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"Wir sind ein Sport-, kein Sparverein"

Von Alexander Zambarloukos   07.Februar 2020

 "Außer Lob vom Verbandspräsidenten (Gerald Martens, Anm.) haben wir eigentlich nichts davon." Gmundens Finanzchef Harald Stelzer verliert seinen Humor trotz der Kosten, die die Basketball-Erfolgsgeschichte Alpe Adria Cup verschlingt, nicht. Der internationale Bewerb mit Vereinen aus sieben Ländern (Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Polen) ist alles andere als lukrativ.

"In Summe müssen wir 20.000 Euro im Budget berücksichtigen. Je weiter man kommt, umso teurer wird die Geschichte", sagte Stelzer nach dem überzeugenden 101:78-Heimsieg über den BC Skrljevo (Cro), der den Einzug ins Semifinale besiegelte. Dort steht auch der BC Vienna.

"Es zeigt wieder einmal, dass der von uns eingeschlagene, hochprofessionelle Weg der richtige war – und sich das ganz offensichtlich auch auf das sportliche Level der heimischen Klubs auswirkt. Das sind historische Erfolge, die uns wieder auf die Basketball-Landkarte bringen", freute sich Verbandsboss Martens.

Die Begeisterung ist groß, das Produkt ausbaufähig. Der Alpe Adria Cup serviert keine Prämien, die Vereine müssen für Reisen, Verpflegung, Schiedsrichter und Quartierkosten selber aufkommen. Was bleibt, sind die Zuschauereinnahmen. Doch auch die halten sich in Grenzen: In Gmunden etwa jubelten nur 350 Augenzeugen mit ihren "Schwänen". In der heimischen Superliga schauen normal dreimal so viele zu. "Der Alpe Adria Cup ist etwas für Hardcore-Fans", stellt Stelzer fest.

Trotzdem verteidigt er die Entscheidung, für das internationale Geschäft genannt zu haben. "Wir sind ein Sport-, kein Sparverein. Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, helfen uns auch in der Meisterschaft weiter. Es waren einige enge Partien, die wir gewonnen haben. Da nehmen wir viel mit", erläuterte Stelzer. Bereits morgen (19 Uhr, Sky) steigt der Superliga-Schlager in Oberwart. Public Viewing in den VIP-Räumlichkeiten der heimischen Volksbank-Arena inklusive.

"Wir haben Selbstvertrauen. Es läuft in die richtige Richtung", weiß US-Legionär Javion Ogunyemi, der nach auskurierter Knieblessur immer besser in Fahrt kommt. Für den 24-jährigen 2,06-Meter-Center war das Viertelfinale im Alpe Adria Cup Gold wert, er braucht Matchpraxis.

Schön für ihn, wenn die Reise auf diesem Niveau in die Verlängerung geht. Im Halbfinale (voraussichtlich im März) bekommen es die Swans mit dem tschechischen Liga-Achten Decin zu tun. Das ist eine harte Nuss – auch für den Busfahrer. "Wir haben in der Vergangenheit in der Vorbereitung öfter gegen diesen Verein gespielt und in der Regel kein Leiberl gehabt. Das wird ein mühsamer Sechs-Stunden-Trip. Hoffentlich landen wir nicht wie beim letzten Mal auf einem Feldweg", blickt Stelzer zurück. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

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19. April 2024