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Formel 1 feiert 50 Jahre Österreich- und Salzburgring

25. Juni 2019, 13:46 Uhr
Die Rennfahrlegende Jochen Rindt wuchs bei der Großmutter in Graz auf. Mit 28 Jahren starb Jochen Rindt bei einem Unfall in Monza. Als einziger wurde er posthum Weltmeister.  Bild: (dpa)

SPIELBERG. 1969 war für den österreichischen Motorsport so wichtig wie die erste Mondlandung für die US-Raumfahrt oder Woodstock für die Hippiebewegung. Österreich war noch vor Deutschland Formel-1-Nation.

Denn vor 50 Jahren wurden mit dem Österreichring in der Steiermark - dem heutigen Red Bull Ring - und dem Salzburgring jene beiden permanenten Rennstrecken eröffnet, die Österreich zu einer Motorsportnation gemacht haben.

Speziell der Österreichring garantierte, dass Österreich - noch vor Deutschland - sogar zur Formel-1-Nation wurde. Ausgelöst hatten den Hype vor allem die Formel-1-Siege des damaligen Publikumslieblings Jochen Rindt. Namen wie Niki Lauda, Gerhard Berger bis hin zu Alexander Wurz folgten auf Rindt. Allesamt Stars und Persönlichkeiten, die nach ihren Karrieren zu wichtigen Entscheidungsträgern oder Vertretern im internationalen Motorsport wurden.

"Historisch wie der spätere Mauerfall"

So auch Le-Mans-Sieger Helmut Marko. Als "historisch wie der spätere Mauerfall" beschrieb der heutige Red-Bull-Berater einmal die Bedeutung des ersten Formel-1-Grand-Prix-Rennens auf dem Österreichring im Jahr 1970, zu dem 100.000 Zuschauer pilgerten. Auch der aus dem benachbarten Mürztal stammende Red-Bull-"Erfinder" Dietrich Mateschitz wurde später durch die Geschehnisse auf dem Ring von der Aufbruchstimmung und dem Motorsport-Virus angesteckt. Heute gehört ihm die Strecke in der Steiermark.

Erste Flugplatz-Waschrumpel in Zeltweg

Dabei war der Beginn kurios. Österreich hatte Ende der 1960er-Jahre mit Rindt zwar einen erfolgreichen Piloten in der immer populärer werdenden Formel 1, aber keine fixe Rennstrecke. Das allererste Formel-1-Rennen in Österreich 1964 auf der Flugplatz-Waschrumpel von Zeltweg war ein derartiges Desaster gewesen, dass der Bau einer permanenten Rennstrecke auf der Hand lag.

Dass dann 1968 aber gleich zwei Streckenprojekte gleichzeitig losgetreten wurden, löste einen Wettlauf aus. Und auch Rivalität. Hauptkontrahenten waren auf Salzburger Seite der Österreichische Automobil Sport Club (ÖASC) mit dem eigenwilligen Präsident Willy Löwinger sowie bei den Steirern der STMC Knittelfeld unter Gustav Tiroch.

Der Salzburgring war ursprünglich in Thalgau geplant gewesen, wurde dann aber im engen Nesslgraben zwischen Koppl, Plainfeld und Hof errichtet. Der Österreichring wurde im steirischen Aichfeld-Murboden nahe des Flugplatzes Zeltweg gebaut und am 26./27. Juli 1969 mit Tourenwagenrennen eingeweiht. Die Eröffnung des Salzburgrings folgte knapp zwei Monate später am 20./21. September.

Zeltweg stach Salzburgring aus

Obwohl der nur 13 Kilometer von der Landeshauptstadt Salzburg entfernt liegende Salzburgring die vermeintlich bessere internationale Anbindung sowie eine Nähe zu Vertretungen von großen deutschen Automobilkonzernen hatte, gewann der 25 Millionen Schilling teure Österreichring - lange Zeit fälschlicherweise in Zeltweg verortet - das Rennen um die Formel 1. Am 16. August 1970 ging dort - mit Rindt als Pole-Halter - erstmals ein Grand-Prix-Rennen in Szene. Es endete mit einem Ferrari-Doppelsieg für Jacky Ickx und Clay Regazzoni, Rindt schied aus. Sein letztes Rennen bestritt Rindt zwei Wochen später am 30. August 1970 und damit sechs Tage vor seinem Unfalltod in Monza in der Formel 2 auf dem Salzburgring.

2011 Neubeginn mit Mateschitz

Der Österreichring war im Original 5911 Meter lang und als Hochgeschwindigkeits-Strecke konzipiert. Mit einem Schnitt von fast 250 km/h war er eine Zeit lang tatsächlich die schnellste Formel-1-Piste überhaupt und eine echte Mut-Strecke. 1987 kam nach 18 Auflagen aber das erste Ende für die Formel 1 auf der längst viel zu gefährlich gewordenen Berg- und Tal-Bahn in der grünen Obersteiermark. Nach einem siebenjährigen Intermezzo von 1997 bis 2003 auf dem auf 4,318 Kilometer verkürzten und nun A1-Ring heißenden Kurs wurde die Strecke nach der Übernahme durch Mateschitz 2011 wiedereröffnet. Seit 2014 ist dort auch die "Königsklasse" Formel 1 wieder zu Gast, 2016 fügte man dem umfangreichen Motorsport-Portfolio auch wieder Rennen der Motorrad-WM (MotoGP) hinzu.

Diese war davor lange Zeit das Aushängeschild des 4,255 Kilometer langen Salzburgring gewesen. Von 1971 bis 1994 fanden dort Motorrad-WM-Läufe statt, legendäre Piloten wie Rekordweltmeister Giacomo Agostini wurden dabei von bis zu 100.000 Fans angefeuert. Die DTM und viele andere Motorsport-Klassen auf zwei und vier Rädern sind seit Jahrzehnten nach wie vor zu Gast, die Strecke besticht vor allem mit ihren Naturtribünen.

Anlässlich des 50er-Jubiläums hat Sportjournalist Florian T. Mrazek die Jubiläums-Ausgabe "Legende Salzburgring" überarbeitet und auf 176 Seiten erweitert, sie erscheint Anfang Juli im Verlag Anton Pustet. Gefeiert wird das Jubiläum am Wochenende 3./4. August mit einem "Tag der offenen Tür." In Planung sind Umbauten, um mit dem von Berger geführten Deutsche Tourenwagen Masters die bedeutendste Tourenwagen-Serie wieder zum Salzburgring zurückzubringen.

Beide Rennstrecken müssen sich heute mit umfangreichen Lärm- und Umweltschutzauflagen arrangieren und sind über den Motorsport hinausgehende Veranstaltungszentren sowie Schauplätze von Musikkonzerten. Der Salzburgring hat auch eine Partnerschaft mit Red Bull. Mateschitz' Pläne, auch den Salzburgring zu kaufen, haben sich aber wieder zerschlagen. Wird der Red Bull Ring mittlerweile vom Projekt Spielberg betrieben, ist die Salzburger Strecke damit weiter im Besitz des Landes. Betrieben wird sie vom Verein IGM Salzburgring.

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