"Ich verlor immer mehr das Gefühl in den Füßen"
HOFUF. Rallye Dakar: Matthias Walkner spricht über die schlimmen Stunden nach seinem Unfall.
Den Gesamtsieg des Argentiniers Kevin Benavides in der Motorradwertung der Rallye Dakar – bei den Autos hieß der Gewinner zum fünften Mal Nasser Al-Attiyah – verfolgte Matthias Walkner gestern von einem Bett im Krankenhaus in Dammam (Saudi-Arabien) aus. Beim Kuchler war trotz seines schweren Sturzes auf der vorletzten Etappe das Lachen bereits zurückgekehrt. Dieses resultierte in erster Linie aus der Tatsache, dass die Wirbel des 36-Jährigen nicht gebrochen, sondern nur gestaucht waren.
"Es waren mitunter die schlimmsten Stunden in meinem Leben", berichtete der KTM-Pilot von der bangen Zeit bis zur Diagnose. Walkner hatte auf der vorletzten Etappe eine Geländekante übersehen, was noch nicht weiter schlimm gewesen wäre. "Ich bin relativ stumpf und langsam in den Gegenhang reingesprungen." Weil die Tanks aber noch recht voll gewesen seien, habe das Motorrad bis an das Ende der Federgabel durchgeschlagen und er sei mit dem Hintern mit voller Wucht auf die Sitzbank geknallt. "Der Rücken hat sich anders angefühlt als sonst. Ich habe das Gefühl gehabt, wie wenn hinten im Rücken etwas nass hinunterläuft, ein bisschen kalt, wie wenn etwas ausrinnen würde."
Acht Stunden bis ins Spital
Vom Sturz bis zur Ankunft mit dem Helikopter im Spital dauerte es acht Stunden. Der französische Veranstalter begründete die Verzögerung damit, dass auf einen weiteren Verunfallten gewartet worden und Walkners Verletzung nicht lebensbedrohlich gewesen sei. "Es waren für mich sehr ungewisse Stunden. Es ist ziemlich schlimm, wenn man während des Transports immer mehr das Gefühl in den Füßen verliert, bis man gar nichts mehr spürt. Da gehen einem die schlimmsten Gedanken durch den Kopf."
Beruhigt wurde Walkner in dieser heiklen Situation von Heinz Kinigadner. Der ehemalige Dakar-Sieger weiß wegen des Schicksals seines Sohnes sehr genau, was im Falle von Rückenverletzungen zu tun ist. "Ich war sehr froh, mit Heinz in Kontakt gewesen zu sein", sagte Walkner, der auch dem bereits im Spital auf ihn wartenden KTM-Teamarzt dankte.
Walkner konnte gestern Abend trotz Schmerzen die Heimreise antreten. In der Heimat folgen weitere medizinische Checks.
Alles Gute für eine hoffentlich vollständige Genesung, da haben sie aber nochmal riesengroßes Glück im Unglück gehabt!
Tun Sie sich bitte einen Gefallen und hängen Sie die Motorradhandschuhe an den Haken, die Spätfolgen werden leider nicht lange auf sich warten lassen (ich weiß wovon ich rede, habe ebenfalls solch einen schweren Motorradunfall hinter mir und bin seit vielen schmerzvollen Jahren daran am Knabbern).
Schauen Sie auf eine schöne Laufbahn im Motorsport zurück -und- genießen Sie ihr zukünftiges Leben ohne Rollstuhl!
Liebe Grüße aus Niederösterreich, alles Gute für die Zukunft!
Gute Besserung!!!!