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Verstappen schnappte sich in einer verrückten Schlussrunde den WM-Titel

13.Dezember 2021

Max Verstappen ist erstmals Formel-1-Weltmeister. Der Niederländer schob sich beim gestrigen Saisonfinale in Abu Dhabi in einer hochdramatischen Schlussrunde noch an Titelverteidiger Lewis Hamilton vorbei. Der Red-Bull-Pilot und sein Mercedes-Konkurrent waren punktegleich ins letzte Saisonrennen gegangen. "Oh mein Gott, das ist verrückt", jubelte Verstappen nach dem ersten Titel für Red Bull seit 2013 (Sebastian Vettel). "Sie haben einen großartigen Job gemacht", richtete sich Hamilton an den neuen Weltmeister. Der Konstrukteurstitel für Mercedes war ein schwacher Trost. Zuletzt war 2008 eine Formel-1-WM in der letzten Runde entschieden worden. Auch damals war der Brite involviert gewesen, der damals gegen Felipe Massa das bessere Ende für sich hatte.

Max Verstappen nach Drama erstmals Formel-1-Weltmeister

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Bild 1/26 Bildergalerie: Max Verstappen nach Drama erstmals Formel-1-Weltmeister

Latifi machte es möglich

Nur ein Wunder könnte noch helfen, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner zehn Runden vor Schluss noch gesagt. Zu überlegen war der Speed von Hamiltons Mercedes gewesen, dem die Titelverteidigung kaum mehr zu nehmen schien. Ein Unfall von Nicholas Latifi führte allerdings zu einer Safety-Car-Phase, wodurch Verstappen noch einmal auf Schlagdistanz herankam. Die überrundeten Fahrer durften sich laut Rennleiter Michael Masi zunächst nicht wie üblich zurückrunden, was die WM-Entscheidung zugunsten Hamiltons festgenagelt hätte. "Ich bin nicht überrascht", funkte Verstappen ironisch aus dem Auto.

Dann aber warf Masi seine eigene Entscheidung um und gab eine Runde vor Schluss das Rennen noch einmal frei. "Das ist nicht in Ordnung!", ärgerte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Verstappen, der auf superweiche Reifen gewechselt war, packte hingegen die Jahrhundertchance beim Schopf, überholte mit einem harten Manöver Hamilton und wurde doch noch Weltmeister. "Es ist unglaublich, ich habe das ganze Rennen gekämpft und habe in der letzten Runde diese Chance bekommen", sagte der neue Champion.

Mit Anwälten angereist

Hamilton bewies nach seiner Entthronung Größe und gratulierte Verstappen. Die oft überhart geführten Duelle dieser Saison samt spitzen Wortmeldungen schienen mit einem Mal wie weggewischt. In der Hitze des Gefechts hatte sich das kurz zuvor noch anders angehört. "Das wird doch manipuliert", hatte er via Funk die Safety-Car-Entscheidung kommentiert.

Hinter den Kulissen steckte Mercedes, das wie Red Bull mit Anwälten zum Saisonfinale angereist war, nach der Zieldurchfahrt die Köpfe zusammen, um innerhalb der 30-Minuten-Frist Protest einzulegen. Einerseits, weil Verstappens Red Bull während der Safety-Car-Phase mit einer Nasenspitze kurz vor dem stark verlangsamenden Hamilton gelegen sein soll. Andererseits hätte Masi erst eine Runde nach dem Zurückrunden das Rennen wieder freigeben dürfen. Das wäre dann mit Zieldurchfahrt gewesen. "Wir sind enttäuscht, dass es einen Protest gab", sagte Horner. Das Resultat und damit der WM-Ausgang galten vorerst als inoffiziell.

Reaktionen zum WM-Finale in der Formel 1

„Oh mein Gott! Es musste ein Wunder passieren, damit dieser Titel kommt. Davon habe ich seit meiner Kindheit geträumt. Diese Reise war einmalig für meine Familie, Freunde und alle, die mich hierhin gepusht haben. Ich liebe mein Team und hoffe, es geht zehn, 15 Jahre so weiter. Es ist alles verrückt. Lewis ist ein großartiger Fahrer, wir haben es uns sehr hart gemacht. Jeder will gewinnen, es hätte auch andersrum laufen können.“
Max Verstappen, Weltmeister

„Gratulation an Max und sein Team – sie haben einen Super-Job gemacht. Es war die schwierigste Saison aller Zeiten. Wir haben nie aufgegeben, und das ist das Wichtigste von allem. Ich werde nächste Saison zurückkommen.“
Lewis Hamilton, Zweiter

„Max ist der Weltmeister – aber so fühle ich mich jetzt auch. Wir sind jedes Jahr hunderttausende Kilometer zu irgendwelchen Kart-Bahnen gefahren.“
Jos Verstappen, Vater von Max Verstappen

„Es war ein intensiver Wettstreit mit höchstem Einsatz. Toto Wolff und ich hatten unsere Momente, aber ich respektiere ihn und Mercedes.“
Christian Horner, Red-Bull-Teamchef

„Die Erleichterung ist riesengroß. Wir haben mehrere Jahre wie die Hunde gelitten. Aber wir haben immer an dieses Projekt geglaubt. Und: Den Schumacher-Rekord haben wir damit auch bewahrt. Ende gut, alles gut.“
Helmut Marko, Red-Bull-Motorsportberater

„Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Bis zum Safety-Car sah es danach aus, als würde uns alles entgleiten.“
Adrian Newey, Red-Bull-Cheftechniker

„Das ist nicht in Ordnung.“
Toto Wolff, Mercedes-Teamchef

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19. April 2024