Illegale Mercedes-Kopie: Racing Point wird bestraft
SILVERSTONE. Formel 1: Weil der pinke RP20 dem Silberpfeil aus dem Vorjahr zu stark ähnelt, fasste das Team eine empfindliche Pönale aus.
Mercedes dominierte gestern einmal mehr mit zwei Bestzeiten das Training für den sonntägigen Grand Prix in Silverstone (15.10 Uhr, live auf ORF eins). Abseits der Rennstrecke war aber das Team Racing Point Gesprächsthema Nummer eins. 400.000 Euro Strafe und 15 Punkte Abzug für die Konstrukteurswertung lautet das Urteil des Internationalen Automobilverbandes (FIA). Renault hatte Protest gegen den Rennstall eingelegt, der das Mondseer Unternehmen BWT als Hauptsponsor hat.
Das französische Werksteam beanstandete, dass mehrere Komponenten (Bremsbelüftungen) der Racing-Point-Wagen verbotenerweise Kopien jener Teile seien, die Mercedes im Vorjahr verwendet hatte. Der Rennstall bezieht die Motoren und weitere verschiedene Komponenten von Mercedes. Der pinke RP20 ähnelt auch dem Silberpfeil aus dem vergangenen Jahr.
Die Rennkommissare bestätigten nun Renault in der Frage nach der Rechtmäßigkeit des Designs des RP20. Racing Point betonte stets, vom alten Mercedes nur inspiriert worden zu sein. Racing Point lag vor dem Urteil mit 42 Zählern auf Rang fünf der Konstrukteurswertung und fällt damit hinter Renault auf Platz sechs zurück. Das Team kann nun innerhalb von 24 Stunden Einspruch einlegen. "Wir müssen das Urteil verdauen und mehr Informationen einholen", sagte Teamchef Otmar Szafnauer, erst dann werde man darüber entscheiden, ob man einen Einspruch einlege.
Die Regelhüter wollen als Reaktion die Sportregularien 2021 anpassen, damit künftig Kopien nicht zur Norm werden. "Wir wollen nächstes Jahr nicht acht oder zehn Mercedes im Starterfeld haben", befand der Technikchef des Motorsport-Weltverbandes, Nikolas Tombazis. Das Abschauen und Kopieren sei zwar schon lange Teil der Formel 1, "wir glauben aber, dass es Racing Point zu weit getrieben hat."
Steht nun Vettel vor der Tür?
Sebastian Vettel rechnet in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung über seine mögliche Formel-1-Zukunft. Der 33-jährige Deutsche muss Ferrari zum Jahresende verlassen. "Ich sehe nicht ein, warum ich mich unter Druck setzen lassen muss", sagte der viermalige Weltmeister. Vettel wird intensiv ausgerechnet mit Racing Point, das ab 2021 als Werksteam von Aston Martin antritt, in Verbindung gebracht.
Grand Prix von Silverstone, 1. freies Training: 1. Bottas (Fin) Mercedes 1:26,166 Min., 2. Hamilton (Gb) Mercedes +0,138 Sek., 3. Verstappen (Ned) Red Bull +0,727, 4. Hülkenberg (D) Racing Point +0,776, 5. Leclerc (Mon) Ferrari +0,896; 2. Training: 1. Hamilton 1:25,606 Min., 2. Bottas +0,176 Sek., 3. Ricciardo (Aus) Renault +0,815, 4. Verstappen +0,831, 5. Stroll (Kan) Racing Point +0,895, 6. Hülkenberg +1,140.
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