Niki Laudas letzte Ehrenrunde
Österreich und die internationale Sportwelt haben am Mittwoch Abschied genommen. Zu den Trauerfeierlichkeiten für Formel-1-Legende Niki Lauda (70) im Wiener Stephansdom fanden sich neben der Familie, den Freunden und Wegbegleitern viele prominente Ehrengäste ein. "Wir stehen an der Bahre eines großen Österreichers", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen während des Requiems.
OÖN-TV:
Laudas letzter Weg war einer, an dem auch abseits des engsten Kreises viele teilhaben wollten. Der Abschied von Österreichs Sportlegende im Liveblog zum Nachlesen:
Einige hatten eigens eine rote Kappe aufgesetzt und erinnerten damit an die berühmte Kopfbedeckung des Verstorbenen. Auch so manche Ferrari-Jacke wurde gesichtet. Eine Besucherin war sogar in der Stewardess-Uniform der einstigen Lauda-Air erschienen. Sie alle mussten lange warten, um auch nur in die Nähe des Eingangs - dem Primtor - zu gelangen. Die Schlange reichte bald weit in die Brandstätte, eine zum Stephansplatz führende Gasse, hinein.
Video: Prominente Trauergäste
Eine Passantin sagt auf dem Weg zur Arbeit: "Ein Land und eine Gesellschaft braucht einfach Helden. Und Niki Lauda war so einer, weil er uns Visionen und Träume gegeben hat." Ein trotz des Wetters extra aus Kärnten angereister Trauergast erzählte: "Ich hab Niki Lauda 2011 persönlich auf dem Weg nach Monza zum Formel-1-Rennen kennelernen dürfen. Er hat neben mir am Flughafen geparkt und ich durfte eine halbe Stunde mit ihm reden. Deshalb bin ich hergekommen, um mich von ihm zu verabschieden. Er war ein toller Mensch."
Eine andere Wienerin meinte: "Mich hat immer begeistert, wie er sich aus dem Nichts mit seinem Können da hinaufgearbeitet hat. Dass er immer sehr bescheiden war und viel geleistet hat. Manches ist auch schiefgegangen, es war einfach ein normales Leben."
Ein Urlauber aus England hatte sich spontan entschieden, den Trauerfeierlichkeiten beizuwohnen. "Als ich erfahren habe dass das hier heute passiert, war sofort klar, dass ich komme. Ich habe Riesen-Respekt für Niki Lauda und das, was er für den Motorsport getan hat. Viele Briten sehen das ähnlich. Ich werde nie vergessen, wie er damals im Feuer gesessen ist und ich am TV geschrieben habe, holt ihn da raus! Unglaublich, wie schnell er wieder im Auto saß. Es war auch großartig, dass er Lewis Hamilton zu Mercedes geholt hat. Lewis kommt heute auch. Viel Briten haben tolle Erinnerungen an Niki."
Video: Menschenansturm vor Stephansdom
Als sie dann vor dem schlichten Holzsarg standen, verneigten sich viele der Besucher. Manche knieten auch kurz nieder oder machten das Kreuzzeichen. Auch Blumen wurden vor dem Sarg gelegt. Da so gut wie jeder Trauergast auch ein Foto machte, kam der Zug gelegentlich ins Stocken. Jene, die zu lange vor der aufgebahrten Formel-1-Legende verharrten, wurden von Ordnern höflich gebeten, doch weiterzugehen.
Bis 11.30 Uhr bestand die Möglichkeit, Niki Lauda die letzte Ehre zu erweisen. Dann wird der "Steffl" geschlossen. Um 13.00 Uhr beginnt dann das feierliche Requiem.