Preining tanzte im Spielberg-Regen die Gegner aus
SPIELBERG. DTM: Mit der Wut im Bauch fuhr der Linzer zum Heimsieg auf dem Red-Bull-Ring.
Im Juni 2011 eröffnete die DTM, das Deutsche Tourenwagen Masters, den damals neuen Red-Bull-Ring. Es sollte über elf Jahre dauern, bis sich endlich auch ein Österreicher in der international stark besetzten Rennserie in die Siegerliste in der Steiermark eintrug. Es gelang gestern ausgerechnet dem Linzer Thomas Preining, der mit seinem Porsche im Spielberg-Regen gekonnt die Gegnerschaft austanzte.
Da applaudierte neben den vielen tausenden Zuschauern am Ring auch der frühere MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo als Gast in der Box des Porsche-Bernhard-Teams von Preining enthusiastisch. Und auch sein verstorbener Mentor Walter Lechner senior dürfte sich im Himmel still mitgefreut haben.
Bildergalerie: Preining holte zweiten Saisonsieg in Spielberg
Galerie ansehenPreining lieferte von Startplatz sieben weg eine brillante Vorstellung ab. "Die Sicht war extrem schlecht, ich bin hinten herum gefahren. Mir war am Anfang einfach wichtig, dass das Auto in einem Teil bleibt. Als es endlich besser war, habe ich zu überholen begonnen", sagte der 24-Jährige über seine Strategie. In der 16. Runde zog er an Pole-Position-Mann Maro Engel vorbei. Dann half ihm auch die Routine aus bereits vielen Jahren im Motorsport-Business. Preining entschied sich, auf abtrocknender Fahrbahn weiter auf Regenreifen zu bleiben: "Und ich denke, für uns war das eine gute Entscheidung." Nach seinem Boxenstopp ließ Preining, der im Juli auf dem Norisring sein erstes DTM-Rennen gewonnen hatte, nichts mehr anbrennen und wurde nach 35 Umläufen vor Luca Stolz als großer Gewinner gefeiert. Erstmals erklang bei der Siegerehrung die rot-weiß-rote Bundeshymne. "Daheim zu gewinnen, ist eine besondere Ehre. In dieser Serie geht es so eng her wie nirgendwo sonst", jubelte der Werkspilot.
Wohl war es auch etwas Wut im Bauch, die Preining beschleunigte. Am Samstag im ersten Rennen lieferte er sich einen sehenswerten Zweikampf mit Nico Müller, für den er von der Rennleitung aber eine Zehn-Sekunden-Strafe kassierte. Diese wurde später zurückgenommen, Preining behielt Platz fünf. "Die Strafe war ein absoluter Witz", urteilte der Linzer.
Nun voll im Titelkampf dabei
Nun mischt er beim Finale in Hockenheim (7. bis 9. Oktober) in zwei Wochen gar noch um den Titel in der DTM mit. Dem Tiroler Lucas Auer (Mercedes), in Spielberg Vierter und dank spät aufgezogener Slicks gestern noch mit Super-Finish Sechster geworden, fehlen nur noch elf Punkte auf den führenden Sheldon van der Linde (130). Auch Rene Rast (117), Preining (116) und der Wiener Mirko Bortolotti (112) könnten noch die Meisterschaft gewinnen. (fei)
Wir waren am Samstag dabei, was für ein Nervenkitzel. Kann ich nur empfehlen.
Bravo Thomas und Gratulation zum Sieg!
Gratuliere, top Leistung!!