Der Jäger des Weltmeisters

Lewis Hamilton geht nach seinem Sieg beim Ungarn-GP mit 62 Punkten Vorsprung auf seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas als überlegener WM-Führender in die Sommerpause der Formel 1. Die Kräfte-Verschiebung dahinter ist allerdings unübersehbar: Nicht mehr Sebastian Vettel gilt als schärfster teamexterner Konkurrent des Weltmeisters, sondern Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot gewann zwei der vier vergangenen Rennen. Einen dritten Sieg verhinderte am Sonntag in Mogyorod nur ein taktischer Schachzug von Mercedes zugunsten Hamiltons. Dank frischer Reifen fing der Brite, der selbst nicht mehr so recht daran geglaubt hatte, den Niederländer letztlich noch ab. "Tut mir leid, dass ich die Strategie angezweifelt habe", entschuldigte sich der Sieger im Anschluss sogar bei seiner Crew.

Verstappen bleibt bei Red Bull

Verstappen geht mit 69 Punkten Rückstand und als Dritter der Fahrerwertung in die Sommerpause. Damit ist seine Ausstiegsklausel zum Saisonende nichtig, weshalb der 21-Jährige auch 2020 in einem Red-Bull-Boliden sitzen wird. Zuletzt war er als Bottas-Nachfolger bei Mercedes Thema gewesen.

Beim britisch-österreichischen Team hat man nach den letzten Ergebnissen Blut geleckt, der Titel wurde trotz Rückstand nicht abgeschrieben. "Ich glaube, die zweite Saisonhälfte kann noch ganz interessant werden", sagt Motorsport-Berater Helmut Marko. Befeuert durch die positive Entwicklung des Honda-Motors: In Ungarn stand erstmals seit 2006 ein Aggregat des japanischen Herstellers auf der Pole-Position.

Nach der Sommerpause soll ein Motor-Update kommen – rechtzeitig für Verstappens halbes Heimrennen am 1. September in Spa-Francorchamps. Der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jos Verstappen wurde in Hasselt in Belgien geboren.

Max selbst dämpft die allmählich aufkommende Euphorie: "Wir müssen in allen Bereichen nachlegen, um aufschließen zu können."