Hamilton hängte die Konkurrenz in Le Castellet ab

Von nachrichten.at/apa   22.Juni 2018

Der britische Mercedes-Pilot war am Freitag in Le Castellet 0,7 Sekunden schneller als der Australier Daniel Ricciardo im Red Bull. WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel musste sich mit Rang fünf begnügen. Der Ferrari-Fahrer war mehr als 1,1Sekunden langsamer als Hamilton.

Hamilton fuhr somit in beiden Trainings auf dem Kurs nahe Marseille zur Bestzeit und zeigte sich gut erholt von seiner schweren Niederlage in Kanada vor zwei Wochen. Der Weltmeister lag im zweiten Versuch allerdings über der Zeit, die er in der ersten Session erreicht hatte. Das zeigt, dass sich die Aussagekraft der Ergebnisse noch in Grenzen hält.

"Zum Glück hat es geklappt"

"Ich habe gehofft, dass mich niemand erwischt, zum Glück hat es geklappt", sagte der Mercedes-Pilot vor dem ersten Grand Prix von Frankreich seit zehn Jahren. Besitzerin des Circuit Paul Ricard ist Bernie Ecclestones Ex-Frau Slavica Radic. Das vormalige kroatische Model erhielt die Rennstrecke als Teil der Scheidungsvereinbarung mit dem früheren Formel-1-Geschäftsführer. In Le Castellet war die Formel 1 1990 zum bisher letzten Mal Gast gewesen.

Hamilton hat wohl noch keinen endgültigen Aufschluss über die Auswirkungen der technischen Aufrüstung am Mercedes erhalten. Er und Teamkollege Valtteri Bottas, der sein Programm im zweiten Training wegen eines Wasserlecks nicht wie gewünscht abspulen konnte, steht wie den Fahrern der Kundenteams von Mercedes, Force India und Williams an diesem Wochenende die erste Ausbaustufe des Antriebsstrangs zur Verfügung. Die neuen Elemente betreffen den Turbolader, den Generator für Hitzeenergie und den Verbrennungsmotor.

"Es fehlt ein bisschen der Rhythmus"

Vor dem achten Saisonlauf hat Hamilton in der WM-Gesamtwertung nur einen Punkt Rückstand auf den Deutschen Vettel. "Es fehlt ein bisschen der Rhythmus. Es fühlt sich so an, dass das Auto noch viel mehr hergeben kann", sagte Vettel nach dem eher ernüchternden Freitag.

Überschattet wurden die Übungseinheiten von zwei bedrohlichen Unfällen. Am Vormittag krachte Marcus Ericsson mit seinem Sauber heftig in die Streckenbegrenzung. Nachdem das Auto des Schweden Feuer gefangen hatte, wurde das Training vorzeitig abgebrochen. Ericsson blieb zwar unverletzt, konnte aber am Nachmittag wegen der notwendigen Arbeiten an seinem Boliden nicht mehr fahren.

Im zweiten Training verlor dann der Mexikaner Sergio Perez bei hoher Geschwindigkeit ein Rad an seinem Force India. Wegen der Gefahr durch den über die Strecke rollenden Reifen unterbrach die Rennleitung die Einheit.