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Überraschungssieg und rot-weiß-rotes Ausrufezeichen

09.August 2021

"Ich kann das noch gar nicht glauben. Das ist auch der Grund, weshalb ich hier jetzt nicht ausflippe", sagte MotoGP-Rookie Jorge Martin gestern und strahlte auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg übers ganze Gesicht. Der spanische Ducati-Pilot gewann das erste von zwei Rennen in der Steiermark vor Weltmeister Joan Mir (Suzuki) sowie WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha). Brad Binder war in dem wegen eines Unfalls abgebrochenen und neu gestarteten Rennen als Vierter bester KTM-Pilot. Den rot-weiß-roten Höhepunkt lieferte Max Kofler mit Platz neun in der Moto3.

Schon im Vorjahr hatten die MotoGP-Rennen in Spielberg nach Unfällen zweimal gestartet werden müssen. Auslöser beim ersten Rennen des diesjährigen WM-Doppels war ein Sturz von KTM-Testfahrer Dani Pedrosa in der ominösen Kurve drei, die vergangenes Jahr nach einer Fast-Katastrophe massiv umgebaut worden war. Der Italiener Lorenzo Savadori prallte gegen die auf der Piste liegende RC16 des Spaniers und schlitzte den Tank auf, weshalb beide Motorräder und das über die Strecke fließende Benzin Feuer fingen. Der Brand wurde rasch gelöscht, bei Savadori später im Krankenhaus ein Knöchelbruch festgestellt.

Nach einer halben Stunde wurde das Rennen auf weiterhin trockener Piste neu gestartet, auch Pedrosa war wieder dabei. Beim zweiten Versuch kam Martin besser weg, womit der Pole-Mann vor Mir und Quartararo führte. Der portugiesische Vorjahresgewinner Miguel Oliveira musste seine KTM dagegen wegen Reifenproblemen zur Renn-Halbzeit in der Box abstellen.

Der Spanier Martin fuhr dagegen den Sieg in seinem erst sechsten MotoGP-Lauf ein, es war dazu der sechste Triumph von Ducati in den jüngsten sieben Rennen in der Steiermark. Und das, obwohl der 23-Jährige im April in Estoril so schwer gestürzt war, dass er wegen acht gebrochener Knochen von drei OP-Teams gleichzeitig an Armen und Beinen operiert werden musste.

Valentino Rossi punktete im ersten Rennen nach seiner Rücktritts-ankündigung mit Platz 13. Kommenden Sonntag geht in Spielberg das zweite WM-Wochenende in Szene, beim letzten Rossi-Auftritt in Österreich als Pilot werden deutlich mehr Zuschauer als die offiziell verlautbarten 45.060 bei Teil eins erwartet.

Überraschungssieg und rot-weiß-rotes Ausrufezeichen
Der Attnanger Max Kofler (re.) schaffte seinen ersten Top-Ten-Platz in der WM.

Der KTM-Rennstall lieferte mit dem Vierten Binder beim Heimrennen ab, auch Wildcard-Fahrer Pedrosa überzeugte mit Rang zehn. Abseits der Rennstrecke erlaubten sich die Innviertler aber einen kleinen Ausrutscher. So gab man am Samstag ausgerechnet während des vierten Trainings bekannt, dass Raul Fernandez 2022 für Tech-3-KTM MotoGP fahren wird. Die derzeitigen Fahrer Danilo Petrucci und Iker Lecuona erfuhren das Ende ihrer Karriere bei Tech3 deshalb auf dem Motorrad. "Das war absolut nicht der ideale Zeitpunkt", gab auch Tech3-Teamchef Herve Poncharal zu.

Gute Karten im Reifenpoker

Einem Vertrag für kommende Saison fährt auch Max Kofler nach. Der Attnang-Puchheimer betrieb bei seinem Heim-Grand-Prix aber gute Werbung in eigener Sache. Der 20-Jährige profitierte bei seinem Comeback-Rennen in der Moto3 nach zweimonatiger Verletzungspause davon, dass einige Fahrer in dem als "wet race" titulierten Rennen trotzdem auf Slicks setzten.

Der KTM-Pilot blieb auf Regenreifen, machte bei seinem Start von Platz 22 gleich 15 Plätze gut und fuhr in einer Vierer-Gruppe lange Zeit sogar um das Podium. Erst gegen Ende wechselte auf auftrocknender Piste das Momentum wieder zu den Trockenreifen-Fahrern. Trotzdem schaffte Kofler als Neunter sein bisher bestes WM-Ergebnis (zuvor 14.) und fuhr als erster Österreicher seit Michael Ranseder 2008 in China (Siebenter in der 125er-Klasse) in die Top Ten. "Ich bin megahappy, aber auch fertig", jubelte Kofler. KTM-Supertalent Pedro Acosta gewann das Rennen.

In der Moto2 gab es lange einen Zweikampf um den Sieg. Im Finish rutschte der australische WM-Leader Remy Gardner allerdings ins Kiesbett, womit der Sieg wie im Vorjahr an den Kalex-Piloten Marco Bezzecchi ging.

Motorrad-WM

Grand Prix der Steiermark auf dem Red Bull Ring in Spielberg, MotoGP (27 Runden): 1. Jorge Martin (Esp) Ducati 38:07,879 Min., 2. Joan Mir (Esp) Suzuki +1,548 Sek., 3. Fabio Quartararo (Fra) Yamaha +9,632, 4. Brad Binder (Rsa) KTM +12,771, 5. Takaaki Nakagami (Jpn) Honda +12,923, 6. Johann Zarco (Fra) Ducati +13,031; 10. Dani Pedrosa (Esp) KTM +19,389. Ausgeschieden: Miguel Oliveira (Por) KTM. WM-Stand (10/18): 1. Quartararo 172, 2. Zarco 132, 3. Mir 121; 7. Oliveira 85, 8. Binder 73.

Moto2 (25 Runden): 1. Marco Bezzecchi (Ita) Kalex 37:29,460 Min., 2. Aron Canet (Esp) Boscoscuro +1,171 Sek., 3. Augusto Fernandez (Esp) Kalex +3,260. WM-Stand: 1. Remy Gardner (Aus) Kalex 197, 2. Raul Fernandez (Esp) KTM 162, 3. Bezzecchi 153.

Moto3 (23 Runden): 1. Pedro Acosta (Esp) KTM 39:45,869 Min., 2. Sergio Garcia (Esp) GasGas +14,431 Sek., 3. Romano Fenati (Ita) Husqvarna +15,410; 9. Maximilian Kofler (Ö) KTM +30,245. WM-Stand: 1. Acosta 183, 2. Garcia 130, 3. Fenati 96; 26. Kofler 10.

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