"Formel uneins": Kein Ende der Streitigkeiten
ABU DHABI. So packend das Herzschlagfinale in der Formel-1-WM am Sonntag in Abu Dhabi war, so sehr scheiden sich die Geister daran.
Max Verstappens Überholmanöver in der Schlussrunde gegen Lewis Hamilton waren strittige Entscheidungen von Rennleiter Michael Masi vorausgegangen, die noch ein Nachspiel haben könnten. Den Protest, den Mercedes einlegte, haben die Renn-Stewards zwar am Sonntagabend abgeschmettert, doch die "Silberpfeile" machten umgehend klar, dass man einen der abgelehnten Einsprüche so nicht stehen lassen möchte.
Einen Angriffspunkt bietet einerseits die Entscheidung, in der Safety-Car-Phase nicht allen überrundeten Fahrzeugen das Zurückrunden zu erlauben, sondern nur jenen, die zwischen dem Führenden Hamilton und Verfolger Verstappen lagen. Andererseits schreiben die Regularien vor, dass es nach dem Zurückrunden eine weitere Runde gebraucht hätte, bis das Rennen wieder freigegeben hätte werden dürfen. Beides hatte Verstappens Sieg erst ermöglicht.
Bemerkenswert: Um die Proteste abzuweisen, bedienten sich die Rennkommissare der gleichen Argumentation wie Red Bull. An einer anderen Stelle verleiht das Reglement Renndirektor Masi eine "übergeordnete Autorität" beim Einsatz des Safety Cars, was es gerechtfertigt habe, das Rennen eine Runde vor Zieldurchfahrt doch noch freizugeben.
Masi, der wegen seiner wankelmütigen Linie bereits in der Kritik stand, betonte, dass es schon lange Einigkeit mit den Teams gebe, Rennen eben nicht hinter dem Safety Car zu beenden. Bis Donnerstagabend hat Mercedes, das vorerst jegliche Pressetermine absagte, nun Zeit, Berufung einzulegen. Die Londoner "Times" berichtete, dass wahrscheinlich darauf verzichtet werde.
Scharf kritisierte Helmut Marko das Vorgehen von Mercedes. "Es ist eines WM-Finales unwürdig, dass die Entscheidung so hinausgezögert wird. Das spricht aber für die Gesinnung eines unwürdigen Verlierers, wenn man solche Einsprüche einlegt", sagte Red Bulls Motorsportberater, der eine Vereinfachung der Regeln forderte. Dabei droht der Steirer sogar mit einem Red-Bull-Ausstieg: "Wir werden unser Engagement in der Formel 1 überdenken, wenn das nicht entsprechende Auswirkungen hat."
Unbefangener war der Blick von Lando Norris auf die Vorfälle. "Es wurde natürlich fürs TV gemacht", sagte der McLaren-Pilot. Die Situation sei so gehandhabt worden, um den Zuschauern noch einen Showdown auf der Strecke zu liefern.
Motorrad-Bergrennen: Ein Schneechaos wie 1996 droht diesmal nicht
Alonso, Hamilton und bald Vettel: Oldtimer wollen es noch immer wissen
"Spricht fast alles für ihn": Perez-Zukunft bei Red Bull möglich
Verstappen gewinnt China-Sprint und holte überlegen Pole
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Egal, wenn WM Entscheidungen von außen gefällt werden. Es gibt momentan nichts Unwichtigeres. Bleibst gesund.
Formel 1 ist "Reich und Schön" auf Rädern, hat mit Sport nur noch bedingt zu tun...
Meine Empfehlung, ab nächste Saison F1 Fahrzeuge nur mehr als 2 Sitzer zulassen
und am Beifahrersitz sollte gleich ein Staranwalt sitzen und das Regelwerk in der
Stärke eines Telefonbuchs auf den Knien bereithalten.
F1 wurde zutodereguliert, wenn sich Teams untereinander bez. Regelauslegung
streiten wie soll der Zuseher sich da noch auskennen.