Valtteri Bottas: "Eines meiner besten Rennen"
ISTANBUL. Formel 1: Der Finne behielt beim Sieg im Regen von Istanbul den Durchblick, Verstappen überholte Hamilton in der WM.
Es war bisher nicht das Jahr des Valtteri Bottas gewesen. Dass der Finne zum Saisonende sein Mercedes-Cockpit für Jungstar George Russell räumen muss, steht seit einem Monat fest – auch weil Bottas heuer nur selten das ablieferte, wofür ihn das Weltmeisterteam geholt hatte. Gestern in Istanbul ließ der 32-Jährige mit seinem zehnten Karrieresieg aber seine Klasse aufblitzen. Souverän fuhr Bottas vor dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Perez auf nasser Strecke zu seinem ersten Saisonerfolg. "Es fühlt sich großartig an", war Bottas die Erleichterung anzumerken. "Es ist ja schon eine Weile her." Zuletzt hatte er beim Russland-GP 2020 triumphiert. Gestern am Bosporus hatte Bottas das Renngeschehen trotz schwieriger Bedingungen fest im Griff. "Für mich war es eines der besten Rennen, die ich je gefahren bin." In der letzten Runde sicherte er sich zudem den Extrapunkt für den schnellsten Umlauf.
Hamilton war sauer
Die Konkurrenz hatte dem Finnen nicht viel entgegenzusetzen, nicht einmal Verstappen. Auf die Frage, was am schwierigsten gewesen sei, antwortete der Niederländer mit einer Portion Sarkasmus: "Wach zu bleiben." Zu wenig Chance sah er, den Führenden ernsthaft zu gefährden. Trösten durfte sich Verstappen mit der Tatsache, dass er Istanbul als WM-Führender verließ. Titelrivale Lewis Hamilton, der wegen eines Motorenwechsels nur vom zehnten Startplatz aus ins Rennen gegangen war, kam über den fünften Endrang nicht hinaus. Der Brite reagierte merklich verärgert, als ihn das Team in der Schlussphase an dritter Stelle liegend zu einem Reifenwechsel an die Box holte. "Warum haben wir diesen Platz hergegeben? (...) Wir hätten draußen bleiben sollen", funkte er.
"Es ist ganz schwierig, im Auto zu verstehen, wie die Gesamtsituation wirklich ist", verteidigte Mercedes-Teamchef Toto Wolff die Entscheidung, Hamilton reinzuholen. Die Rundenzeiten des siebenfachen Weltmeisters waren im Vergleich zur Konkurrenz zu schlecht gewesen. Generell seien die sechs Punkte Rückstand in der Weltmeisterschaft auf Verstappen angesichts des Motorenwechsels verschmerzbar, so Wolff weiter.
Der nächste Grand Prix findet am 24. Oktober in Austin in Texas statt. "Ich fürchte, es wird ähnlich eng weitergehen. Wir müssen uns was einfallen lassen", wagte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei ServusTV einen Ausblick. "Mercedes ist auf den Geraden derartig schnell, die sind hier 15 Stundenkilometer schneller gewesen. Seit Silverstone, und das nimmt immer mehr zu, diese Motoren-Überlegenheit. Wir müssen einfach unser Chassis noch mehr optimieren, dass wir das zumindest ansatzweise ausgleichen können."
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