Rote Heim-Party unter gedämpften Vorzeichen
MONZA/MAILAND. Formel 1: Ferrari hofft zum 90. Geburtstag auf einen Sieg in Monza.
Keine Marke ist verwobener mit der Formel 1 – keine bewegt die Motorsportfans mehr: Ganz in rot getaucht wurde vor dem Mailänder Dom der 90. Geburtstag Ferraris gefeiert. Mit Boliden und Stars aus der ruhmreichen Geschichte sowie Gegenwart. Ein bedeutungsschwangerer Auftakt für das Heimrennen morgen in Monza (15.10 Uhr live in ORF 1). Und geht es nach Tifosi, soll die Party dort ungebremst weitergehen.
Auf der Jagd nach dem 237. Grand-Prix-Sieg der Scuderia-Geschichte scheint Charles Leclerc die besseren Karten zu haben. Dass der 21-jährige Monegasse über kurz oder lang den um elf Jahre älteren Sebastian Vettel zum Auslaufmodell degradiert, gelten seit Leclercs Premierensieg vor einer Woche in Spa als offenkundig. Die Hoffnungen in seine Person nährte der Jungstar gestern mit der Trainingsbestzeit. Wobei das Autodromo Nazionale den Piloten einen feuchten Empfang bereitete. Leidtragender war unter anderem mit Kimi Räikkönen der bisher letzte Ferrari-Weltmeister (2007). Der nunmehr mit Alfa Romeo motorisierte Finne flog in der Parabolica-Kurve ab.
Unterm Strich ein schaumgebremster Startschuss auf der Highspeedstrecke Monza. Passend dazu die Laune Leclercs, der nach wie vor unter den extremen Eindrücken Spas stand. Vor seinem Sieg hatte er seinen Freund Anthoine Hubert verloren. Der Franzose war im Formel-2-Rennen auf dem Ardennen-Kurs tödlich verunglückt. "Wir, die neue Generation, haben so etwas noch nicht mitmachen müssen", sagte Leclerc. Dass die Gefahr ständiger Beifahrer ist, blenden die Piloten gerne aus. "Wenn du erst einmal im Auto sitzt, richtest du dich in deiner Zone ein. Du versuchst, daran zu denken, was du tun musst, und du musst so hart Rennfahren, wie du kannst, um dich so gut wie möglich zu platzieren", sei laut Leclerc für Zweifel kein Platz. Apropos gedämpft: Max Verstappen wird wegen eines Motorenwechsels morgen von hinten starten müssen.
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