Valentino Rossi hat das Glück wiedergefunden
JEREZ. MotoGP: Italiener setzte sich mit Rang drei in Jerez auch gegen die eigenen Ingenieure durch
Er wusste nicht, wohin mit seiner Freude. Valentino Rossi sprang nach Rang drei beim MotoGP-Rennen am Sonntag in Jerez vom Motorrad, kletterte auf eine Streckenabsperrung und jubelte Richtung Tribüne. Dass dort wegen der verordneten "Geisterrennen" gar keine Zuschauer saßen, schien dem Italiener herzlich egal.
Dass sich ein 41-Jähriger über den 235. Podestplatz seiner neun Weltmeistertitel schmückenden Karriere derart freuen konnte, lag an einer langen Durststrecke. Seit dem GP in Austin im April 2019 war "Il Dottore", wie er von seinen Fans genannt wird, nicht mehr unter den besten drei gelandet. "Die Rückkehr auf das Podest ist nicht mit einem Sieg vergleichbar, aber es ist ein ähnliches Gefühl", sagte der Yamaha-Fahrer, der nur seinen Markenkollegen Fabio Quartararo (1.) und Maverick Vinales den Vortritt lassen musste.
Teamintern war dieser Erfolg für Rossi von großem Nutzen. Als Yamaha im Vorjahr auf Hinterradprobleme mit einer Veränderung der Balance reagierte, fand sich der einstige Seriensieger plötzlich neben der Spur wieder. Dies hatte sich über die verlängerte Winterpause nicht gebessert. Im ersten Jerez-Rennen eine Woche zuvor hatte Rossi wegen Problemen sogar aufgegeben. Danach stellte er das Setup seiner Maschine völlig um, ganz zum Missfallen einiger Ingenieure: "Leider mussten wir viel Druck auf Yamaha ausüben, weil sie das nicht wollten." Denn die Techniker hatten sich wegen des Speeds der Markenkollegen Quartararo und Vinales in ihrer Meinung bestätigt gefühlt. Warum also einen anderen Weg einschlagen? Der erfahrene Rossi wusste jedoch genau, was er braucht. Laut Teammanager Lin Jarvis habe der Italiener letztlich getan, was einen guten Piloten ausmacht: "In der Box und auf der Strecke pushen."
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