Eine WM-Feier mit leisen Zukunftssorgen
Formel 1: Mercedes fixierte bei Hamilton-Sieg in Imola den Konstrukteurstitel. Kann die Saison zu Ende gefahren werden?
IMOLA. Lewis Hamilton siegte vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas. Das Podest beim gestrigen Formel-1-Grand-Prix in Imola hatte etwas Gewohntes – dennoch wohnte ihm Außergewöhnliches inne. Die "Silberpfeile" stellten vier Rennen vor Saisonende die Verteidigung des Konstrukteurstitels sicher. Es ist ihr siebenter Streich in Folge, was bisher noch keinem Team in der Formel-1-Historie gelang. In der 2014 angebrochenen Turbo-Hybrid-Ära ist der Rennstall rund um Teamchef Toto Wolff gar ungeschlagen.
"Ich sehe meine Crew, das Team hier, ich kenne alle Frauen und Männer zu Hause im Werk, in Brackley und Brixworth. Sie sind die eigentlichen Stars, die aber nicht im Rampenlicht stehen", versuchte Hamilton nach dem 93. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere die Rosen artig weiterzureichen.
Ebenso ist Mercedes der Fahrertitel nicht mehr zu nehmen. In zwei Wochen in Istanbul muss Bottas – 85 Punkte Rückstand – acht Zähler gegenüber Hamilton aufholen, sonst ist der siebente Coup für den Briten Gewissheit. Der würde dann in dieser Kategorie die Rekordmarke von Michael Schumacher vorerst egalisieren.
Mit Max Verstappen hat gestern der letzte Nicht-Mercedes-Pilot seine rechnerischen Chancen verspielt. Der niederländische Red-Bull-Star schied wegen eines Reifenschadens aus, was seinem Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo (3.) im Renault zu dessen zweitem Podestplatz zu verhalf.
Beendet Corona die Saison?
Unter die Freude über die Titel mischten sich leise Zukunftssorgen, ob die vier noch ausständigen Rennen des Notfallkalenders wegen der sich wieder zuspitzenden Corona-Situation stattfinden können. Nach Imola sind die Türkei, zweimal Bahrain und Abu Dhabi die Gastgeber.
"Es liegt in den Händen der Gesundheitsbehörden, ob Motorsport zugelassen wird und wir dorthin reisen können", sagte Toto Wolff. Der Wiener sieht die Formel 1 aufgrund des angewandten Sicherheitskonzeptes gewappnet: "Wir sind in unseren Blasen geblieben, hatten nur sehr wenige Fälle und stellen kein Risiko dar. Wir sind wahrscheinlich die sicherste Gruppe von Menschen da draußen."
Folgen könnte für die Mehrheit der Teams auch eine erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Großbritannien haben. Sieben der zehn Rennställe haben ihre Basis in England. "Das wird unser Leben ganz sicher beeinflussen, aber wir werden einen Weg finden, damit umzugehen", erklärte Wolff.
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