Hülkenberg: "Es fühlt sich ein bisschen unwirklich an"
SILVERSTONE. Formel 1: Der Deutsche feiert ein Blitz-Comeback in Silverstone, weil Racing-Point-Pilot Perez positiv auf Corona getestet wurde.
Der Formel-1-Szene macht der erste Coronafall seit dem verspäteten WM-Start zu schaffen. Vor dem gestrigen ersten freien Silverstone-Training war bekannt geworden, dass sich Racing-Point-Pilot Sergio Perez mit Covid-19 infiziert hat. Der 30-Jährige ist damit nicht startberechtigt, an seiner Stelle klettert Nico Hülkenberg in den von BWT gesponserten rosa Boliden. Es ist ein unverhofftes Comeback des Deutschen. "Es fühlt sich ein bisschen unwirklich an", gestand der 32-Jährige, der 2019 bei Renault ausgemustert worden war.
Mit dem Auto freundete sich Hülkenberg zügig an. In der Vormittagssession war er nur knapp eine halbe Sekunde langsamer als Stallrivale Lance Stroll, der am Nachmittag Bestzeit markieren sollte. Hülkenberg war Siebenter.
Racing Point ist aktuell die heißeste Formel-1-Aktie nach Mercedes und Red Bull. Aufgrund des hohen Grundspeeds wird dem Team zugetraut, auf der einen oder anderen Strecke um den Sieg mitzufahren. Für Hülkenberg wäre das beim Grand Prix von Großbritannien am Sonntag (15.10 Uhr, ORF 1) ein Traum.
Bei 177 Rennstarts schaffte es der Routinier nie auf das Stockerl.
Racing Point musste nach dem Zwischenfall mit Perez, der angab, nach dem Ungarn-Grand-Prix für zwei Tage mit einem Privatflugzeug nach Mexiko geflogen zu sein, um seine verunfallte Mutter zu besuchen, blitzschnell reagieren. Am Donnerstagnachmittag rief Teamchef Otmar Szafnauer Hülkenberg an und fragte, ob er kurzfristig zur Verfügung stünde.
Nur 16 Minuten nach der Verkündung seines Engagements steuerte der Deutsche den Wagen erstmals aus der Garage. Zuvor hatte er noch einen negativen Coronavirus-Test abgegeben.
Rennen nicht gefährdet
"Ich mag Herausforderungen – und das ist ganz sicher eine", sagte Hülkenberg. Perez hatte auch Kontakt mit wenigen Teammitgliedern von Racing Point, die vorsorglich ebenfalls isoliert wurden.
Der Austragung des Rennens steht nichts im Wege, da sich Perez noch gar nicht an der Strecke befunden hatte.
Der Zutritt zum Gelände wäre nur mit einem negativen Testergebnis möglich gewesen. Das Personal der Formel 1 wird regelmäßig getestet, mindestens alle fünf Tage.
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