Toto Wolff steigt auf die Euphoriebremse
BARCELONA. Die bisher eingefahrenen Ergebnisse seien "schmeichelhaft", so der Wiener. Es gebe "keinen Raum für Selbstgefälligkeit".
Wohlfühloasen können zum Verweilen einladen. Damit das im Fall von Mercedes nach einem dominanten Start in die Formel-1-WM erst gar nicht passiert, trat Teamchef Toto Wolff vor dem Europaauftakt in Barcelona einmal mehr als Mahner auf. Für die Silberpfeile hätte die erste Saisonphase mit historischen vier Doppelsiegen in den ersten vier Rennen nicht viel besser laufen können. Die Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton teilten sich die Erfolge brüderlich auf, Ferrari-Konkurrent Sebastian Vettel liegt als erster Verfolger in der WM 35 Punkte zurück. "Das Resultat scheint ein ziemlich eindeutiges Bild zu ergeben, aber tatsächlich ist es für uns viel zu schmeichelhaft", wurde Wolff auf der Webseite des Rennstalls zitiert.
Der 47-Jährige, der am Mittwoch medial als potenzieller Nachfolger von Formel-1-Chef Chase Carey ins Spiel gebracht worden war, stellte bisher schwankende Vorstellungen bei seinem Team fest. "In Australien und China hatten wir das schnellste Auto, aber in Bahrain haben wir nur dank unserer Zuverlässigkeit gewonnen. Mit Blick auf den reinen Speed befanden wir uns dort im Hintertreffen."
In Baku hatte Mercedes ebenfalls nicht immer das schnellste Fahrzeug, holte aus den Gegebenheiten aber das Maximum. "In unserer Position gibt es also keinen Raum für Selbstgefälligkeit", mahnte Wolff, "denn wir wissen, dass sie das wahre Kräfteverhältnis aus dem bisherigen Saisonverlauf nicht korrekt widerspiegelt."
Nun folgt die Rückkehr nach Katalonien, wo Ferrari bei den Winter-Tests laut Wolff eine "beeindruckende Pace" gezeigt hätte. Die Italiener und Red Bull kamen mit kommunizierten Updates an ihren Boliden nach Spanien. Wolff erwartete auch deshalb "kein einfaches" Rennen und sah durchaus Handlungsbedarf. "Uns ist bewusst, dass wir uns in einer Vielzahl an Bereichen verbessern können und müssen. Deshalb erwarten wir in Spanien ein hart umkämpftes Wochenende. Zunächst gegen unsere Gegner, aber auch zwischen unseren Fahrern."
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