Formel 1: Leclerc holte Pole Position in Baku, Ärger bei Red Bull
BAKU. Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sich zum vierten Mal in Serie die Pole Position für den Großen Preis von Aserbaidschan gesichert.
Während sich der Monza-Sieger im Formel-1-Qualifying in Baku am Samstag souverän den ersten Startplatz für das Rennen am Sonntag (13.00 Uhr/ServusTV, RTL, Sky) vor McLaren-Pilot Oscar Piastri (+0,321 Sek.) und Carlos Sainz (+0,440) im zweiten Ferrari sicherte, patzten die beiden WM-Favoriten Max Verstappen (Red Bull) und Lando Norris (McLaren).
WM-Leader Verstappen wurde Sechster (+0,658), zwei Plätze hinter seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez (+0,448), der erstmals in dieser Saison in der Zeitenjagd schneller war als der Niederländer. WM-Verfolger Norris musste hingegen mit Startplatz 17 einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen, nachdem der Brite im ersten Qualifying-Abschnitt offenbar von einer Gelben Flagge gebremst worden war.
"Das Auto ist gut. Wir sind vielleicht nicht ganz so schnell wie Ferrari, aber es ist sicher eng zwischen uns, Red Bull und Ferrari", sagte Norris bei ServusTV sichtlich frustriert. Auf dem Stadtkurs in Baku, wo es in der Vergangenheit oft zu Unfällen und Unterbrechungen kam, muss der 24-Jährige eine Aufholjagd starten. "Wir müssen abwarten, es ist nicht so einfach zu überholen. Wir müssen die Daumen drücken, dass alles nach Plan verläuft und wir eine gute Strategie haben."
Leclerc war nach seiner 26. Pole freilich zufrieden. "Es ist eine meiner Lieblingsstrecken", sagte der Monegasse, der nach seinem Crash im ersten Training "kein einfaches Wochenende" hinter sich hatte. "Mein Selbstvertrauen habe ich aber nicht verloren. Ich konnte auch nicht so viele Runden fahren, wie ich wollte. Aber die Pace war immer da. Es wird ein hartes und langes Rennen." In der Vergangenheit konnte Leclerc die Pole Position in Baku nie in einen Sieg umwandeln. "Ich glaube, dass wir dieses Jahr im Rennen auch stärker sind", betonte er.
Ärger bei Red Bull
Etwas Ärger herrschte bei Red Bull Racing über eine verpasste Gelegenheit. "Ärgerlich, weil Max in seiner ersten Runde in Kurve 16 sechs Zehntel verloren hat. Das hätte für P2 gereicht", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Der Speed sei nun wieder im Auto, ergänzte der Steirer, der zuversichtlich Richtung Sonntag blickte. "Es schaut nicht so schlecht aus, vor allem mit der Startposition von Lando Norris. Wenn Ferrari gewinnt, ist es immer gut. Unser erster Gegner ist Lando, den sollten wir schon im Griff haben. Ich bin sicher, dass wir etwas weiter nach vorne kommen werden."
Vor dem letzten Saisondrittel spitzte sich die Lage im WM-Kampf deutlich zu. Verstappen wartet seit bereits sechs Rennen auf einen Sieg, der Vorsprung auf Norris schmolz acht Rennen und drei Sprints vor dem Saisonende auf 62 Punkte. Im Bedarfsfall wird Norris am Sonntag auch von einer Stallorder profitieren, allerdings startet sein Teamkollege deutlich weiter vorne.
In der Konstrukteurswertung könnte McLaren in Aserbaidschan bereits die Führung übernehmen, das britische Traditionsteam liegt nur mehr acht Punkte hinter dem zuletzt schwächelnden Austro-Rennstall. Red Bull Racing war in den vergangenen Jahren auf dem Stadtkurs am Kaspischen Meer allerdings sehr erfolgreich, Verstappen triumphierte 2022, Perez ist mit seinen beiden Erfolgen im Vorjahr und 2021 sogar Baku-Rekordsieger.
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