Runde nach dem Stopp genügten dem Deutschen, um sich an die Spitze zu setzen. Jedoch war der frühe Boxenruf Vettels in Ferraris eigentlicher Taktik nicht vorgesehen gewesen. Leclerc, der schon während des Rennens Kritik geäußert hatte, reagierte irritiert: "Wir hatten die Strategie vorab festgelegt, und ich habe mich an den Plan gehalten." Mit dem Doppelsieg könne er sich freilich anfreunden.

In der Fahrer-WM setzte sich Leclerc punktgleich vor Max Verstappen an die dritte Stelle. Der Red-Bull-Pilot komplettierte in Singapur das Siegespodest.

Wolff sparte nicht mit Kritik

Die in der WM tonangebenden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas mussten sich mit den enttäuschenden Rängen vier und fünf begnügen. Ganz zum Missfallen von Teamchef Toto Wolff. Der Wiener gratulierte einerseits zwar Ferrari zu der mutigen Boxenstrategie, sparte andererseits aber nicht mit Kritik an der eigenen Leistung. Was er rückblickend anders gemacht hätte? "Alles", sagte Wolff zum ORF. "Es waren zu viele Fehler. Unüblich für uns. Vielleicht tut uns eine Watsch’n zur rechten Zeit gut." Gelegenheit zur Besserung gibt es bereits am kommenden Wochenende im russischen Sotschi.

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19. April 2024